Dienstag, 27. September 2011

Da hört der Spaß für mich auf !

Es muss schon eine Mordsgaudi gewesen sein, als in Verbindung mit dem 1. Geocoinfestival 2011in Köln fünf Reisebusse mit fast 300 Geocachern über 600 Kilometer an die 14 Stunden im Convoi durch fünf Länder tourten, um Icons und Länderpunkte zu sammeln.
Die Menschen, die diese Karawane in den verschlafenen Dörfern oder auf einsamen Landstrassen vorbei rollen sahen werden sich ihren Teil gedacht haben. Lauter Verrückte könnte man meinen.
Aber sind wir nicht alle, die durch die Wälder, Dörfer und Städte streifen, auf Bäume oder Brunnen klettern um eine Tupperdose, einen Petling oder ein Filmdöschen mit Logbuch oder Logstreifen zu finden, „ein bisschen Bluna“? Wer noch nie einen Cache gesucht hat, dem wird man die Faszination von Geocaching wohl kaum erklären können.
Ob diese Tour allerdings repräsentativ für das Geocachen ist kann bezweifelt werden. Hier stand der Spaß und das gut organisierte Gemeinschaftserlebnis im Vordergrund und tierisch ernst soll man sein Hobby oder seinen Sport ja auch nicht nehmen. Den meisten Teilnehmern scheint die Tour Spaß gemacht zu haben. Auch der älteste europäische Geocache ausgelegt am 7. Juli 2000 am Confluencepunkt N50 E005 in Belgien wurde besucht und der anwesende Owner, der extra vorher eine Sonderwartung durchgeführt haben soll, strahlte über diesen hundertfachen Besuch. Es war fast wie ein Flashmob schreibt mschelter zu seinem Logfoto.
Ein paar Puristen mögen die Stirne runzeln oder aufschreien, aber Spaß hat es den Teilnehmern gemacht und geschadet hat es niemanden.

Bei der Suche nach alten Dosen – um Lückenfüller für meine „Placed by month“ Matrix zu finden habe ich allerdings etwas entdeckt, wo der Spaß für mich aufhört.
Es gibt Grundregeln, die für alle verbindlich festgezurrt sind und deren Einhaltung die Basis für Geocaching darstellt. Niemand käme auf die Idee für einen Cache bewusst coords anzugeben, die z.B. 50 m von der Cachelocation abweichen, nur um das Suchen spannender zu machen. Niemand würde die D/T-Wertung bewusst falsch angeben und einen Klettercache als T 1,5 bewerten oder umgekehrt. Und niemand würde bewusst falsche Attribute angeben um z.B. einen Rollstuhlcacher zu einem T 3,0 Cache zu locken.
Ähnlich sehe ich das mit dem Datum, wann der Cache versteckt wurde. Etwas irritiert war ich schon als ich bei meiner Suche auf Caches gestoßen bin, die in Deutschland angeblich im Oktober 2000 platziert wurden. Die ersten Logs bei diesen Caches stammen vom Oktober 2004 und auch die GC-Nummer bestätigt ein Auslegen um diesen Zeitpunkt herum. In USA gab es sogar einen Cache, der am 9. November 1965 platziert wurde.
Inzwischen wurde bei diesen drei Caches – und sicher auch bei anderen - das jeweilige Versteckdatum von einem Reviewer oder Groundspeak korrigiert. Wo kämen wir denn hin, wenn sich jeder ein beliebiges „hidden-date“ aussuchen würde.
Dabei wäre es relativ einfach, solche unerfreulichen Auswüchse durch Spaßbremsen zu verhindern: Eine einfache Routine, die eine nachträgliche Veränderung des Auslegedatums verhindert in Verbindung mit einer weiteren Routine, die eine Veröffentlichung blockiert, wenn das aktuelle Datum und das Auslegedatum um mehr als z.B. 4 Wochen voneinander abweichen.
Ich hoffe, dass die Leutchen in Seattle in der Zwischenzeit daran arbeiten um diese Lücke zu schließen.

5 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  2. Der Cache GC40 in Belgien ist nicht der älteste noch aktive Cache in Europa, dieser liegt in Irland und hat die Kennung GC43. Warum die Nummer des Irländischen Caches höher ist, hat den Grund, dass die Caches erst nachträglich im Internet eingetragen wurden und da war der Belgier halt schneller als der Ire.

    Ansonsten stimme ich dir mit dem Versteck-Datum zu und das sollte auch für Ratehaken gelten.

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  3. Der Cache in Irland war aber 2003/2004 im Archiv und wurde durch Groundspeak wieder herausgekramt. Somit ist der belgische Cache jener, welcher die längste Zeit aktiv war.

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  4. ...Irländisch...? Das ist ja süß ;-)

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  5. Es gibt schon seltsame Spielarten des Dosensuchens und jeder ärgert sich wohl über die "Blüten" die dieses Hobby treibt die den eigenen, selbst gesetzten Zielen in die Quere kommen.
    Die 5-Länder-Geocaching-Pauschalreise fand ich da schon wesentlich skurriler. Irgendwann liegt wohl mal ein Zettel im Briefkasten mit einer "Einladung" und der "Möglichkeit zur Teilnahme an einer anschließenden Verkaufsveranstaltung"....

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