Montag, 26. November 2012

MEGA-Event "Projekt Twentythirteen!" -
ein unsinniger Rekordversuch


Es ist schon extrem, was sich die Organisatoren des MEGA-Events „Projekt Twentythirteen! da vorgenommen haben:

Am 1. Juni 2013 sollen in Thalheim bei Wels in Oberösterreich in mehreren Wellen 2013 Caches aller Arten und Typen von Leuten, die ihre Gegend am besten kennen, veröffentlicht werden.
„2013 Dosen, 2013 FTF-Chancen, 2013 mal etwas ganz Besonderes erleben!“ so steht es in der Beschreibung des Event-Caches und dort kann man auch nachlesen: „Die Dosen des Projekts 2013 unterliegen einem strengen Qualitätskodex, den wir uns selbst auferlegt haben. … Sinnlose Hideouts oder illegale Aktionen nur der Punkte wegen wird es mit uns nicht geben.“
Ein Widerspruch in sich selbst?
Den „Qualitätskodex“, sofern er für die auslegenden Cacher schriftlich definiert ist, habe ich auch auf der  Homepage zum Event inzwischen hier gefunden..

Und weil nach den Recherchen des Orga-Teams noch nie 2013 zusammenhängende Geocaches binnen 24 Stunden gepublished wurden, wird der Weltrekordversuch auch bei Guiness World Records angemeldet.

Da haben sich die Organisatoren ja einiges vorgenommen!
Wenn man mit 2013 neuen Caches und die Aussicht auf viele FTF-Chancen die Community anlockt, dann habe ich leichte Zweifel, ob die Aussage  Es geht nicht um die schiere Masse, uns geht es um die Qualität“ ernst gemeint ist.

In Oberösterreich gibt es heute etwa 4.300 Caches und bis Juni 2013 werden noch ein paar dazu kommen. Dann allerdings am 1. Juni 2013 nach den Vorstellungen der Organisatoren kommen schlagartig an einem einzigen Tag 2.013 Caches dazu.
Unter Berücksichtigung des Mindestabstands ergeben die neuen Dosen eine Strecke von 324 km. Anders betrachtet ergibt sich eine Fläche von 144 Quadratkilometern, wenn jeder denkbare Punkt – unter Berücksichtigung des Mindestabstands und ohne die existierenden Caches und ohne Würdigung überhaupt denkbarer Versteckmöglichkeiten – neu bestückt wird. Die rund 46 qkm Fläche der Stadt Wels reichen da bei weitem nicht aus. Berücksichtigt man für die „Qualitätscaches“ nur die rund 3,5 qkm Waldfläche, dann ist zur Unterbringung der 2013 Caches ein Waldgebiet nötig, das 42 mal größer ist, als das der Stadt Wels.
Die Caches sollen ja auch im Umfeld ausgelegt werden. Aber auch hier wird es eng, denn der Bezirk Wels-Land mit seinen 24 Gemeinden ist nur 457 qkm groß.

Unklar ist mir auch, wie die Freischaltung an einem einzigen Tag funktionieren soll.
Der E.T. Trail in Nevada/USA ist mit aktuell 1.946 Caches – nicht unbedingt Qualitätscaches - die bisher längste zusammenhängende Strecke. Die Freischaltung von etwa 1.000 Caches dieses Trails – gleichzeitig ausgelegt und das Listing eingereicht - hat im August 2011 etwa zwei Wochen gedauert.  
Schon Wochen vorher werden die Reviewer wohl die Listings prüfen müssen, um sie dann am Stichtag ab 0:00 Uhr – lt. Orga-Team – zu veröffentlichen.
Wenn die Veröffentlichung eines Caches nur zwei Minuten beansprucht, dann allein dauert das Publishen 67 Stunden bei einem Reviewer. Kann man fünf Reviewer für diese Aktion begeistern, dann sind sie bei Beginn um Mitternacht und pausenlosem Einsatz nach dem Mittagessen fertig – fix und fertig.

Und am Eventtag wird es an der Location öd und leer und auf den Straßen um Wels dafür etwas voller, denn die Cacher, die mit der Aussicht auf viele FTFs angereist sind, werden sich schon bald vom Event verabschiedet und sich früh auf den Weg gemacht haben, um die neuen Caches zu finden. Am 2. Juni wird ja die FTF-Wertung ausgewertet und ein Preis übergeben.

