Der Weg von der dänisch/deutschen Grenze bei Flensburg bis
zur Schweizer Grenze bei Basel ist nach Google Maps 966 km lang. Wer sie in
einem Stück über die A 7 und A 5 durchfährt, braucht dazu rund 8 ½ Stunden,
sofern keine Baustellen und Staus ihn aufhalten.
2012 war ich diese Strecke auf der Suche nach den
Tupperdosen und Petlingen unterwegs.
Nicht dass jetzt jemand auf den Gedanken käme, dass ich in Etappen
öde neben der Autobahn entlang gewandert bin. Es war eine virtuelle Wanderung,
für die ich mir Anfang 2012 das Ziel gesetzt hatte, Deutschland auf diese Weise vom Norden nach Süden zu durchqueren.
Etwa 90 einzelne Wanderrunden habe ich vom Parkplatz meines
Cachemobils bis zur Rückkehr an den Startpunkt getrackt, die Wegstrecke
festgehalten und Runde für Runde aufaddiert. Mit der 4,6 km Runde Raupe Nimmersatt am 19. Dezember in Malsch bei Ettlingen habe ich mit 967,5
km die Schweizer Grenze überschritten.
Zwischen 2,5 km – einem kleinen Spaziergang – bis zu 24,9 km
lang waren die Runden, bei denen ich 2012 zwischen Niedersachsen und
Niederbayern, zwischen der Uckermark im Osten und dem Saarland in Westen zu Fuß
unterwegs war. Mehr als 2,5 – 3,0 Kilometer pro Stunde habe ich selten
geschafft. Das Suchen, Loggen und Wiederverstecken braucht seine Zeit und
manchmal griff meine 15-Minuten-Regel. Wird der Cache in dieser Zeit nicht
gefunden, dann geht es mit einem DNF weiter.
Bei 25 km an einem Tag erreiche ich dann schon meine Obergrenze
als Tagesstrecke und wenn es an drei aufeinander folgenden Tagen 60
Kilometer werden, dann war erst einmal Muskel- und Gelenkpflege angesagt. Man
hat so seine Grenzen, ab denen es weh tut.
Zum Ende des Jahres geht mein Dank an alle Owner dieser
Wanderrunden, die mir meine Touren erst möglich gemacht haben. Über ein paar
der Runden, die mir besonders gut gefallen haben, habe ich auch gebloggt, damit auch
andere mit ähnlichen Caching-Vorlieben darauf aufmerksam gemacht werden.
Für 2013 ist meine virtuelle Reiseroute bereits geplant.
Von Basel geht es über Zürich, St. Gallen, Feldkirch in
Vorarlberg, Innsbruck, Kufstein, Salzburg, an Linz und Wien vorbei nach
Bratislava in die Slowakei. Das sind nach Google Maps wieder 933 km, die Tour für Tour virtuell erwandert
werden.
Dabei geht es nicht allein um die Zahl der gefundenen Caches
oder die zurückgelegten Kilometer. Entlang der virtuellen Strecke werden Besonderheiten
und spezielle kulturelle oder touristische Highlights hinterher ergoogelt, der
Weg wird vertrauter und so hat man, neben den realen Erlebnissen bei einer Wanderrunde ganz woanders, noch sein
zusätzliches Vergnügen.
Ein ganzes Jahr für knapp 1.000 Kilometer!
Wenig im Vergleich zu einem der wohl längsten Wandercaches,
die es in Europa gibt. Der Multi München – Venedig führt auf 28 Tagesetappen und einer Strecke von 560
Kilometern bei 20.000 Höhenmetern vom Marienplatz in München zum Markusplatz in
Venedig. Das sind die „echten“ Wanderer, die diese Tour in einem Stück oder in
mehreren Teiletappen gegangen sind. 36 Cacher haben diese Herausforderung
bereits erfolgreich bestanden.
Ich bin nur einer der 637 Cachern, die ihn auf der Watchlist
haben und fast schon voll Ehrfurcht die geloggten Reiseberichte lesen und die
Erlebnisse beeindruckt mitverfolgen.
„Langsam Laufen. Viel Trinken. Gut Essen. Ausreichend
Schlafen. Und von vorne.“ So steht es im Hint dieses Caches von DerPate zu lesen.
Aber das gilt ja nicht nur für München-Venedig, sondern auch
für alle anderen Wandertouren. Ich werde es auch beherzigen, wenn ich mich 2013 auf meine virtuelle Tour machen werde.
Allen, die meinen Blog regelmässig oder unregelmässig
mitlesen, positiv oder kritisch kommentieren oder mir auch mal Korrekturen oder aufmunternde mails im Blog oder als PM senden, wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest, ein paar ruhige und besinnliche
Tage und für 2013 viele schöne Cache-Erlebnisse - wo und wie auch immer und welche
Döschen sie auch immer suchen mögen.
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