Es ist schon einige Jahre her, seit ich gemeinsam mit meinem
jugendlichen Gastcacher am 30. Dezember 2008 in Darmstadt unsere Jahresabschlusstour
absolvierte. Wir hatten unsere Freude an den originellen Verstecken des schon
lange archivierten Adventskalenders von benzol in der Waldkolonie. Lange
mussten wir bei keinem Türchen suchen, denn der Kalender hat Cacher aus der
Umgebung wie ein Magnet angezogen und wir mussten nur auf die vom Weg
abzweigenden Cachertrails achten.
So wurden wir früher als geplant fertig und machten uns noch
für eine kleine Runde im Wald zum Gelände der TU Darmstadt auf den Weg. Allein
und ohne ausgetretene Pfade waren wir hier unterwegs und von Cache zu Cache
wurde es allmählich dunkler. Eigentlich sollten wir schon wieder daheim
sein und so wollten wir um 16:30 Uhr mit
einem letzten Tradi den Tag und das Jahr abschließen.
Ein treuer Begleiter bei allen meinen Touren ist ein
handlicher, kleiner und leichter LED Lenser. Selbst bei Tag setze ich ihn manchmal
ein, wenn die Dose tief in einer Wurzel oder in einem sonstigen dunklen Bereich
versteckt ist. Der Lichtkegel der Lampe fokussiert auch die Aufmerksamkeit auf
den angestrahlten Bereich und man wird schneller fündig.
So auch bei diesem Cache. Aber in der Eile des Loggens,
Versteckens und Einpackens der Utensilien – daheim wartet man ja schon auf uns –
habe ich dann vergessen, auch meinen Lenser einzupacken. Das merkte ich aber
erst, als wir nach halbstündigen Rückmarsch schon im Auto auf dem Heimweg
waren. Was für ein toller Jahresabschluss!
In meinem online log habe ich dann gebeten, dass der nächste
Finder auf einen in der Nähe liegenden Lenser achten soll und sich – ohne ihn
einfach zu vereinnahmen – doch mit mir in Verbindung setzen sollte.
Schon am Folgetag, Silvester 2008, las ich die Note vom
Owner. traaser-michel hat sich auf seinen Drahtesel geschwungen, sich auf den
Weg zum Cache gemacht und nach einiger Suche hat er „die Elektrokerze“
sichergestellt, bevor sie „die Wildschweine fressen“. In den ersten Januartagen
war mein LED Lenser gut verpackt und unbeschädigt in meinem Briefkasten und
noch heute ist er bei jeder Tour dabei. Liegenlassen werde ich ihn wohl nicht
mehr.
An diese alte Geschichte musste ich denken, als ich vor ein
paar Tagen - wieder einmal auf einer Einführungsrunde mit Jungcachern - den
Adventskalender bei Bliesbruck in Frankreich, ca. 20 km von Saarbrücken
entfernt, abwanderte.
Gegen Ende der 8 km Runde sah ich am abgebrochenen Ast eines
Baumes, direkt neben dem Weg, einen Beutel mit einem Schlafsack hängen. Bei
einer Wanderung entlang dem Flüsschen Blies war der wohl vom Rucksack gerutscht
und auf den Weg oder in die Brennesseln gekullert. Irgend jemand hat ihn dann
wohl an den Baumast gehängt, damit der Verlierer ihn leichter finden könne. So
hing er dort und würde vielleicht immer noch am Ast hängen, wenn nicht auf
einem kleinen am Beutel angebrachten Zettel Name und Telefonnummer gestanden hätten. Eine Vorwahl aus Mannheim!
Ein Anruf direkt vom Fundort aus
hat dann bestätigt, dass die Eigentümerin den Schlafsack bei einer Wanderung
verloren hat und inzwischen schon lange wieder daheim war. Der Rest unserer
kleinen Wanderung war dann durch den Transport von dem doch etwas klobigen Beutel
etwas erschwert - aber fürs Tragen gibt es ja Jungcacher.
Abends ging es wieder nach Hause und bei der Heimfahrt
machte ich in Mannheim einen kleinen Abstecher von der Autobahn. Kurz vor 22
Uhr war der Beutel mit dem Schlafsack dann frei Haus abgeliefert.
Der Bruder der Besitzerin hat sich gefreut und war dankbar. Mir
hat es aber auch gut getan und ich habe mich bei der Übergabe wirklich gut
gefühlt. Ich kann mich ja reinfühlen in die Situation, wenn man GPS, Handy,
sonstige Ausrüstungsgegenstände oder einen Lenser verliert. So konnte ich mich,
fast 3 ½ Jahre später, mit einer ähnlichen Hilfsaktion wie zu Silvester 2008,
für die damalige Hilfe vom traaser-michel revanchieren.
Danke ;o)
AntwortenLöschenGerne leite ich dem Traaser diesen Blogeintrag
weiter.
Liebe Grüße
-s!ro.