Jeder hat so seine lieben Gewohnheiten und das gilt auch für
das Verstecken von Caches im Wald..
Wer damit begonnen hat, seinen Petling oder seine Filmdose –
es gibt ja kaum noch anderes – an die Wurzel einer dicken Fichte zu legen und
mit einem Stein abzusichern, der wird diese Methode häufig beibehalten. Mangels
einer dicken Fichte wird vielleicht auf eine Buche ausgewichen und der Stein
wird auch einmal durch einen Hasengrill ersetzt. Das Grundprinzip der
„Bodenleger“ bleibt: Wurzel und Hasengrill oder Stein.
Zu dieser Kategorie gehören auch die „Bodenstecker“, die
Petling oder Filmdose an einer markanten Wurzelstelle tief in den Boden drücken
und dann ähnlich mit Stein oder Hasengrill tarnen.
Besser vorbereitet verstecken die „Baumhänger“ ihre Caches.
Da wird schon daheim vorbereitend ein Drahthaken oder ein Kabelbinder um den
Petling befestigt und der Cache dann – meist in Augenhöhe – am Rande des Wegs
an den Ast eines gut zugänglichen Baumes gehängt.
„Astlochbestücker“ gehören zu der Spezies, die jedes Astloch
magisch anzuziehen scheint. Der Mikro ist hier bestens geschützt aufgehoben,
sofern das Astloch nicht gerade der Eingang zu einer dahinter liegenden
Wohnhöhle eines Waldbewohners ist, der, unwirsch über die Störung, das Döschen
schon bald wieder nach außen befördert.
Bei den „Astgablern“ muss man, sofern das Versteck nicht
einsehbar ist, vorsichtig agieren. Bei einem blinden Zugriff auf 2,30 m Höhe
kann man schon – wie vor ein paar Jahren meine Erfahrung mit Feuerameisen in
Florida – sehr schmerzhafte und negative Erfahrungen machen. Da manche
Astverzweigung als kleines Kuhle ausgebildet ist, sammelt sich dort Regenwasser
an man wühlt im Sommer in schlammiger
Brühe oder man schaut im Winter durch blankes Eis auf das eingefrorene Döschen.
Der "Dosenklemmer" drückt den Petling zwischen zwei sich verzweigende Äste, wobei Filmdosen häufig deformiert werden und nicht mehr wasserdicht schließen. Beim „Totholzschrauber“ steckt der Petling in einer am
gesplitterten Baumstamm befestigten Blechlasche und die „Baumstammverstecker“
finden meist eine passende Astverzweigung an einem gefällten Stamm. Bei der
Suche nach dem Cache eines „Erdwurzlers“, wo der Cache im erdverkrusteten
Wurzelbereich eines von einem Sturm umgelegten Baums versteckt ist, kann man
bei der Suche mitunter schon mal eine vor sich hindösende Kröte aus ihrem
Versteck verscheuchen.
Nicht naturgegebene Verstecke wie Bänke, Pavillons oder
Hinweisschilder werden als Varianten zur Abwechslung auch gerne genutzt und in
eine Runde eingemischt..
Aber es gilt: Jeder hat so seine lieben Gewohnheiten und
wenn man bei einer Wanderrunde in einem weniger bekannten Revier die ersten
Caches eines Owners gefunden hat, dann kann man in der Regel davon ausgehen,
dass der Rest ähnlich versteckt ist. Ein Bodenleger wird selten zum Baumhänger
mutieren, sondern im Allgemeinen seiner Versteckmethode treu bleiben. Das macht
ihn und seine Caches berechenbar und man kann bei so einer Wanderung mit kurzen
Suchzeiten rechnen. Das ist durchaus angenehm, wenn die Wanderung - durch ein
landschaftlich attraktives Gebiet mit schönen Aussichten - Mittelpunkt steht
und man bei dieser Wanderung – aufmerksam gemacht und angelockt durch die
Caches – als Abwechslung auch ein paar Döschen suchen will.
Es geht aber auch anders. Mitunter findet man eine Runde,
bei der jeder Cache auf eine andere, teils sehr aufwändige Art versteckt ist.
Bei diesen Runden ist die Suche nach der Dose der Schwerpunkt und die Wege
dazwischen, von einem Cache zum anderen, nur Beiwerk. Auch so eine Cachingtour
hat seinen großen Reiz.
Vor Kurzem war ich in NRW auf Tour und die Polly’s Runde ist ein Beispiel für
eine Waldrunde der zweiten Art. Neun Verstecke und jedes originell und anders
gestaltet. Da hat sich der Owner Pollylabby mit seiner ganzen Kreativität
ausgetobt und es gab sogar ein Versteck, dass ich in all den Jahren in dieser
Form noch nicht gesehen habe. Ein originelles Highlight ist auch der
abschließende Bonuscache. Seit Veröffentlichung Ende Juli 2012 wurde der Bonus
134 Mal als gefunden geloggt. Die dabei vergebenen 103 Favoritenpunkte sprechen
eine deutliche Sprache und zeigen, dass nicht nur einfache Wanderrunden,
sondern auch etwas kniffligere Suchrunden ihre Fans haben.
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