Donnerstag, 24. März 2011

Virtual Caches - eine aussterbende Species?

Vor etwa fünf Jahren hat Groundspeak entschieden, dass virtuelle Caches aussterben sollen. Wenn man auf Schatzsuche geht, dann soll man auch eine Schatzkiste finden und sich im Logbuch verewigen können und das ist bei virtuellen Caches eben nicht der Fall. Da gilt es nur Fragen zu beantworten oder seinen Besuch durch ein Photo zu dokumentieren. Ähnlich wie bei Earthcaches, die, im Gegensatz zu den Virtuals, gerade zu boomen.
Manche virtuellen Caches waren auch zu ergoogeln und so hatte mancher einen Fund in einem afrikanischen Land, in der Antarktis oder anderswo auf dem Globus ohne je einen Fuß auf dieses Territorium gesetzt zu haben. Diesen Spaß hat Groundspeak mit seiner Entscheidung und der Archivierung vielen verdorben.
In Deutschland existieren zur Zeit noch etwa 60 aktive virtuelle Caches und es werden langsam immer weniger, weil man anscheinend bemüht ist, diese Caches Schritt für Schritt zu archivieren. Da frägt ein Reviewer dann schon mal nach, ob hier noch einer mitliest und merkt an, dass der Owner seit Monaten nicht mehr online war.
Der letzte der virtuellen in Deutschland, der Erlebnissteinbruch in Niedersachsen wurde im September 2005 veröffentlicht. Heute wäre dies mit etwas anderen Inhalten vielleicht ein Earthcache geworden.
Der älteste deutsche Virtual "Throatwobbler Mangrove" in Trier wurde am 29.09.2001 veröffentlicht und seitdem von rund 650 Cachern "gefunden". Was für ein Name für einen Cache in einem alten römischen Amphitheater. Aber Monthy Python Fans wissen Bescheid!

Die meisten virtuellen Caches auf engstem Raum findet man auf der American Mall in Washington, District of Columbia, USA.
Zwischen dem Capitol und dem Lincoln Memorial gibt es über zwanzig zu entdecken. Die haben sicher eine gute Überlebenschance als ein traditioneller Cache, denn wer will schon am Weissen Haus, am Lincoln Memorial, am Obelisken oder an einer anderen Stelle eine verdächtige Dose plazieren. Die würde bei den aufmerksamen FBI und CIA Agenten nicht lange überleben. Wenn man hier jemanden eine interessante location zeigen will, dann geht es eben nur auf die virtuelle Tour.
Ich war bei einem Zwischenstop in Washington und statt auf dem Flughafen herumzuhängen fuhr ich Downtown und habe mir das alles mal ein paar Stunden lang angesehen. Wollte ich immer schon mal machen, aber als Geocacher hat man da noch seine zusätzlichen Anreize.
Da wunderte sich nur die kleine japanische Gruppe, die sich von mir stolz vor dem Weißen Haus photographieren ließ. "Give and take" und so machten sie auch von mir ein Foto. Allerdings nicht wie erwartet mit dem Weißen Haus im Rücken, sondern genau in die andere Richtung mit dem "National Christmas Tree" im Hintergrund als Logbedingung für einen virtuellen Cache.
Von den 13 virtuellen Caches, die ich in Deutschland gefunden habe, sind inzwischen einige endgültig archiviert worden. Es werden immer weniger, daher sollte man sie besuchen, so lange es die Caches und den kleinen Geist als Icon noch gibt.

Aber sie kommen vielleicht zurück.
Im Geocaching.com Wunschforum haben sich bisher 889 Geocacher mit 1.785 Stimmen dafür stark gemacht und so hat Groundspeak ein Projekt "bring virtuals back" gestartet. Ab Mai 2011 soll es dann möglich sein wieder virtuelle Caches zu entwickeln. Wie das dann aussehen wird bleibt abzuwarten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen