Sonntag, 28. August 2011

Die schönste Schlucht Deutschlands

Manche sagen sie sei die schönste Schlucht Deutschlands, andere dehnen dieses Prädikat sogar auf ganz Mitteleuropa aus. Ich kann es nicht beurteilen und kann Aussagen mit Superlativen wie schönste, schnellste, höchste etc. sowieso nichts abgewinnen. Da stehen meist handfeste Interessen von Touristikverbänden oder anderen Nutzniesern dahinter.
Auf jeden Fall ist sie beeindruckend schön und außergewöhnlich die Wutachschlucht in der südwestlichen Ecke von Baden-Württemberg nahe der Schweizer Grenze.
Wo sonst findet man einen Fluss, der in der Urzeit einmal der Quellfluss der Donau war und der seinen Lauf durch tektonische Veränderungen so veränderte, dass er sein Wasser heute in den tiefer liegenden Rhein entleert. Das war damals auch der Zeitpunkt als durch den größeren Höhenunterschied und das stärkere Gefälle zum Rhein die rückschreitende Erosion einen engen Talkessel mit drei 60 bis 170 m hohen Schluchten im Bereich der mittleren Wutach schuf. Dabei hat der Fluss fast alle im süddeutschen Raum vorhandenen Gesteinsschichten angeschnitten. Für den geologisch Interessierten ist es eine lehrreiche Wanderung durch die Jahrmillionen der Erdgeschichte.
Aber auch Botaniker kommen nicht zu kurz, denn über 40 % der in Süddeutschland heimischen Gefäßpflanzen, darunter etwa 40 Orichdeen-arten, kommen in der Wutachschlucht vor. 80 Vogelarten, 590 Groß-schmetterlingsarten und 1.400 Käferarten sollen hier heimisch sein.
STOPP! Bevor ich zu sehr ins Schwärmen oder in oberlehrerhaftes Belehren komme – back to Geocaching, dem Grund, warum ich vor ein paar Tagen die Wutachschlucht besuchte.
Da gibt es von Thoto einen Earthcache Wutachschlucht, der die ganze Schönheit der Gegend zeigt.
Vom empfohlenen Wanderparkplatz in Boll geht es zuerst gemächlich, dann auf Serpentinen hinunter in den Talgrund und nach Stage 1 auf Wanderwegen, schmalen Pfaden, über Brücken und eine Hühnerleiter immer der Wutach entlang.
Dass man hier nicht allein ist und einsam durch die Schlucht wandert wird einem nicht erst bei einem der vielen von Wanderern aufgebauten Steinmännchen klar. Bis zu 100.000 Besucher machen sich jährlich auf den Weg. Dabei ist es kein Spaziergang. Manche Stellen sind etwas ausgesetzt oder glitschig, schwierige Passagen durch Stahlseile gesichert. Erosion ist immer noch am Werk und auf meiner Wanderung knallte gerade mal fünf Meter vor mir urplötzlich ein faustgroßer Stein auf den Pfad. An Engstellen geht es auf und ab und so wurden es dann unerwartete 580 Höhenmeter bis zum Ende.
Zwei Tage zuvor habe ich mir beim Schönbuch Trail auf den 12 Kilometern der angenehm zu laufenden Waldwege bei 33 Grad die Seele aus dem Leib geschwitzt und auch die AGR#01 – Runde am Vortag war recht fordernd. Da war die Wanderung durch die kühle Wutachschlucht – bei ähnlichen heißen Temperaturen außerhalb der Schlucht – richtig angenehm. Nach rund zehn Kilometer und fünf Stunden – mit ausreichend Pausen - bin ich an der Wuttachmühle angekommen und am dortigen Kiosk auf den Linienbus zur Rückfahrt nach Boll gewartet.
Es gibt übrigens auch andere Caches, die man auf der Wanderung durch die Schlucht suchen kann. Für mich war der Earthcache das „Lockmittel“ und an diesem Tag habe ich alle anderen links – oder war es rechts? – liegen gelassen.
Eine erlebnisreiche Wanderung in – dem könnte ich zustimmen – einer der schönsten Schluchten Deutschlands und ein würdiger Cache für meinem 308. Landkreis, der an diesem Tag eingefärbt wurde.