Mir erscheint das etwas absurd und überzogen.

Ein Mega-Event mit Themen-Stammtischen, Workshops, einem Marktplatz mit Produktvorstellungen und ein gemütliches Come-Together von vielen Cachern, bei denen man alte Gesichter wieder einmal sieht oder neue Bekanntschaften macht, das ist ein Anreiz zur Teilnahme.
Ein Rekordversuch dieser Art mit 2.013 neu ausgelegten Caches kann mich nicht locken.

Ob er gelingen wird?
Da müssen die Organisatoren schon aktiver werden und sich noch einiges einfallen lassen. Momentan scheinen sie ja Probleme zu haben, einen einzigen Cache ausreichend zu betreuen. Bei ihrem Way to Project Twentythirteen wurde die Dose gemuggelt und nach einem Need Maintenance Log vom 13.10.2012 ist seit nunmehr fast sieben Wochen bis heute nichts passiert. Aber für den Cache gilt ja auch nicht der Codex 2013.


Mittwoch, 21. November 2012

GC will Qualität der Caches verbessern – so geht es!



„Die Österreicher sind recht fleißig; kreativ und haben Spaß am Spiel. Das zeigt sich auch international und das kann und soll uns auch freuen.“

So war es im  Österreichischen Reviewer Blog vor kurzem zu lesen.
In dem Bericht über das von Groundspeak organisierte jährliche Reviewer-Treffen gibt es aber auch noch ein paar weitere interessante Informationen: In den USA sind 97 % aller Geocaches einfache Traditional. In Europa liegt dieser Anteil je nach Land bei 65 bis 80 % mit entsprechend mehr Multis und Mysteries.

Bei Groundspeak scheint man sich auch Sorgen um die Qualität der Caches zu machen und da hat man sich in Seattle einiges überlegt, was man im kommenden Jahr ändern könnte, damit nicht nur die Richtlinien eingehalten werden, sondern auch die Caches selbst einen Qualitätsschub erfahren.
Vielleicht ist man nach der Euphorie über die vielen neu ausgelegten Caches bei Drive-In-Powertrails und dem damit verbundenen Zuwachs an Neucachern, die  später einmal als Premium-Members wertvolle Beiträge leisten können, zur Erkenntnis gekommen, dass Masse nicht unbedingt ein langfristiges Erfolgsrezept ist.

Wie Groundspeak das Problem mit  den bei derartigen Powertrails oft lieblos in die Gegend geworfenen Mikros lösen könnte, wäre dabei recht einfach:

Von jedem bei Groundspeak angemeldeten Mitglied werden pro Kalendermonat maximal drei Caches - nach dem OK des Reviewers in Bezug auf die Richtlinien - kostenlos in die GC Datenbank aufgenommen. Damit erfüllt Jeremy weiterhin das vor Jahren abgegebene Versprechen, dass Geocaching für immer kostenfrei bleibt. Damit sich für Premium-Mitglieder der Beitrag rechnet, könnte ja deren monatliches Deputat auf fünf neue Caches aufgestockt werden
Damit sollte der „Cacheauslegebedarf“ eines aktiven Cachers eigentlich abgedeckt sein. Sollte das nicht reichen, dann wartet er halt auf den Beginn der Folgemonats, veröffentlicht seinen neuen Cache auf einer anderen Plattform oder lebt mit den jetzt kostenpflichtigen Änderungen.

Für alle Cache Neuanmeldungen, die über diese monatliche Basismenge hinausgehen, wird der Owner mit fünf Dollar pro veröffentlichten Cache zur Kasse gebeten. Bei einem Powertrail von z.B. 100 Caches addiert sich das ganz schnell auf fast 500 Doller. Da wird es sich mancher überlegen, ob er diesen Betrag investieren will. Wenn man berücksichtigt, wie intensiv die Kosten einer Premium-Mitgliedschaft diskutiert werden, dann wird es der kostenbewusste Dosenausleger vielleicht doch lieber sein lassen.

