Donnerstag, 21. April 2011

Richard Garriott - Multimillionär und Geocacher

Sein Vermögen von geschätzten mehreren Millionen US-Dollar machte Richard Garriott vor allem in den 90er Jahren mit der Entwicklung von Computerspielen. Nach der erfolgriechen 12 Spiele umfassenden Ultima Serie war er 1997 der Entwickler einer neuen Spielart: Online-Rollenspiele in einer mittelalterlichen Fantasy-Welt.
Als „Lord British“ war er als Spielfigur auch selbst in „Ultima Online“ aktiv dabei – nicht vom Computer, sondern von ihm selbst gesteuert. Das lief allerdings etwas schief, denn der eigentlich unsterbliche Lord wurde am 8. August 1997 durch eine Verkettung von Softwarefehlern in der Betatestphase und Pannen verwundbar und von einem anderen Spieler durch Feuerbälle getötet.
Für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Computer- und Videospiele wurde Richard Garriott 2006 als 9. Mitglied in die Hall of Fame der Academy of Interactive Arts & Sciences aufgenommen.
Außerhalb der Spiel-Community ist der Pionier unter den Computerspiel-Designern und der etwas exzentrische Mittelalter-Fan aber durch eine andere Aktion bekannt geworden: Er war einer der ersten Weltraum-Touristen und hat im Oktober 2008 ein paar Tage auf der Raumstation ISS verbracht. Das angestrebte FTF (First To Fly) her er allerdings nicht geschafft.
Als Lord British ist Richard auch Geocacher und da hat er mit seinem Cache International Space Station Neuland betreten. Am Schrank 218 im russischen Segment der Raumstation ist - mit Genehmigung durch Groundspeak - als Cache ein Travelbug befestigt und kann geloggt werden. Nicht ganz den „normalen“ Richtlinien entsprechend, denn es gibt keine Dose, kein Logbuch und der Cache ist auch nicht stationär, sondern hat schon ein paar Hundert Millionen Kilometer zurückgelegt.. Aber wer würde bei so einem publicity-trächtigen Cache schon penibel auf Regeln achten.
Das gilt auch für den einzigen „Find it“ durch OHL Hockey Guy. Er hat sich am Schrank 218 des Service Modul Trainers auf der Erde bei seiner Arbeit als Ingenieur fotographiert und dieses Foto hat ein befreundeter Astronaut dann am richtigen Schrank auf der ISS befestigt – quasi als Fotolog.
Auch mit einem anderen Cache der Kategorie 5,0/5,0 hat Lord British schon Mitte 2002 für Aufsehen gesorgt. Sein Rainbow Hydrothermal Vents wurde allerdings noch nie als gefunden geloggt. Das ist auch nicht verwunderlich, denn dieser TB liegt etwa 2.300 m tief im Atlantik und wurde wurde bei einer Tauchaktion mit einem Forschungs-U-Boot ausgesetzt.
Nach 2002 und 2008 hat Lord British 2010 gleich zwei weitere Caches – diesmal according to the rules – plaziert.. Der Mystery Necropolis of Briannia Manor III ist vom Listing sehr interessant und an der Ausarbeitung scheint ein ganzes Team beteiligt gewesen zu sein. Mit bisher rund 310 finds, 135 Favoritenpunkten und 154 Cachern, die ihn auf der Watchlist muß der 2,0/2,0 Cache schon was Besonderes sein.
Auch sein Docho La, einer der 8 Caches in Bhutan fällt aus dem Rahmen.
Nur als Suchender scheint Richard etwas zu schwächeln. Einen einzigen 2005 archivierten Cache hat er bisher gefunden. Und das ist dann doch ein gewisser Trost. Wenn wohl kaum einer so spektakuläre Caches auslegen kann wie Lord British – an gefundenen Schätzen sind wir ihm wohl alle weit überlegen.

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