Samstag, 20. August 2011

Die "Challenges" haben vieles verändert

Regelmässig finde ich in meiner Mailbox Nachrichten von unbekannten aber mir anscheinend wohl gesonnenen Zeitgenossen. Da wird für den Transfer von Dollarbeträgen in Millionenhöhe - gegen eine anständige Provision für mich – um Hilfe gebeten. Meist kommen diese mails aus Nigeria. Das ganze erfordert natürlich Vorauszahlungen meinerseits für Transfersteuer, Beglaubigungen und was auch immer. Die Gier mancher Menschen auf scheinbar leicht verdientes Geld ist enorm. So soll lt. dem Stern eine Frau 350.000 Euro als Vorschussleistung an die Nigeria-Connection bezahlt haben.
Aber es gibt auch Spaßvögel, die den Spieß umdrehen. Wer sich amüsieren will, dem sei diese website und vor allem die Bildergallerie empfohlen.
Da werden als „vertrauensbildende“ Maßnahmen Fotos gefordert, die den nigerianischen Geschäftspartner mit toten Fischen in der Hand, Melonen am Kopf, in Unterhosen oder anderen absurden Posen gefordert und von denen auch prompt geliefert.

An diese Fotos habe ich denken müssen, als ich mir gestern erstmals das neue feature „Challenges“ bei gc.com anschaute. Challenge erfüllt und einen Punkt in der Statistik, wenn ich ein Bild hochlade, wo ich einen Frosch als Stofftier küsse.
Ich könnte aber auch ein Foto hochladen, das mich auf einen Wanderweg zeigt oder mit Foto dokumentieren, wie ich aus einem Park 10 (!) Einheiten Papier oder sonstigen Abfall entferne. Wenn das wenigstens etwas anders gebrauchte Papiertaschentücher von Autobahnparkplätzen wären – das wäre ja dann echt eine Herausforderung.
Schon etwas absurd, was man sich in Seattle da ausgedacht hat. Man kann es ja, wie Jerermy meint, auch sein lassen – womit er ja recht hat. Ich suche mir ja auch meine Caches, die ich suchen will, sehr selektiv aus.
Leider fliessen aber die erfüllten Challenges – anders als die US-Benchmarks – in die Statistik ein und es gibt auch schon Cacher, die damit ihre „finds“ ganz schön nach oben treiben. Da verlieren dann manche Challenges wie die „366-Tage“ und andere ihren Sinn. Auch die Ranking Statistik kann man für die Zukunft vergessen.
Vor Jahren hat es die Locationless (Reverse) Caches gegeben, bei denen man z.B. eine alte Dampflok, eine Löwen- oder Freiheitsstatue oder auch einen Wasserfall finden und den Besuch unter Angabe der coords mit einem Beweisphoto dokumentieren musste. Einer der in Deutschland wohl meistgeloggten Caches war das Foto einer alten gelben Telefonzelle.
Diese "Caches" wurden von Groundspeak in Waymarking verbannt und führen trotz über 1.000 Varianten eher ein Schattendasein.
Die „Challenges“ sind also im Prinzip nichts Neues, sondern ein Remake der alten reverse caches, ein „descha-wü“, wie der gebildete Amerikaner zu sagen pflegt. Nach einer Wiederbelebung der Virtual Caches hatten ja einige verlangt und jetzt sind sie - wenn auch in ungewünschter Form - wieder da.
Wenn sich der Aufschrei der Community gelegt hat, sich die Wogen geglättet haben und absurde Challenges archiviert wurden wird es – wie in der Vergangenheit - sicher auch interessante Herausforderungen geben.
Nur, Frösche küssen werde ich sicher nicht. Und was die Statistik betrifft: Da werde ich erstmals abwarten und dann die Banner in meinem Profil, die auf die Total Finds und das Ranking hinweisen, wohl aus meinem Profil löschen.

Mittwoch, 17. August 2011

Misshaps: Festgefahren

Nach ein paar Tagen Regen war das Wetter einladend und es sollte nur eine kleine Cachingrunde an einem Samstagvormittag werden, um in der homezone ein paar Smilies zu setzen. Dann kam aber alles etwas anders und so wird mir der Cache im Hüffenhardter Wald an der Grenze NOK – RNK, den ich als letzten angehen wollte, wohl länger in Erinnerung bleiben.

