Dienstag, 24. Juli 2012

Fahrrad oder Wanderschuhe ?


Es gibt viele Möglichkeiten auf Tour zu gehen und seine Cacherunde zu drehen.

Die einfachste - und eine, bei der sich mancher Geocaching-Purist  voll Abscheu schüttelt - ist wohl die Drive-In-Runde mit dem Cachemobil. Man muss nicht in die USA reisen, um solche Powertrails zu finden. Auch in old Germany gibt es mittlerweile mehrere Strecken, bei denen auf wenig befahrenen Nebenstraßen 100 und mehr Dosen im 200-Meter-Abstand ausgelegt wurden.
Mit verteilten Aufgaben – Fahrer, Navigator, Logger - im Team gesucht, flutscht die Find-Statistik dann so richtig. Wer sich nicht mit dem Gedanken an seine rapid steigende Fundzahl und an seine, manche andere Cacher dann beeindruckende Statistik motiviert, der wird wohl bald die Lust verlieren … oder vielleicht auch nicht.
Geocaching kann man auf vielfältige Weise betreiben und wem diese Art Spaß macht – why not?

Ich war bisher meist wandernd unterwegs. Es gibt viele schöne Rundwege von 5 – 20 km in allen Regionen Deutschlands, die bedost sind und bei denen der Owner, auch wegen der überschaubaren Zahl von Caches, die Zeit hatte nette Ideen umzusetzen hat und seine Runde regelmäßig zu pflegen und zu warten.  

Streckenwanderungen mit abweichenden Start- und Zielpunkt waren wegen der Streckenlänge in der Vergangenheit für mich mitunter ein Problem. Irgendwo um die 20 km Wanderstrecke hört für mich der Wanderspaß auf und mit dem bei einer Strecke statt Rundweg dann notwendigen suchfreien Rückweg läppern sich die Kilometer auf schmerzende Entfernungen.

Seit einigen Wochen gehört ein Klapprad im Cachemobil zu meiner Ausrüstung. Mit 21-Zoll-Rädern und drei Gängen nicht gerade geeignet für größere Touren, denn bei einer Radumdrehung macht man ja rund 1/3 Drittel weniger Strecke als bei einem 28-Zoll Rad und auch die Abstufung der Gänge ist gewöhnungsbedürftig. Für meine Zwecke – bis 40 km Tagesentfernung ist es aber ideal.
Inzwischen habe ich mich auch an die mitleidigen Blicke älterer Damen gewöhnt, wenn sie auf einem Radwanderweg mit ihren Tourenrädern an mir vorbeipreschen, während ich mühsam eine kleine Steigung in Angriff nehme.
Was habe ich jetzt Respekt vor den Mountain-Bikern, die Touren, bei denen ich schon beim Wandern bergan ins Schwitzen gekommen bin, mit ihrem Bikes und einem müden Lächeln  bewältigen.

Meine erste Fahrrad Erfahrung in Brandenburg war etwas ernüchternd. Der Anfang war ja vielversprechend, denn eine Cachergruppe vor mir hatte ich bald eingeholt. Das waren aber Newbies mit Fahrrädern und die suchten bei jedem Cache doch etwas länger als ich. Auf dem Weg konnte ich aber mithalten. Als wir uns trennten begannen die Probleme. Dann kamen diese Sandwege, bei denen sich das Hinterrad wegdreht und bei denen man einen enormen Kraftaufwand braucht um überhaupt voran zu kommen. Ich habe es geschafft! Meist neben dem Fahrrad herlaufend und es schiebend.

Im hügellosen  Cloppenburg in Niedersachsen mit seinen asphaltierten Fahrradwegen war es dann einfacher. Da rollte es so richtig. Da geht man mit Radfahrern auch freundlicher um als anderswo und nimmt Rücksicht und ausreichend Seitenabstand. Und auch die Entfernungen zwischen den einzelnen Caches sind fahrradfreundlich und ich musste nicht, kaum aufgesessen, nach kurzer Strecke schon wieder absteigen.

Der Dortmund-Ems-Kanal war dann eine harte Powerrunde, ähnlich einer Drive-In Runde mit dem Auto. Da übte ich das Auf- und Absteigen unter erschwerten Bedingungen, denn auch der Himmel hat - vor allem auf der 9 km Rückfahrt - seine Schleusen geöffnet und ich wurde nass bis auf die Haut. Regenjacke allein bringt es eben auch nicht.

Vor ein paar Tagen war ich auf einer 38 km Tour auf dem  Jagsttalradweg in der Homezone. Es hat zwar auch etwas geregnet und ich hatte auf dem Rückweg starken Gegenwind. Jede Menge Fahrrad fahrende Gruppen waren unterwegs, auch ältere Damen auf ihren Tourenrädern und …  einige mitleidige Blicke … (siehe oben).

Man beansprucht andere Muskelgruppen beim Radfahren als beim Wandern und statt der Waden oder Kniegelenke nach einer längeren Wanderung tag mir erst einmal der Hintern weh. Bin halt kein Tour-de-France Profi, die sich dieser Tage durch die letzten Berge quälten. Dafür bin ich aber sauber und mein Doping sind die Döschen, die ich am Weg finde.




2 Kommentare:

  1. Auf G+ haben wir uns gerade über Klappräder ausgetauscht. Mit welchem Modell bist Du denn unterwegs?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Meins heisst "Pegasus" und war bei Tschibo für ca. EUR 350.- vor ein paar Wochen im Angebot. Ausgeliefert wurde es aber fertig montiert und eingestellt frei Haus durch den nächstgelegenen Fachhandel.

      Löschen