Cachingtouren im Januar haben einen besonderen Reiz.
Ich denke dabei aber nicht an ein paar Caches, die man in
der Stadt auf geräumten und gestreuten Wegen sucht oder bei einer vorher
geplanten Tour mit dem Cachemobil abfährt, um an der Location gerade mal
auszusteigen und die letzen 50 m zum Final zu gehen, schnell zu loggen, um dann
wieder im warmen Auto zum nächsten Cache weiterzufahren.
Cachingtouren im Januar sind für mich Winterwanderungen auf
verschneiten Feld- und Waldwegen, mitunter bei klirrender Kälte, wo man nach 10
– 15 Kilometer oder 4 – 6 Stunden dann auch froh ist, sich bei der Heimfahrt im
Auto aufwärmen zu können. Wenn einem das Gesicht bei den Minusgraden langsam
erstarrt, die Finger – zur Bedienung des GPS meist ohne Handschuhe - klamm und
gefühllos werden und erst später wieder mit einigen Bizzeln wieder richtig
auftauen. Wenn man die Cap gegen eine warme Wollmütze tauscht und man vom Kapuzenpulli die Kapuze richtig hochzieht, wenn der von den Bäumen geblasene und in der
Sonne flirrende Schnee in den Nacken fällt - dann ist das Cachen im Winter Wonderland.
Im Januar 2012 waren es die Runden von „Geocaching Forever“,
wo selbst Temperaturen bis zu minus 18 Grad Celsius viele Cacher – so auch mich
- nicht vom Abwandern einzelner Buchstaben abhalten konnten. Aber auch nach der
Zwangsarchivierung dieser Runden gibt es für den, der an solchen Touren seine
Freude hat, andere Runden zum Wintercachen.
„Warte mal“ von den 4 Schwoba ist so eine. In der Nähe von Schlat bei
Geislingen an der Steige in Baden-Württemberg haben sie im Oktober 2011 eine
Tradirunde ausgelegt, die bei inzwischen 500 Logs immerhin 126 Favoritenpunkte
bei # 01 aufweist. Eine Tradirunde mit 43 Petlingen, die hauptsächlich vom
Frühjahr bis zum Herbst in Angriff genommen wird.
Rund um Schlat, auf den Wasserberg und ums Fuchseck führt
die rund 18 km lange Runde. Die im Listing genannten 15 bis 16 km sind, wie die
erwähnten "unbedeutenden Anstiege" etwas untertrieben. Schon meine Teiltour
endete bei 14 km und 686 Höhenmetern. Aber mit den traumhaft schönen Aussichten
haben die vier Schwaben recht.
Knackig kalt war es, als ich mich am Morgen auf den Weg
machte. Im Wald noch einigermaßen geschützt, sank die gefühlte Temperatur durch
den eisigen Wind im freien Gelände von den minus vier Grad um ein paar weitere gefühlte Grad
ab und es wurde bissig kalt. Die an einigen Stellen verschlammten Wege mit
tiefen Spuren waren in den letzten Tagen zugefroren und damit schön wanderbar. Mit drei bis fünf Zentimeter Schnee war es kein Problem, die richtigen Pfade und
Weg zu finden.
Der vom Wetterbericht angekündigte leichte Schneefall blieb
aus. Stattdessen präsentierte sich die Schwäbische Alb über weite Strecken im
strahlenden Sonnenschein.
Die Tage im Januar sind noch recht kurz und gegen 17 Uhr
setzt schon die Dämmerung ein. Bei meiner Startzeit und dem Wandertempo hätte
ich die Runde wohl erst gegen 19 Uhr bei völliger Dunkelheit abgeschlossen. Das
sollte man den Tieren, aber auch den Ownern, die bei Dämmerung und nachts um
Rücksicht und Cacheabstinenz bitten, nicht antun.
Ich habe meine Tour rechtzeitig abgebrochen und so bleibt
für einen sommerlichen Ausflug noch ein Anreiz, für den Rest und ein paar
weitere Caches zur Schwäbischen Alb aufzubrechen.
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