Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und dem kalten Ostwind
der letzten Tage kann man wohl kaum von Frühlingswetter sprechen. In manchen
Gegenden liegt noch Schnee und besonders im Osten gibt es noch jede Menge davon, mit gesperrten oder durch Unfälle blockierte Straßen.
Foto by Murazor |
Vor diesem Wetter ist der Cacher Murazor aus dem kalten
Polen geflüchtet und sicher froh, seinen Urlaub auf den Osterinseln bei
Temperaturen um 20 – 25 Grad Celsius zu verbringen. Und weil beim Cachen auch
die soziale Komponente eine Rolle spielt, hat er zu einem Event eingeladen. An der Kreuzung der Straßen Policapro Toro und O
Te Henau in Hanga Roa findet am 1. April 2013 – kein Aprilscherz – genau um 10
Uhr lokaler Zeit das Event statt. Ein Menschenauflauf wird es nicht werden, denn
bisher ist man erst zu Dritt und ob noch weitere Cacher dazu kommen ist
fraglich.
Ziemlich abgelegen ist die Insel im Südostpazifik, die
politisch zu Chile gehört. 3.526 km sind es bis zur chilenischen Küste und
4.251 km nach Tahiti. Die nächste bewohnte Insel liegt über 2.000 km entfernt. Die
Insel selbst ist vulkanischen Ursprungs und die Küste fällt steil bis zu einer
Meerestiefe von 3.000 m ab.
Der Niederländer Jakob Roggeveen hatte es bei den wenigen
Buchten nicht leicht, als er am 5. April 1722 im Auftrag der Westindischen
Handelskompanie mit drei Schiffen dort anlandete und der Insel nach dem
Landedatum am Ostersonntag den Namen gab.
Auch heute noch müssen die Passagiere
von Kreuzfahrtschiffen mit kleinen Booten an Land gebracht werden, denn einen
großen Hafen gibt es nicht. Üblicherweise fliegt man mit der LAN, der chilenischen
Fluggesellschaft, von Santiago de Chile, von Peru oder von Tahiti aus auf die
Insel, hauptsächlich um die Moai Statuen, die großen Steinfiguren, von denen es
fast 1.000 gegeben haben soll, zu besichtigen.
Wenn es um Geocaching geht, dann ist die Insel kaum
erschlossen. Neben dem aktuellen Event gibt es noch drei Earthcaches, drei Tradis und
einen Mystery. Einheimische waren daran nicht beteiligt. Es waren Touristen,
die cachemäßig den weißen Fleck auf der Landkarte im Pazifik tilgten und es waren cachende Touristen, die die
Funde loggten.
Wenn man die wenigen Logs durchscrollt, dann findet man auch einige deutsche Cacher.
Den Maunga Terevaka, mit 511 m über Seehöhe die höchste Erhebung der Insel,
erklomm Darth_maul_3 im November 2009 bequem auf Pferdesrücken und konnte mit
diesem EC einen weiteren Länderpunkt sammeln. Auch wenn sein Account nicht mehr
ganz aktuell ist, der Weltreisende hat rund 60 Länder besucht und dort Caches
gefunden. Auch spuchtfink, ein Bremer Urgestein, war auf der
Osterinsel erfolgreich.
Aber auch auf den Osterinseln läuft es ähnlich wie bei uns. Trotz
mehreren Verbotsschildern und Absperrungen wird beim Easter Island, Quarryand Holes einfach weitergelaufen, um verbotener Weise zum Gipfel zu
gelangen. Dabei hätte ein Foto am Verbotsschild zum Loggen ausgereicht. Mit
einem EC hat das aber wohl nicht mehr viel zu tun.
Ein Cacher hat einen Tradi an einem hochgelegenen Vulkan
sogar ohne GPS gefunden.
Bei einer Wanderung hat er sich an das Foto in der
Beschreibung erinnert und war nach kurzer Suche erfolgreich. Das war sein Cache
# 9 und auch sein letzter in seiner nur kurzen Cachingkarriere. Die vorherigen acht
anderen Funde waren in Chile, wo mein Bruder manso61 und ich gemeinsam bei
einer Wanderung in der Nähe von Osorno erfolgreich waren.
Wer es zeitlich nicht mehr zum Event in Hanga Roa schafft: Ostercaches gibt es auch bei uns und am morgigen Dönerstag jede Menge Events, bei denen die Anreise nicht so lange und so teuer ist, andererseits aber die Temperaturen nicht so angenehm wie auf der Osterinsel sind, sondern eher .... siehe oben!
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