Seit 1984 nuschelt Herbert Grönemeyer höchst erfolgreich die
rhetorische Frage „Wann ist ein Mann ein Mann“, ohne in einem der
erfolgreichsten Songs seiner Sängerkarriere eigentlich eine Antwort darauf zu
geben. Das muss er ja auch nicht, denn was – zumindest biologisch –
einen Mann ausmacht, das gehört ja dann wohl doch zum Allgemeinwissen.
Die Frage „Wann ist ein Fund ein Fund“ ist da eher
umstritten und in Cacherkreisen scheint es
dazu durchaus unterschiedliche Meinungen zu geben. Quick and dirty: Ein
Cache darf als gefunden geloggt werden, wenn der Cachername ins Logbuch des
Caches eingetragen ist.
So einfach ist es aber nicht immer. Bei den ausgelaufenden
Virtual Caches gab es nie ein Logbuch. Hier mussten Fragen
beantwortet werden und nach einer e-mail an den Owner mit den
Antworten wurde der „Fund“ geloggt.
Die meisten Antworten konnte man sich - mitunter mühsam -
ergoogeln, aber was macht man nicht alles für einen Länderpunkt in der
Antarktis, in Kenia, in einer Reihe von anderen Ländern oder in diversen US-Staaten. Amerikanische Cacher haben
sich dann über diese Logunsitte - speziell von deutschen Cachern – aufgeregt,
denn auch bei einem Virtual Cache sollte ein Besuch an der Location Voraussetzung für
einen Fundlog sein.
Nachdem Groundspeak ex cathedra verkündete: „Ohne
Cachebehälter und Logbuch kein Cache“ wanderten die Virtuals in die Versenkung
und es gibt nur noch wenige, die nach einem Besuch vor Ort logbar sind.
Auch bei Earthcaches fehlt das Logbuch und selbst der
Fotonachweis, dass man an der geologischen Besonderheit war, ist nur noch
freiwillig. Man muss nach Beantwortung der Fragen auch nicht mehr auf die
Logfreigabe durch den Owner warten, die mitunter wirklich lange auf sich warten
ließ, sondern darf nach den Richtlinien sofort loggen.
Zumindest bei den wenigen noch existierenden Webcam-Caches
ist ein Fotonachweis gefordert. Häufig kann man darauf zwar den Cacher nur als
kleinen Punkt sehen und schon gar nicht identifizieren. Aber zumindest der
Nachweis, vor Ort gewesen zu sein, ist erbracht.
Für alle anderen Cache-Arten gilt der Name im Logbuch oder auf
dem Logstreifen als Fundnachweise. Oder … vielleicht doch nicht?
„Aus zeitlichen
Gründen musste ich die Runde leider abbrechen. Aber da ich alle anderen Caches
der Runde gefunden habe, hätte ich auch diesen gefunden und erlaube mir daher
den Cache als gefunden zu loggen.“
Dieser Online-Log ist nicht Satire, sondern den habe ich in
dieser Form vor kurzem echt gefunden. Nur die Quelle bzw. den Cache habe ich
mir nicht notiert. Vielleicht stößt jemand auf diesen originellen Log und gibt
mir Bescheid. Schon lustig, was es so alles gibt.
Etwas grenzwertig sind auch die Fotologs. Bei stark
vermuggelten Locations hat der Owner mitunter das Loggen per Foto und ohne
Eintrag in den Logstreifen im Listing genehmigt. Das dient letztlich dem Schutz der Dose
und dagegen ist auch nichts einzuwenden.
Es hat sich aber auch eingebürgert, dass man bei einer
abhanden gekommenen Dose den Ort des Verstecks fotografiert und den Cache als
gefunden loggt. Das ist nur dann etwas peinlich, wenn der Cache tatsächlich
noch vorhanden ist und nur nicht gefunden wurde.
Caches mit mehreren DNFs suche ich generell nicht oder logge
eben ein „Nicht gefunden“. Letztlich muss jeder für sich selbst entscheiden,
wie er sich in so einem Fall verhält.
Nicht immer steht der eigene Name im Logbuch. Wenn man mit
mehreren anderen Dosensuchern unterwegs ist, dann ist auch ein Teamlog korrekt.
Im Laufe der Jahre bin ich schon mit den unterschiedlichsten, meist geographischen
Teamnamen, in diversen Logbüchern vertreten. Es macht ja auch keinen Sinn, vor
der Dose stehend abzuwarten, bis man bei fünf oder mehr Cachern endlich mit dem
Eintragen am Zug ist. Im Online-Log wird dann jedoch auf den Team-Eintrag
verwiesen, damit sich der Owner nicht über den Log wundert. Ich glaube
allerdings, dass die Zeiten, in denen vom Owner die Einträge im Logbuch mit den
Online-Logs verglichen werden, wohl auch der Vergangenheit angehören.