Er könnte aber auch mit dem in die Regelung eingebetteten Bonus rechnen: Für jeden Favoritenpunkt, der für einen der neuen Caches vergeben wird, erhält der Cacher eine Gutschrift von 25 Cent. Mit 20 Favoritenpunkten hat er dann bei einem Cache schon Break-Even erreicht. Allerdings nur bei einem Cache. Bei seiner Power-Runde von 100 Caches bräuchte er schon 2000 Favoritenpunkte, verteilt auf seine Caches. Diese Anzahl zu erreichen ist wohl etwas utopisch. Aber der Spaß, eine solche Runde auszulegen, sollte dem Ausleger einer Power-Runde auch etwas wert sein. So wären die Favoritenpunkte nicht nur eine freundliche Empfehlung, sondern bekämen einen echten Sinn.

Man könnte dabei auch noch zwischen „normalen“ und „halb-kommerziellen“ Caches, die im Auftrag von Gemeinden oder Tourismus-Verbänden ausgelegt und bei GC gelistet werden, durch die Höhe der „Aufnahmegebühr“ unterscheiden. Das allerdings ist über eine kleine Änderung der Datenbank zur Verwaltung der Belastungen und Gutschriften nur schwer zu handhaben, da der auslegende Cacher ja unter seinem Nickname auch eigene Caches veröffentlichen will.

Interessante Einzelcaches – sogenannte Qualitäts-Caches – bringen dem Owner durch die Favoritenpunkte im Laufe der Zeit ein Guthaben, das er zur Bezahlung der Premium-Mitgliedschaft, für den Kauf von TBs oder ähnlichem nutzen kann.

Und damit der Reviewer nicht leer ausgeht, wird ihm  für die Freischaltung eines solchen bezahlten Caches ebenfalls ein einmaliger Betrag von 25 Cent pro Cache gutgeschrieben, die er als Verzehrbon beim jährlichen Reviewertreffen  verprassen kann.
Viel zu verprassen wird es allerdings nicht geben, denn ich gehe davon aus, dass die Zahl der neuen Powertrails stark rückläufig sein wird und sich die „Qualität“ der Caches dadurch automatisch verbessert.

Jetzt grüble ich noch darüber nach, ob ich meine revolutionäre Idee ins Headquarter mailen soll. Aber wahrscheinlich denken die ja schon in  diese Richtung und ich kann mir die Mühe der Übersetzung sparen.
Schau ma mal was 2013 uns bringen wird. 

Mittwoch, 14. November 2012

Von Bodenlegern und Baumhängern


Jeder hat so seine lieben Gewohnheiten und das gilt auch für das Verstecken von Caches im Wald..
Wer damit begonnen hat, seinen Petling oder seine Filmdose – es gibt ja kaum noch anderes – an die Wurzel einer dicken Fichte zu legen und mit einem Stein abzusichern, der wird diese Methode häufig beibehalten. Mangels einer dicken Fichte wird vielleicht auf eine Buche ausgewichen und der Stein wird auch einmal durch einen Hasengrill ersetzt. Das Grundprinzip der „Bodenleger“ bleibt: Wurzel und Hasengrill oder Stein.
Zu dieser Kategorie gehören auch die „Bodenstecker“, die Petling oder Filmdose an einer markanten Wurzelstelle tief in den Boden drücken und dann ähnlich mit Stein oder Hasengrill tarnen.
Besser vorbereitet verstecken die „Baumhänger“ ihre Caches. Da wird schon daheim vorbereitend ein Drahthaken oder ein Kabelbinder um den Petling befestigt und der Cache dann – meist in Augenhöhe – am Rande des Wegs an den Ast eines gut zugänglichen Baumes gehängt.
„Astlochbestücker“ gehören zu der Spezies, die jedes Astloch magisch anzuziehen scheint. Der Mikro ist hier bestens geschützt aufgehoben, sofern das Astloch nicht gerade der Eingang zu einer dahinter liegenden Wohnhöhle eines Waldbewohners ist, der, unwirsch über die Störung, das Döschen schon bald wieder nach außen befördert.
Bei den „Astgablern“ muss man, sofern das Versteck nicht einsehbar ist, vorsichtig agieren. Bei einem blinden Zugriff auf 2,30 m Höhe kann man schon – wie vor ein paar Jahren meine Erfahrung mit Feuerameisen in Florida – sehr schmerzhafte und negative Erfahrungen machen. Da manche Astverzweigung als kleines Kuhle ausgebildet ist, sammelt sich dort Regenwasser an  man wühlt im Sommer in schlammiger Brühe oder man schaut im Winter durch blankes Eis auf das eingefrorene Döschen.
Der "Dosenklemmer" drückt den Petling zwischen zwei sich verzweigende Äste, wobei Filmdosen häufig deformiert werden und nicht mehr wasserdicht schließen. Beim „Totholzschrauber“ steckt der Petling in einer am gesplitterten Baumstamm befestigten Blechlasche und die „Baumstammverstecker“ finden meist eine passende Astverzweigung an einem gefällten Stamm. Bei der Suche nach dem Cache eines „Erdwurzlers“, wo der Cache im erdverkrusteten Wurzelbereich eines von einem Sturm umgelegten Baums versteckt ist, kann man bei der Suche mitunter schon mal eine vor sich hindösende Kröte aus ihrem Versteck verscheuchen.
Nicht naturgegebene Verstecke wie Bänke, Pavillons oder Hinweisschilder werden als Varianten zur Abwechslung auch gerne genutzt und in eine Runde eingemischt..
Aber es gilt: Jeder hat so seine lieben Gewohnheiten und wenn man bei einer Wanderrunde in einem weniger bekannten Revier die ersten Caches eines Owners gefunden hat, dann kann man in der Regel davon ausgehen, dass der Rest ähnlich versteckt ist. Ein Bodenleger wird selten zum Baumhänger mutieren, sondern im Allgemeinen seiner Versteckmethode treu bleiben. Das macht ihn und seine Caches berechenbar und man kann bei so einer Wanderung mit kurzen Suchzeiten rechnen. Das ist durchaus angenehm, wenn die Wanderung - durch ein landschaftlich attraktives Gebiet mit schönen Aussichten - Mittelpunkt steht und man bei dieser Wanderung – aufmerksam gemacht und angelockt durch die Caches – als Abwechslung auch ein paar Döschen suchen will.

