Schurz, im Nordosten von Nevada an der US 95 gelegen, ist ein kleines Nest mit kaum mehr als 300 Häusern und gerade Mal 658 Einwohnern. 550 davon sind „Native American“, wie die Indianer politisch korrekt
genannt werden. Es ist die einzige nennenswerte Ansiedlung in der „Walker River Indian Reservation“, wo der Walker River Paiute Tribe mit 853 Natives ansässig ist.
„Agai-Ticutta“ nennen sie sich in der Paiute-Sprache. Das heißt „Trout-Eaters“ oder „Forellen-Esser“. Die scheint es ja im Walker River ausreichend gegeben zu haben. Im semi-ariden Klima des Reservats
mit 10 mm Niederschlag pro Monat und mit Durchschnittstemperaturen von 34 Grad am Tag und 10 Grad nachts kann ja kaum etwas anderes Essbares gedeihen.
Daran konnte auch der Paiute-Prophet Wovoka nichts ändern. Der in Schurz begrabene Wovoka sollte die Fähigkeit gehabt haben das Wetter zu beeinflussen. Mit Regen und Schnee soll er eine Dürre beendet haben
und an einem heißen Sommertag soll auf seine Intervention hin ein Eisbrocken aus dem Himmel gefallen sein.
Bekannter wurde Wovoka um 1890 als Erfinder des Geistertanzes, der meist fünf Tage dauerte. „Die Personen beim Geistertanz halten sich alle bei den Händen. Zuerst kommt ein Mann, dann eine Frau und so weiter.
Auf diese Weise entsteht ein sehr großer Kreis. Sie tanzen in diesem Kreis unaufhörlich, bis einige von ihnen so müde werden und erschöpft sind, daß sie besessen werden und schließlich wie tot umfallen“ berichtet George
Sword, ein Oglala Sioux. Die alte Welt ohne den weißen Mann würde wiederkehren und dicht an dicht würden Büffel die Ebenen überfluten und die Adler am Himmel kreisen.
Wer nicht gerade an der Geschichte der bis heute anerkannten 567 „Nations“ interessiert ist, dem wird der Ort Schurz, die Paiute-Indianer und Wovoka kaum was sagen.
Vereinzelt mögen ja noch Adler über Schurz ihre Kreise ziehen. Aber es ist ein anderer, ein bodenständiger Adler, der heute das Interesse auf sich zieht. „The Eagle Geoart“ ist ein vom Team SageBrushers
ausgelegtes Geoart-Kunstwerk eines fliegenden Adlers besthend aus 650 Tradis, die östlich von Schurz in den Wüstenboden gezaubert wurden. Keine Mysteries, die dann bequem an einer Landstraße liegen und wie all die nahegelegenen
Powertrails einfach als Drive-In eingesammelt werden können. Dieser Eagle muss mühsam erwandert werden.
Das mag der Grund sein, dass es bei dem im März 2014 ausgelegten Adler bisher nur 72 Fund-Logs gibt. Im Vergleich zum in der Nähe gelegenen E.T-Trail mit über 1.300 Funden seit August 2011 ein Nichts. Den
E.T.-Trail kann man bequem abfahren, den Adler muss man im weichen Sand mühsam ablaufen. And that makes all the difference!
3-carver, ein Geocacher aus der Urzeit, der die Dosensuche Ende 2002 begann, hat das im August 2015 gemacht. Vom Eagle001 bis zum Eagle650 war er an fünf Tage insgesamt 44 Stunden unterwegs und ist dabei 100,1 Meilen d.h. 161 Kilometer entlang der Konturen gewandert. „Man kann sich schwer vorstellen, wie groß das ist, bevor man es nicht
abgewandert ist.“
Der tiefe Sand und Sagebrush, die Sträucher des Wüstensalbeis - der aromatisch duftet, aber das Fortkommen behindert - sind schon besondere Herausforderungen. Ohne feste Schuhe kann man sich durch den eindringenden
Sand auch schnell Blasen laufen. Dafür sieht man unterwegs Hasen, Eidechsen und Klapperschlangen und mit etwas Glück auch Coyoten oder Wildpferde. Und wenn man seinen Blick nicht auf den am Boden ausgelegten Adler fixiert,
dann kann man auch mal einen Gold Eagle durch die Lüfte segeln sehen.
Was der sich wohl über die Geocacher, die hier ihren mehrtägigen Geistertanz absolvieren, wohl denkt?