Weil unser Bundes-Jogi wegen der Fußball-EM fast täglich mit
Interviews und Statements auf dem Bildschirm präsent ist, bin ich, wie viele
andere auch, mit dem südbadischen Dialekt vertrauter geworden. Der Dialekt gehört
einfach zu seiner Persönlichkeit und den Bundestrainer in reinem Hochdeutsch
sprechen zu hören, würde dem sympathischen Schönauer kaum gerecht.
„Högschde Konzentration“, ein „Erkennungswort“, bei dem man
sofort auch den Sprecher vor dem inneren Auge präsent wird, ist fast schon Kult
geworden und hat das Potential zum Wort des Jahres gewählt zu werden.
Kürzlich habe ich versucht die „au“-Frequenz in seiner
Sprache, für das so extrem häufig gebrauchte Wort „auch“, zu ermitteln. Ich
musste passen, kam mit dem Zählen nicht nach und musste aufgeben. Zu häufig
setzt er diese Silbe in seiner Sprache ein.
Dialekte haben etwas Ursprüngliches und Authentisches. Es
soll ja „Hochdeutschsprecher“ geben, die sich gegenüber „Mundartsprechern“
überlegen fühlen und umgekehrt laufen manchmal Dialektredner mit einem
Minderwertigkeitskomplex gegenüber den Sprechern von einem lauteren Deutsch
herum. Was für ein Unsinn! Auch die Sprache, die kulturell als Hochdeutsch
verstanden wird, ist Wandlungen unterworfen. Vor ein paar Hundert Jahren war es
der sächsische Dialekt, der damals als reinstes Deutsch galt – heute nicht
vorstellbar.
Die Zeiten, wo man eine Person durch ihre Sprache sogar
einem bestimmten Ort zuordnen konnte, gehen zu Ende. Schuld daran ist nicht nur
die globale Wirkung der Medien, allen vorweg des Fernsehens, das die
Eigenheiten verwischt und Sprache standardisiert. Es ist teilweise auch verpönt
und man wird als etwas „schlicht“ abgestempelt, wenn man sich in seiner
regionalen Mundart ausdrückt.
Ein wenn auch regional eingefärbtes Hochdeutsch sollte man
für „offiziellere“ Anlässe schon sprechen können. Ein Gastwirt, bei dem im
Frühstücksraum das Radio mit einer Dialektsendung die Gäste beschallte, meinte
sogar, dass die Menschen in seiner Gegend sogar drei verschiedene Sprachen
reden können. Den heimatlichen Dialekt, Hochdeutsch und dann noch über andere
Leute.
Auch wenn man in manchen Gegenden auf Schatzsuche geht, dann
ist ein mehr oder weniger großes Verständnis für regionale Dialekte durchaus
angebracht, weil man sonst die Beschreibung oder die Hints einfach nicht
versteht. Denn auch bei manchen Cachebeschreibungen wird der heimische Dialekt noch
gepflegt.
Der in bairisch gehaltene Mystery Richtig Grass Blau ist so ein schönes Beispiel, der aber mangels Pflege im
April archiviert wurde. Da hat der Reviewer tabula.rasa denselbigen gemacht.
„Wie des hald bei
Mysderies üblich is sinn die Koodinadn obn fei ned die richdign. Du most hald
erschd a weng rädsln!“
Den Standardspruch für Mysteries wird man noch verstehen.
Aber, zum Beispiel, beim Fundlog von Biggi_H, mit der ich durch einen unabhängig voneinander entwickelten
schweren Mystery nach dem gleichen System verbunden bin, hat man schon mehr
Probleme.
„Des Mysderie hobbi
scho vor gaanz langger Zeid gmacht, wor rechd schnell erledichd. Heid is mers widder in die Händ gfalln und ich dachd mer: Dou mou i edz fei a
amol hii. Des wor echd a scheener Käsch. Bassende Staidsches un a lusdiges Verschdegg.
Rechd scheener Dangg, odder wie sachd der Frangge: Bassd scho !“
Rechd scheener Dangg, odder wie sachd der Frangge: Bassd scho !“
Bevor jetzt Cacher aus dem restlichen Bayern die Hände über
den Kopf zusammenschlagen: Ja, es ist mir bekannt, dass das weder oberbairisch
noch niederbairisch, sondern fränkisch ist und ich will mit dem Beispiel auch
nicht die emotionale Diskussion um die Zwangseingliederung Frankens nach Bayern
durch den Wiener Kongress erneut aufgreifen.
