Wenn der Weg schon ins Saarland führt, dann kann man aus
zwei Gründen noch ein paar Kilometer dazu legen, um auch dem Großherzogtum
Luxemburg einen Besuch abzustatten.
Wenn die deutsche A 8 nach der Grenze zur luxemburgischen „A
13 Route de la Sarre“ mutiert, dann sind es bis zur Ausfahrt Mondorf-les-Bains
nur noch wenige Kilometer bis Ellange, wo mit dem GC3Z1PN „The Minutes of the Meeting Chapter 2“ die Cluedo-Runde beginnt. Das war ein Grund für meinen
Besuch in Luxemburg, wo ich nicht – wie manch anderer – Schätze vor dem
deutschen Fiskus verstecken, sondern Schätze suchen und finden wollte.
Eigentlich ist Cluedo eine ideale Runde für Radfahrer, denn
auf den betonierten Wegen haben selbst Rennräder mit schmalen Reifen kein
Problem und die vom Wind her gewehten Blätter und Zweiglein werden – wie am
Rückweg beobachtet – sogar von einer Kehrmaschine entfernt.
Selbst wenn es, wie bei meiner Tour, extrem heiß ist, dann
kann man es auf den Wegen durch den kühleren Wald noch aushalten. Einen Nachteil hat die
Wanderrunde: Sie ist eine Streckenwanderung und – auch wegen der Hitze – geht
man auf dem gleichen Weg zurück zur Startpunkt. Mit ein paar anderen Caches die
in der Nähe des Wegs liegen kommen rund 13 km zusammen, für die ich zu Fuß knapp
4 ½ Stunden unterwegs war.
Ein anderer Grund für einen kurzen Besuch jenseits der Grenze
– wenn man schon mal da ist - sind die günstigen Spritpreise, die bei Diesel um
15 – 20 Cent pro Liter unter dem deutschen Niveau liegen. Da plant man schon
vor der Fahrt möglichst so, dass man fast mit leerem Tank in Luxemburg ankommt
und es sich auch lohnt. Nicht immer ist das aber mit Einsparungen verbunden und
ich erinnere mich an meine erste Fahrt, die vom Sparpotenzial her betrachtet, gewaltig in
die Hose gegangen ist.
Von Belgien kommend habe ich Luxemburg durchquert, Anfang
Oktober 2006 auch zwei der wenigen Caches in Luxemburg gefunden und damit auch
dieses Land auf meiner Europakarte eingefärbt. An der Autobahnstankstelle in
Wasserbillig wollte ich noch die Reise mit den anderen Grund für einen
Luxemburgbesuch perfekt machen und meinen Tank günstig auffüllen.
Eine der vielen Zapfsäulen war gerade frei geworden, doch
aus dem Tankrüssel kam kein Tropfen. Andere Länder, andere Tanksitten! Auch in
den USA muss man manchmal vorher bar bezahlen oder die Kreditkarte deponieren,
bevor die Pumpe freigegeben wird. Und da sah ich auch den Schlitz für die
Kreditkarte und nach Einführen und erneutem Versuch blubberte der günstige
Sprit in meinen Tank. Kreditkarte entnommen und ab nach Hause.
Etwas irritiert war ich schon, als ich ein paar Tage später
ein Schreiben der Polizeidienststelle C.P. Wasserbillig des Grand-Duché de
Luxembourg mit der Aufforderung erhielt, wegen des Vorwurfs der Tankprellerei
an einem definierten Tag zwischen 08:00 und 10:00 h zwecks Vernehmung auf der
hiesigen Dienststelle vorstellig zu werden.
Einer Schuld war ich mir nicht bewusst und erst nach
längerem Grübeln fand ich die Lösung: Der vor mir tankende Fahrer war nach dem Tanken auf einen Parkplatz in der
Nähe gefahren und hat sich in der Tankstelle vielleicht noch mit den ebenfalls
günstigeren Zigaretten und Kaffee eingedeckt – jedoch noch nicht bezahlt. Das
war der Zeitpunkt als für mich nichts aus dem Zapfhahn lief.
Just in dem Moment, als er bezahlt hatte und die Tanksäule
wieder frei gegeben wurde, habe ich meine Kreditkarte eingeführt und war
irrtümlich der Meinung, dass die Freigabe durch meine Kreditkarte ausgelöst
wurde und ich ein paar Wochen später die Belastung auf der Abrechnung sehen
würde. Eine Belastung habe ich – was ich erst später sah – nie erhalten und
beide Vorfälle waren nur eine unglückliche zeitliche Coincidence.
Luxemburger sind freundliche und nette Menschen. In einem
längeren Telefongespräch mit einer Polizeikommissarin erklärte ich meine
Version. Von ihr erhielt ich die Telefonnummer des Tankstellenpächters, der
meine Ablaufdarstellung auch nachvollziehen konnte. Bei einer nach 15 Minuten
nicht – durch Bezahlung - wieder frei geschalteten Zapfsäule, wird der
Videofilm ausgewertet und Anzeige erstattet.
Eine von mir vorgeschlagene Überweisung des Betrags von EUR
65,43 würde das Problem allerdings nicht lösen. Das Geld müsse schon bar
einbezahlt werden, da die Abrechnung aller Betankungen sofort elektronisch über
eine Zentrale in London laufen würde. Er war aber bereit, den Betrag als
Baranweisung über die Post in Empfang zu nehmen und für mich bar einzuzahlen. Und so zahlte ich den
Tankbetrag mit einer zusätzlichen Gebühr von EUR 15.- für das Handling durch
die Post bei meinem nächsten Postamt für ihn ein.
Statt günstig zu tanken ist dieser Sprit ganz schön teuer
geworden.
Aber dafür kann ich frohen Mutes und ungefährdet von einem
möglichen Zwangsaufenthalt – vielleicht in den Kasematten von Luxemburg - auch
weiterhin einfahren ins Grand-Duché de Luxembourg.
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