„From Stettin in the
Baltic to Trieste in the Adriatic an Iron Curtain has descended across the
Continent“ formulierte Winston
Churchill Anfang März 1946 um die Abschottung des Ostblocks gegenüber dem
Westen zu erklären.
Gegenüber dem Westen wurden Grenzbefestigungen errichtet und
im Laufe der Jahre ausgebaut, die je nach Standort mit Sperrzonen, Minenfeldern,
Hundelauf-Anlagen, Schießbefehlen und zeitweise Selbstschussanlagen,
Flüchtlinge von einer Grenzüberschreitung in den Westen abhalten sollten. Dieser
Eiserne Vorhang zerstörte nachbarschaftliche Beziehungen und wirtschaftlich
wurde die Region auf beiden Seiten des Vorhangs zu einer toten Grenze. Betriebe
und als Folge viele Bewohner wanderten ab oder wurden zwangsweise umgesiedelt.
Am 19. August 1989 wurde mit dem Einverständnis der
Regierungen von Österreich und Ungarn beim „Paneuropäischen Picknick“ das Grenztor
symbolisch geöffnet. So wie 1956, nach dem ungarischen Volksaufstand, 70.000
Ungarn allein über die Brücke von Andau nach Österreich flüchteten, so machten
sich etwa 50.000 Bürger der DDR über die österreich-ungarische Grenze auf den
Weg in den Westen. Das war der Beginn vom Ende des unseligen 8.500 km langen
Eisernen Vorhangs
Heute, nach 15 Jahren, hat man beim Grenzübertritt von
Österreich in die Slowakei kein mulmiges Gefühl mehr. 2004 ist die Slowakei der
EU beigetreten, 2007 wurden gemäß dem Schengen-Abkommen die Grenzkontrollen
aufgehoben und seit 2009 ist der EURO das amtliche Zahlungsmittel.
Wenn es die langsam verrottenden Grenzkontrollanlagen an den
Straßen nicht gäbe, dann würde man den Grenzübertritt kaum bemerken. So gammeln
und rosten die Abfertigungsgebäude vor sich hin, die Fenster sind zersplittert
und die teilweise noch vorhandenen Möbel zerschlagen. Wahre „Lost Places“, an
denen der Verkehr mit einem kleinen Schlenker der Straße vorbeigeführt
wird Nur durch das
MEGA-Event Slovak GeoAwards 2014“ gab es an der Grenzstation etwas Besucherverkehr, denn den Lost Place – Border wollten sich manche doch nicht entgehen lassen.
Borderline heißt ein Powertrail mit 34 Caches, der sich
entlang der slowakisch-österreichischen Grenze entlang zieht. In der Nähe der #
1 an der Donau gibt es den Fullfilled Dream, wo es im Gestrüpp noch verostete Stacheldrahtreste gibt, in
denen auch die Dose versteckt ist. Auf einem Felsbrocken in der Nähe, mit Blick
auf die träge dahin fließende Donau, kann man darüber sinnieren, wie froh und
glücklich die Menschen wohl über den Fall dieser Grenze waren.
Meine Tour mit dem 21 Zoll Klapprad begann direkt an der
aufgelassenen Grenzstation bei Borderline # 9
Auf gut ausgebauten Feldwegen ging es knapp 24 Kilometer der
Grenze entlang, bei der man je nach Straßenzustand mitunter auch auf die
österreichische Seite und wieder zurück wechselte. Die Maisfelder in Österreich
und in der Slowakei unterscheiden sich nicht voneinander und nur die
Grenzsteine und die angerosteten Hiweisschilder auf die Staatsgrenze, die alle
paar Hundert Meter noch stehen, erinnern an die Grenze.
Es ist schon ein gutes Gefühl mitzuereleben, wie Europa
zusammenwächst und wie problemlos sich Geocacher aus der Slowakei, Polen,
Tschechien, Ungarn, Österreich und auch Deutschland und einigen anderen Ländern
bei einem Mega-Event mit rund 1.200 Teilnehmern zusammenfinden können.
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