Eine besondere Art des Loggens habe ich erst vor ein paar
Tagen praktiziert. Mühsam hatte ich eine Buche an einem Bach erklommen. Den
Kugelschreiber habe ich mir hinters Ohr geklemmt, um oben am Baum nicht groß in
meinen Taschen wühlen zu müssen. Endlich an der Dose angekommen, mich an Ästen
und am Stamm mit den Beinen und einem Arm sichernd, ging die freie Hand zum
Stift. Nur - der war beim Aufstieg wohl unbemerkt leider in den Bach gefallen.
Ersatzstifte lagen im Rucksack und der im Cachemobil, das ein paar Hundert
Meter entfernt parkte.
So zündete ich mir in luftiger Höhe eine Zigarette an und
brannte ein kleines Loch in den Logstreifen des Petlings als meinen Fundnachweis. In der Zwischenzeit
steht neben dem Loch auch mein Name, den ein anderes Team, das ich auf dem
Rückweg traf, netter Weise eingetragen hat.
In den nächsten Tagen werden wohl zwei Fundeinträge von mir
gelöscht werden. Auf einer kleinen Wanderrunde mit netten und originellen
Verstecken fand ich auch zwei Vogelhäuschen mit verschlossenem Einflugloch,
einem kleinen an eine Ecke geschriebenen GC und nach dem Öffnen zwar keine Dose,
aber einen Logstreifen mit mehreren Einträgen. Da habe ich mich dann auch
eingetragen.
Gestern schrieb mir der Owner eine e-mail, dass ich meinen
Fund auf einen DNF ändern sollte, da dieser Logstreifen nicht das richtige
Versteck wäre, was durch die D-Wertung von 3,0 ja ersichtlich sein sollte. Die
Klappe aufzumachen genüge nicht, da steckt noch mehr dahinter wurde ich
belehrt.
Es gibt immer wieder Überraschungen und seit ich auf
Dosensuche gehe ist das das erste Mal, dass ich mit so einer Reaktion
konfrontiert bin. Er mag ja recht haben mit seinem besonderen Versteck und so
habe ich ihm angeboten, meinen Fund-Log einfach zu löschen.
Ich werde meinen Log selbst nicht ändern und ihm auch den
Favoritenpunkt für die nette Runde nicht entziehen – aber ich bin um eine
Erfahrung reicher, dass Name, Datum und Uhrzeit auf einem Logstreifen halt als
„Fund“ manchmal doch nicht ausreichen.
Ich habe mal einen ähnlichen Cache gefunden, da war aber dann auch vor Ort klar ersichtlich, dass man eben den Cache NICHT gefunden hatte. Das fand ich gut, denn so war klar, warum die D-Wertung war, wie sie eben war. Und wir konnten uns auch noch im Logbuch eintragen. Schade, wenn man mit einer solchen Unsicherheit wieder von dannen zieht, sonst hätte man ja ggf. noch versucht, an die eigentliche Dose zu kommen.
AntwortenLöschenHier ist so ein Expertenlog: http://www.geocaching.com/seek/log.aspx?LUID=62f704e5-1d8f-4e63-95b9-a2da4edbe4cf
AntwortenLöschenMadCatERZ
Hallo Albatros, wieder ein gutes Thema, das irgendwie jeden auch schon mal betroffen hat, egal ob als Finder oder Owner. Das mit dem Vogelhäuschen verstehe ich aber dennoch nicht. Logbuch, ich steh drin, gefunden! Wenn das so nicht geht muss der owner den cache anders gestalten. Kannst Du mir per PN evtl. die GC Nummer senden, der interessiert mich!
AntwortenLöschenIch kontrolliere die Logbücher, zumindest grob, und eigentlich jedes Mal fallen mir kleinere Ungereimtheiten auf, aber ich will mich nicht noch unbeliebter machen, als ich bin (weil ich manchmal Stellung beziehe) und mach meist nix. Oft ist es aber schwierig, weil mit Stiften geschrieben wurde, die nicht wasserfest waren und verschmierten. Oft ärgere ich mich über riesige Aufkleber oder Stempel in Nanologbüchern, die x-mal mehr Platz weg nehmen als ein handschriftlicher Eintrag.
Ansonsten muss jeder mit seinem Beschiss leben, den er betreibt. Ich habe auch schon mal einen Cache als Fotolog gemacht, auf Bali, wo ich wohl nie wieder hinkomme, ich für mich kann mit dem leben, würde mir weitere aber seeehr genau überlegen.
Grüße
Lackab
Nun ja, ich sehe das etwas zwiespältig. Wenn eine Dose nicht mehr vor Ort ist, ziehe ich auch den Foto Log Joker. Denn je nach Lage des Caches laufe ich da gewiss kein 2. mal hin. Besonders ärgerlich ist es, wenn man alle Stationen eines Multis gefunden hat und das Final weg ist.
AntwortenLöschenDes weiteren muss man als Owner auch mal bereit sein nach dem rechten zu schauen. Wenn wochenlang wie hier http://www.geocaching.com/seek/log.aspx?LUID=c430b1fc-3d80-4c71-9100-9d1d47742e56
ein "needs maintenance" im Raum steht muss man sich nicht über solche Aktionen wundern.
Bingo, getroffen! :-)
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