Auch die schwäbische Mundart ist mehrmals vertreten. xzlim schreibt in der Beschreibung zu Schwäbisch-Ronde-Rot
„fr alle dia
schwäbisch kennad wird dia Ronde koin großer Äkt sei,
fr alle andere watscheinz scho ........... ;-)
des isch dr erschde käsch vo 6, wo ma alle en ra gmiatlicha Ronde vo ca. zwoiahalb kilometr
macha ka, odr alle oinzln, ganz wia ma will ......
Dand mir blos oin gfalla ond parkad bei dr reithalla wenner mit'm audo ontrweags send.
mit'm rädle send alle käsch's brima zom erreicha“
Und obwohl auch die Hints im schwäbischen Dialekt gehalten waren, konnte ich die Runde erfolgreich beenden und habe auch den Owner-Wunsch beherzigt:
„also dann viel schbaas ond land au me alz so zrugg wiar's gfonda hand,
abr des moss ma ja eigentlich id dazuasaga“
des isch dr erschde käsch vo 6, wo ma alle en ra gmiatlicha Ronde vo ca. zwoiahalb kilometr
macha ka, odr alle oinzln, ganz wia ma will ......
Dand mir blos oin gfalla ond parkad bei dr reithalla wenner mit'm audo ontrweags send.
mit'm rädle send alle käsch's brima zom erreicha“
Und obwohl auch die Hints im schwäbischen Dialekt gehalten waren, konnte ich die Runde erfolgreich beenden und habe auch den Owner-Wunsch beherzigt:
„also dann viel schbaas ond land au me alz so zrugg wiar's gfonda hand,
abr des moss ma ja eigentlich id dazuasaga“
DrArzgebirschler hat in der Cachebeschreibung zum De griene Kaarch moniert, dass es „noch
keen Arzgebirgischen Begriff für Cache“ gibt.
Das wird aber nicht der Grund gewesen sein, dass er seine Aktivitäten Ende 2011
eingestellt hat. Der von ihm gelegte Cache lebt noch und wird regelmässig
gefunden.
De griene Kaarsch: wie de Leit im Ort allmeitog schu de Kaarsch aufm
Zellerberch genannt hohm, haast heit Friedenskirche Aue Zelle.
Warum de Leit friehr griene Kaarsch dazu soogdn und a heit noch soong lach am Kupferdach, was nooch und nooch grie gewordn is.
Vor einigen Gahrn wurde's aber erneuert seit dem --- Nix mehr mit grien…
Ob die relativ wenigen Funde (179) seit Veröffentlichung im Oktober 2009 ihren Grund in Verständnisproblemen haben?
Warum de Leit friehr griene Kaarsch dazu soogdn und a heit noch soong lach am Kupferdach, was nooch und nooch grie gewordn is.
Vor einigen Gahrn wurde's aber erneuert seit dem --- Nix mehr mit grien…
Ob die relativ wenigen Funde (179) seit Veröffentlichung im Oktober 2009 ihren Grund in Verständnisproblemen haben?
Neulich bin ich über einen Cache in Platt gestolpert. Das
ist nun aber kein Dialekt, sondern eine Sprache und für mich eine absolute
Fremdsprache. Da müsste man die Cachebeschreibung, wie bei manch anderen
deutschen Dialekt-Caches zum besseren Verständnis um eine englische Version
ergänzen.
Bei einer Cachebeschreibung in Plattdeutsch reicht sie allein
nicht aus, die „Högschde Konzentration“.
PS: Ich würde mich über Kommentare mit Hinweisen auf Caches
in anderen deutschen Dialekten freuen. Da könnte man doch glatt eine
Mundart-Challenge daraus machen. ;-)
jajajaja, die liebliche fränkische Sprache ;-)
AntwortenLöschenWahrscheinlich werden wir niiiiiiiiiiiiiemals des 3. frääääängggische Gämbbing-Event in der Schweiz (oder war des doch in de fräänggische-schweiz ;-)) vergessä. http://coord.info/GC1KRBM
"ääääääääber nedd in dem Doooon"
*LOL*
Jaaaaa, endlich wird auch der Dialekt gewürdigt !!!
AntwortenLöschenZwei kleine BADISCHE ! Caches hätte ich da auch im Angebot.
GC30DET und GC2G4FA
( Stellvertretend für die anderen hier in meinem Badner-GRENZ-Land zu Schwaben..... ;-) )