Es geht aber auch anders. Mitunter findet man eine Runde, bei der jeder Cache auf eine andere, teils sehr aufwändige Art versteckt ist. Bei diesen Runden ist die Suche nach der Dose der Schwerpunkt und die Wege dazwischen, von einem Cache zum anderen, nur Beiwerk. Auch so eine Cachingtour hat seinen großen Reiz.
Vor Kurzem war ich in NRW auf Tour und die  Polly’s Runde ist ein Beispiel für eine Waldrunde der zweiten Art. Neun Verstecke und jedes originell und anders gestaltet. Da hat sich der Owner Pollylabby mit seiner ganzen Kreativität ausgetobt und es gab sogar ein Versteck, dass ich in all den Jahren in dieser Form noch nicht gesehen habe. Ein originelles Highlight ist auch der abschließende Bonuscache. Seit Veröffentlichung Ende Juli 2012 wurde der Bonus 134 Mal als gefunden geloggt. Die dabei vergebenen 103 Favoritenpunkte sprechen eine deutliche Sprache und zeigen, dass nicht nur einfache Wanderrunden, sondern auch etwas kniffligere Suchrunden ihre Fans haben.



Montag, 5. November 2012

Gegen die Richtlinien und ohne Reviewer


Er stand in seiner Küche und begutachtete den schwarzen 20 Liter Plastikeimer, in den er schon einiges verstaut hatte: Eine CD mit einer Topo Karte der USA, Videos, ein paar Bücher, eine Dose Bohnen, vier Dollar-Banknoten und eine Steinschleuder. Bevor er mit dem schwarzen Deckel den Eimer wasserdicht verschloss, legte er noch eine Plastikhülle mit einem Zettel als Logbuch hinein und betrachtete dann zufrieden sein Werk, bevor er Eimer und eine Schaufel in sein Auto packt und sich auf den Weg machte.
Allmählich wurde die Besiedlung dünner und nur noch vereinzelte kleinere Farmen und Häuser verloren sich rechts und links vom Weg. Auch an einigen Christbaum-Plantagen fuhr er vorbei, bis er in die South Fellows Road und auf die Straße durch den Wald der Port Blakely Tree Farm einbog. Hier windet sich die Straße durch einige Kurven. An einer Ausweichstelle parkte er sein Fahrzeug. Mit der Schaufel hob er am Waldrand ein tieferes Loch aus, versenkte den Plastikeimer bei exakt N 45.17.460 W 122.24.800 und fuhr zufrieden nach Hause.

