Wenn man für eine spätere Tour das Roadbook für eine längere
Wander- oder Cachingrunde daheim am PC vorbereitet, dann kann man mitunter
schon Enttäuschungen erleben. Bei der Aktualisierung ein paar Tage vor Beginn ist
dort, wo auf der Karte noch vor ein paar Wochen grüne Döschen, gelbe Multis
oder blaue Fragezeichen in runden Kreisen oder rechteckigen Kästchen lockten,
plötzlich nur noch gähnende Leere. Alle Caches sind in der Zwischenzeit
archiviert worden.
Das betrifft den mit 5 Caches bestückten Spaziergang entlang
einer Trimm-Dich-Runde genauso, wie den mit 100 Dosen aufgerüsteten Powertrail
für eine längere Fahrradtour im Wald oder entlang eines Radweges an einem Fluß.
Meist ist dem Owner die Pflege und Wartung der Dosen, das
häufig notwendige Austauschen von vollen Logbüchern oder der Ersatz von
abhanden gekommenen Petlingen oder Filmdöschen zu viel geworden. Nicht immer
sind solche archivierten Trails ein echter Verlust. Aber wenn man sie für seine Tour teilweise
oder gesamt vorbereitet hat, dann heißt es halt kurzfristig umplanen.
Foto von Clyde Barrow |
Der Name ist Programm und als die 58 Caches der Runde Mitte
Mai 2012 freigeschaltet wurden, da stand – wie bereits in der Cachebeschreibung zu lesen
– von vornherein fest, dass die Caches nach einem Sommer Ende Oktober 2012
archiviert werden.
Eigentlich schade, denn die Runde ist – nicht unbedingt von
den Dosen und Verstecken her – reizvoll und führt auf 30 Kilometer auf meist abgelegenen
Wirtschaftswegen fast ohne störenden Autoverkehr durch eine interessante flache
aber abwechslungsreiche Landschaft.
So haben es auch die über 450 Cacher empfunden, die diese
Tour bisher mit MTB, Touren- oder Klapprad, Drahtesel und Alupony in 4 bis 6
Stunden abgeradelt sind. Mit dem Auto war nach den Logs zu urteilen keiner
unterwegs. Blue Rabbit war ein paar Tage nach dem Auslegen im Mai der erste,
der die Runde in 11:15 h sogar abgewandert ist.
An einem strahlenden kühlen Tag, machte ich mich auf meine
Tour. Man kann den Herbst förmlich riechen. Bis auf den Ort Ottersberg selbst
habe ich den ganzen Tag weniger Autos gesehen, als am Vortag in zwei Minuten
auf der Hoppers-Line.
Bei einem durchschnittlichen Cacheabstand von 500 m hat man
auch mal längere Strecken in einem Stück und nicht den Stop-and-Go Rhythmus eines
Powertrails, bei dem gerade mal die Mindestabstände eingehalten wurden.
Foto von Clyde Barrow |
Meine Erwartungen bzw. Befürchtungen, dass bei so einem Trail einige Caches
fehlen und die Logstreifen schmuddelig und feucht wären, haben sich nicht
erfüllt. Gepflegt ist die Runde und schon mehrfach wurden alle Caches vom Owner
mit neuen Logbüchern bestückt. Das ist bei so einem umfangreichen Trail auch
nicht selbstverständlich. Dank der aussagekräftigen Hints hat man fast eine 100
% Fundgarantie, was ja bei manchem auch zum Wohlbefinden beiträgt.
Was nicht überall selbstverständlich ist: Man ist als Cacher hier
willkommen und die Bewohner der Höfe und Dörfer am Weg helfen auch mal, wenn
der Reifen Luft verliert. Da wird nicht nur im Schuppen nach Flickzeug gesucht,
sondern auch das Fahrrad aufgesattelt und mit dem Cacher zur nächsten
Werkstatt gefahren. Im Gegenzug kommt es aber auch vor, dass eine dem
Altersheim entfleuchte Oma, die sich verlaufen hat, vom Cacher wieder auf den
rechten Weg geleitet. So nachzulesen in mehr als einem Log.
„Als Fahrradrunde absolut empfehlenswert“. Dieser häufigen Bewertung
kann ich mich ohne Einschränkung nur voll anschließen. Eigentlich schade, dass
diese Runde archiviert wird, aber bis Ende Oktober sind es ja noch ein paar
Tage.
Da wir jahrelang in dieser Gegend gewohnt haben, habe ich natürlich bei der Erwähnung des Ortsnamens und der Cachernicks sofort aufgemerkt und muss noch etwas anmerken.
AntwortenLöschenKlar, ist diese gut gepflegte Runde durch ihre kurze Bestandzeit eine besondere Emfehlung. Allerdings gibt es gerade auch vom erwähnten Blue Rabbit wirklich bemerkenswerte Caches, bei denen man zwar vielleicht viele Stunden verbringt, um am Ende nur einen Punkt zu haben, aber die Erinnerung an das Erlebte werden unvergesslich sein. Seine Bastelarbeiten und seine Kreativität sind überragend und am Ende kann man nur noch staunen.
Übrigens legt auch er saisonale Caches, zB zu Weihnachten, zu Ostern, zum Frühlingsbeginn...
Lieben Gruß,
Resope
Hey, hier sind ja einige Ottersberg-Kenner versammelt! Ich war oft dort von Hannover aus, weil mein Großvater dort begraben ist. Er war Lehrer dort. So klein ist die Welt!
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