National Geographic zählt die Tongariro Crossing im Tongariro Nationalpark auf der Nordinsel Neuseelands zu
den weltweit 10 schönsten Tageswanderungen. Mehrere aktive Vulkane haben vor
etwa 3000 Jahren eine Kraterlandschaft mit öden Steinwüsten und rauchenden Schlünden,
gelb umrandet und intensiv nach Schwefel riechend und von einer beeindruckender
Schönheit geschaffen.
Hier ist Mordor mit dem Schicksalsberg, wo Sauron einst den Ring geschmiedet hat und wo der gute Sam den erschöpften Frodo hochschleppte, als der nicht mehr konnte. Hier wurden die Szenen für „Herr der Ringe“ gedreht.
Auch ich wäre bei meiner Tongarito Crossing für einen solchen
Sam dankbar gewesen, denn die Tongariro Crossing geht an die Substanz. Aber
mein Sam, der Florian heißt, hatte mit sich selber zu kämpfen.
19,5 Kilometer lang, 914 m Aufstieg und 1.209 m Abstieg,
das sind in kurzen Fakten die Tongariro Crossing.
Mit Tourbussen wird man
morgens am Parkplatz von Mangatepopo Roadend gebracht, abgeladen und dann sich selbst überlassen. Entlang eines alten
Lavaflusses wandert man auf Pfaden, die diesen Namen kaum verdienen, über scharfkantiges Lavagestein himmelwärts. Auf dem steilen schweißtreibenden Anstieg zum Sattel kein Schatten
weit und breit. So wird es die nächsten Stunden auch bleiben. Schon hier trennt sich die Spreu vom Weizen und die Schlange
der Wanderer wird länger und verläuft sich. Wir gehörten eher zur Spreu als zum Weizen.
Entlang dem Südkrater kommt man dann zu den drei Seen mit
den durch die vom heißen Wasser gelösten Mineralien und den schrillen intensiv
grünen Farben. Spätestens hier ist Pause angesagt und das mitgebrachte Wasser
rinnt nur so die Kehle herunter. 7 – 8 Stunden dauert die Durchquerung und am
Ende trifft man sich wieder auf einer Bergwiese bei Ketetahi, wo man erschöpft
aber zufrieden am späten Nachmittag die Beine ausstreckt und auf die
Busabholung wartet.
Erstmals seit 1897 ist der Vulkan wieder aktiv geworden und
hat Asche und Gesteine ausgespuckt. Straßen sind gesperrt und selbst Flüge
mussten umgeleitet werden. Eine Wanderhütte – wie auf diesem Bild – wurde durch
Steinschlag zerstört.
Die Tongariro Crossing wurde von den
Behörden geschlossen.
Damit hat es sich vorerst auch ausgecacht auf der Tongariro
Crossing. Die wenigen Tradis werden wohl unter einen Ascheschicht begraben sein
und der Earthcache Red Crater, Tongariro und drei weitere ECs sind aktuell nicht mehr zu erreichen.
Der
Earthcache The Emerald Lakes war 2010 bei Latitude 47, dem Blog von
Geocaching.com sogar ein „Geocache der Woche“.
Schade, aber bei der wirtschaftlichen Bedeutung für den
Tourismus wird der Nationalpark wohl bald wieder zugänglich gemacht werden und
dann geht es wieder hoch auf den Schicksalsberg – nicht um einen Ring in den
Krater zu werfen, sondern um die interessanten Earthcaches zu besuchen.
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