So, oder ähnlich hat Dave Ulmer am 3. Mai 2000 den ersten Cache vorbereitet, in einem Waldstück in Oregon ausgelegt und damit „Geocaching“ in die Welt gesetzt.
Noch am gleichen Tag veröffentlichte er in einer Navigations-Newsgroup eine e-mail mit den Koordinaten. „Well, I did it, created the first stash hunt. Lots of goodies for the finders. Look for a black plastic bucket buried most of the way in the ground.”
 “Gunna see if we can get thousands of these all over the country…”
Inzwischen sind es fast zwei Millionen Caches und über fünf Millionen Geocacher, die regelmäßig auf Schatzsuche gehen. Begonnen hat es an diesem 3. Mai 2000 mit dem Cache von Dave Ulmer in einem Wald in Oregon.

Wenn es damals schon Richtlinien und Reviewer gegeben hätte, wir würden vielleicht noch heute gelangweit Daumen drehen oder uns die Zeit auf andere Art vertreiben. Heute wäre Dave Ulmer’s Cache, mit dem alles begann, wohl nicht mehr veröffentlicht worden, denn mit seinem Cache hat er gleich gegen mehrere Regeln verstoßen.
 Dave hatte keine Genehmigung des Eigentümers, um auf dessen Gelände einen Cache zu plazieren. Die Genehmigung des Geländeeigentümers ist heute eine wesentliche Voraussetzung, wahrscheinlich aber auch eine, gegen die am häufigsten verstoßen wird.
Zwar schließt die auf der Homepage der Port Blakely Tree Farm veröffentlichten Regeln für das Betreten des Privatwaldes das Ausheben von Löchern nicht aus – vielleicht weil niemand an so eine Möglichkeit gedacht hatte, aber im Sinne des Eigentümers war das, bei der Empfindlichkeit der Amerikaner mit „Private Property“, sicher nicht.
„Geocaches dürfen niemals vergraben werden“ ist eine andere fundamentale Richtlinie, gegen die Dave Ulmer verstoßen hat und gerade diese Vorschrift scheint ja für manchen Reviewer heute eine der wichtigsten Vorschriften zu sein.
Auch Banknoten oder Lebensmittel in einen Cache zu deponieren ist, wenn auch nach meinem Wissen nicht explizit verboten, doch eher grenzwertig.

Was für ein Glück für alle heutigen Geocacher, dass es damals noch keine Richtlinien und Vorschriften gab und an Reviewer, die solche Regeln zur Platzierung von Caches streng überwachen, auch noch nicht gedacht wurde.
Beides brauchte man auch nicht, denn die paar Geocacher richteten bei der Suche nach den wenigen Caches kaum Schaden an. Das ändert sich aber, wenn Tausende auf der Suche nach immer mehr Caches durch die Gegend trampeln.

Dave Ulmer 
Ein paar Jahre später schrieb Dave Ulmer über den GC 92 Un-Original Stashder nach dem Verlust des Cache # 1 im Oktober 2000 ein paar Meter weiter im Wald ausgelegt wurde: „Die Lichtung ist jetzt durchzogen mit Trampelpfaden, die aus allen Richtungen auf den Baumstamm zuführen. Farn ist vollständig niedergetrampelt. In einem Umkreis von 10 m um den Baumstamm ist nur noch Matsch. Die Initialen vieler Geocacher sind in den Baumstamm geritzt …. OK, OK. Ich gebe auf. Jegliche Weiterentwicklung des Sports Geocaching sollte sofort aufhören.“

Dave Ulmer war in mancher Beziehung ein Visionär und mit seiner Prognose, dass Geocaching Gefahr läuft, mehr und mehr in einen von Konkurrenzdenken dominierten Wettbewerb auszuarten, der immer kommerzieller wird und keine Rücksichten auf Natur und Ökologie nimmt, hat er nicht ganz unrecht behalten.
Je mehr Geocacher auf der Suche nach wild ausgelegten Dosen durch die Landschaft streifen und je mehr solche Dosen ausgelegt werden, umso größer das Risiko einer Beeinträchtigung der Umwelt und desto größer auch das Risiko, als Geocacher pauschal einen schlechten Ruf zu bekommen.

Und deswegen brauchen wir heute auch Richtlinien und Regeln - und auch Reviewer, die über deren Einhaltung wachen.