Den Himmerich als Berg zu bezeichnen ist für das Empfinden eines
Süddeutschen etwas schmeichelhaft und zuviel der Ehre. Im rechtsrheinischen
Siebengebirge, im Südwesten von Nordrhein-Westfalen zwischen dem Rheintal bei
Bad Honnef und der A 3 gelegen, ist der Himmerich mit 366 m nicht einmal die
höchste und bekannteste Erhebung.
Der Große Ölberg bringt es auf 460 m ü NN und mit der
Löwenburg und dem Lohrberg gibt es noch andere höhere „Berge“, die vom Rhein - auf
75 m Meereshöhe - aufsteigen. Selbst der etwas kleinere Petersberg ist bekannter,
denn dort logieren im Gästehaus der Bundesrepublik Deutschland die
ausländischen Staatsgäste.
Sie werden wohl wenig von der landschaftlichen Schönheit des
Siebengebirges mitbekommen, das 1922 mit 4.800 ha als eines der ältesten
Naturschutzgebiete Deutschlands unter Schutz gestellt wurde.
In Cacherkreisen hat der Himmerich allerdings einen guten
Klang, denn nahe seinem Gipfel wurde von konradzuse am 5. Juni 2001 ein Cache
ausgelegt. Er gehört zu den 12 ältesten aktiven Caches Deutschlands. Dass er in
den zwölf Jahren seiner Existenz von weniger als 400 Cachern gesucht wurde, mag
wohl an der etwas abseits vom heutigen Cacherstrom liegenden Dose liegen - ein
Regular natürlich, so wie es damals üblich war.
Über die Jahre hat sich – anfangs zufällig und später auch
gezielt – meine Matrix „Finds by Placed Month“ allmählich gefüllt. Neben den
ersten Monaten vom Mai bis September 2000, für die wohl längere Reisen
notwendig wären, gähnte nur noch im Juni 2001 ein einziges weißes Loch.
Zwei im Juni 2001 ausgelegte Caches gibt es noch in
Deutschland. Neben dem GCB37 Triangle im Rems-Murr-Kreis noch den GCB88 Himmerich
Beide als Multi Regular deklariert, obwohl der eine wohl
eher ein Mystery und der andere ein Tradi ist. Weil von einer Cachingtour der
Rückweg über die A 3 führte, habe ich mir für Pfingstsonntag den Himmerich
vorgenommen.
Nach den vorangegangenen Regentagen zeigte sich der Himmel
im strahlenden Blau bei herrlichem Sonnenschein. Das hat auch viele
Spaziergänger und Wanderer aus dem nahen Bad Honnef auf die vielen Wanderwege
gelockt und bei regem Publikumsverkehr konnte man ungewollt an der Unterhaltung
und wahren Familiendramen teilnehmen. „Du hast schon wieder getrunken“ tönte laut
und vorwurfsvoll die Ehefrau zu ihrem hinterher hechelnden Ehemann. Über
Erziehungsprobleme der eigenen Kinder tauschte sich ein joggendes Ehepaar aus
und andere stürmten grußlos mit dem Kompass-Wanderführer oder der Topokarte in
der Hand an mir vorbei. Es war einfach unterhaltsam!
Wenn man sein Cachemobil am Servatius-Wanderparkplatz von
Himberg kommend abstellt, dann kann man nach wenigen Metern schon den Cache an
der Servatiuskapelle suchen. Die Kapelle selbst ist relativ groß, der Cache als
Nano dafür umso kleiner.
Die Florianshütte ein kleiner Regenunterstand mit Sitzbänken liegt am Weg zum
Himmerich.. Wenn man den Angaben in der Cachebeschreibung nicht folgt, dann kann
man den zwar steilen, aber bequemen Pfad zum Gipfel verfehlen. Dann geht es
eben auf einer Trittspur über Steine und Felsen noch steiler die letzten 33
Meter nach oben. Nach ein paar Minuten Suche war die historische Dose gefunden.
Himmerich Gipfel - Photo by Leit (CC BY-SA 2.0 DE) |
Am Summit – was ja beeindruckender als „Gipfel“ klingt –
gibt es ein paar größere Felsen. Dort kann man in der Sonne sitzend den Blick
ins Rheintal geniessen und nach dem erfolgreichen Fund die Seele durchbaumeln
lassen.
Auf dem Rückweg gibt es noch die Mäcki Hütte und das interessante Pferdegalgenkreuz, bevor man nach rund 7,5 km oder 2:30 h wieder am jetzt
gefüllten Parkplatz ankommt.
Eine schöne Tour, nicht nur wegen der jetzt gefüllten 2001er
Matrix.
Die fehlenden Monate Mai bis September 2000 zu füllen wird
sich so schnell wohl nicht ergeben. Noch stehen mir weltweit 48 Caches zur
Auswahl bereit, die meisten davon in den USA. In Europa gibt es noch vom Juni
2000 den GC43 in Irland und für Juli 2000 den GC 40 in Belgien. Das wird so
schnell wohl nix, aber man könnte ja – vielleicht, wenn es reinpasst, dann eben
doch, irgendwann … Schau ma mal!
...dank fuer den schoenen bericht - konradzuse
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