Ob Deutschland die Fußball-Europameisterschaft in Polen und
der Ukraine erfolgreich abschließt und sich mit dem Titel eines Europameisters
schmücken darf, das wird sich erst nach dem Endspiel in Kiew am 1. Juli 2012
zeigen. Bis dahin ist noch ein spannender Weg und wenn Geocacher
sich auch, wie die Mehrheit der Deutschen für Fußball begeistern, dann werden
die Fundzahlen in den nächsten drei Wochen wohl etwas zurückgehen.
Beim Geocachen sind allerdings schon Europameister – und das
mit weitem Abstand!
Mit einer Viertel Million Caches liegen über ein Drittel
aller in Europa versteckten Schätze in Deutschland.
Großbritannien liegt als „Vizemeister“ mit rund 126.000
Caches und 17,1 % um mehr als die Hälfte zurück. Meine österreichischen
Landsleute haben immerhin 25.000 Caches (3,5 %) ausgelegt und belegen im
Europa-Ranking einen stolzen 6. Platz. Im Fußball ist man dagegen weniger glücklich
und verliert auch einmal gegen die wenigen Freizeit-Kicker von den Faroer
Inseln.
Aber die Anzahl der versteckten Caches ist nur eine Sichtweise.
Man könnte die Zahl der Caches auf die Größe des
Staatsgebiets umrechnen und dann sieht das Ranking schon wieder ganz anders
aus. Statistisch wäre dies ein falscher Ansatz, denn ein Land mit weiten kaum bewohnten Landstrichen und einer geringen Bevölkerungszahl würden das Bild verfälschen.
Korrekter wäre es, die Anzahl der Caches mit der Bevölkerungszahl in einen Bezug zu setzen. Schließlich sind es Menschen, die
Caches entwickeln und auslegen. Je höher die Zahl der Caches pro 100.000
Einwohner, desto intensiver scheint Geocaching in der Gesellschaft als Hobby
oder Freizeitsport integriert.
Und da schaut es für Deutschland nicht mehr so positiv aus,
wenn man einen vorderen Platz in der Europawertung überhaupt als positiv
einschätzt und erstrebenswert findet.
Jetzt ist Deutschland mit rund 300 Caches pro 100.000
Einwohner nur noch auf Platz 7 der Europaliga. Selbst Österreich ist knapp vor
Deutschland platziert.
Mit 590 Caches liegt Schweden an der Spitze, gefolgt von
Norwegen mit 508 und dem kleinen Luxemburg mit 460 Caches. Skandinavien ist
überhaupt stark in der Spitze vertreten, denn die nächsten beiden Plätze werden
von Dänemark (420) und Finnland (380) belegt.
Anders als beim Fußball belegt Polen mit 8,6 Caches pro
100.000 Einwohner den letzten Platz in der Europawertung.
Wenn Deutschland eine ähnliche Cachedichte wie Schweden erreichen
wollte, dann müssten über die rund 250.000 Caches weitere 236.000 Dosen ausgelegt werden.
Das ist wohl eher ein Horror-Scenario.
Man muss ja nicht immer ganz vorne mitspielen. Balassen wir
es also mit den statistischen Spielereien und bereiten uns mit der
entsprechenden Fanausrüstung lieber auf das heutige Spiel gegen die Niederlande
vor. Die hätten mit Platz 11 und 2,6 % aller in Europa ausgelegten Caches bzw. einer
Cachedichte von 110 Dosen zumindest beim Cachen keine Chance.
Dennoch ist die Anzahl der Caches pro Fläche sehr wichtig.
AntwortenLöschenIn Deutschland können in gewissen gebieten einfach nicht mehr Caches gelegt werden. Da können die Cacher noch so aktiv sein, viel mehr geht eben (gottseidank) nicht.
Evtl. gäbe es in Deutschland noch viel mehr Caches, wenn es ein größeres Staatsgebiet gäbe, vor allem mit dünner Besiedelung.
Aber wie gesagt: mir reicht das auch so schon, viel mehr ist einfach nicht gut / nicht schön.
WO liegt denn in der Statistik der Vatikan?
AntwortenLöschenGute Frage ;-)
LöschenMit etwa 830 Einwohnern und 3 Caches würde der Vatikanstaat auf Position 6 nach Finnland - noch vor Österreich und Deutschland - kommen. Wenn einer nicht archiviert worden wäre, dann wäre der Vatikan ziemlich top.
Übrigens: Eine Fußballmannschaft soll es im Vatikan auch geben. Aber ob der FC Halleluja in einer Liga spielt kann ich beim besten Willen nicht sagen.
Ich glaube wenn man in Polen auch die Dosen bei opencaching.pl mitzählt verschiebt das die Statistik deutlich.
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