Fast ein drive-in haben Vorcacher in ihrem Log geschrieben und danach sah es auch aus, als mich mein GPS über asphaltierte Feldwege hinlotste. Weit und breit kein Verbotsschild und über einige Weggabelungen kam ich den coords immer näher. An einem Modellflugplatz vorbei ging es 200 m – immer noch asphaltiert – langsam in ein Tal hinunter und dann war Ende der Fahnenstange und der Weg plötzlich zu Ende. Da hörte eben der Neckar-Odenwald-Kreis auf und wer will hier schon mitten im Wald in den Rhein-Neckar-Kreis wechseln.
Der Cache war dann im Wald in einer etwas wild romantischen Umgebung bald gefunden und jetzt sollte es nach meiner kleinen Vormittagstour wieder heimgehen. 200 m rückwärts den Weg hochfahren, das wollte ich nicht, aber auf dem schmalen Weg wenden war auch nicht möglich.
So kam ich auf eine glorreiche Idee: Mit etwas Schwung den seitlichen sanften Hügel hoch, die Lenkung eingeschlagen, rückwärts wieder runter rollen und schon würde mein Cachemobil in die richtige Richtung gedreht wieder auf Asphalt stehen. Gedacht – getan!
Nur hatte ich nicht mit dem durch den Regen der vergangenen Tage aufgeweichten Wiesenboden gerechnet. Kaum weg von der Straße hat sich mein Cachemobil schon festgefahren und da half nichts mehr. Auch die Fichtenzweige, im nahen Wald abgebrochen und unter die Räder gelegt, halfen nicht weiter. Peinlich!
Da half nur noch ein demütiger Anruf daheim mit der Bitte um Abholung. Nur, in der Ecke gab es keine Netzverbindung und so marschierte ich erst einmal rund 2 km aus dem Tal heraus immer in der großen Sorge, dass mein Handy seinen Geist aufgeben würde weil die Batterie kaum noch Saft hatte. In dem Fall wäre die Wanderung noch etwas länger geworden. Hat dann aber doch noch geklappt mit dem Anruf und der Abholung, aber vorerst war ich einmal bedient.
Am Nachmittag hat mich dann ein Bekannter mit seinem Unimog freigeschleppt und herausgezogen. An den in der Hangwiese hinterlassenen Spuren von meinen erfolglosen Bemühungen haben sich in den nächsten Tagen noch einige Cacher ergötzt. Wer den Schaden hat spottet jeder Beschreibung.
Und die Moral von der Geschichte:
1. Bin ich froh, dass mir das in meinem direkten Umfeld und nicht irgendwo bei einer längeren Tour passiert ist und
2. jetzt lerne ich über längere Strecken anständig rückwärts zu fahren ohne die Spur zu verlieren ... man weiß ja nie!

Sonntag, 14. August 2011

Der Zweite ist immer der Loser

42 Jahre ist es jetzt schon her, seit Apollo 11 zum Mond aufgebrochen ist. 600 Millionen Menschen haben damals die verschwommenen Schwarz-Weiß-Bilder im Fernsehen verfolgt, als der erste Mensch am 21. Juli 1969 gegen 3 Uhr früh den Mond betreten hat. Fast jeder weiß, dass der erste Fußabdruck auf dem Erdtrabanten von Neil Armstrong stammt.
Wer aber war bei dieser Mission der zweite Mensch auf dem Mond und wie hieß der 3. Astronaut, der während der ganzen Mission mit dem Apollo-Mutterschiff nur den Mond umkreisen durfte? Die beiden haben sich nur bei wenigen ins Gedächtnis eingeprägt. Buzz Aldrin, der 20 Minuten später die Mondfähre verließ, war als Zweiter damit schon der erste Looser. Und Michael Collins, der auf dem Mutterschiff verblieb, den kennt ja wirklich kaum noch jemand. Oh doch, höre ich jemand einwenden, das ist doch der von Genesis. Naja, nicht ganz korrekt, der heißt Phil!
Dass Lance, ein anderer Armstrong, ein paar Mal die Tour de France gewonnen hat ist auch allgemein bekannt. Wer aber als Zweiter der Gesamtwertung in Paris angekommen ist, das wissen nur wenige, am ehesten wahrscheinlich noch Dr. Fuentes.
Dass Dave Ulmer am 3. Mai 2000, nur einen Tag nach Aufhebung der künstlichen Verfälschung der GPS Genauigkeit, ein paar Meilen von Portland einen schwarzen Plastikeimer mit CDs, einer Videokassette, Geldscheinen, einem Buch, einer Steinschleuder und einer Konservenbüche mit Bohnen verbuddelte und die genauen Koordinaten in einer Newsgroup veröffentlichte und er damit den 1. Cache ausgelegt hat, kann man unter ernsthaften Cachern als bekannt voraussetzen.
Für mich ist diese Story immer der Einstieg, wenn ich jemanden „Geocaching“ erklären soll.
Aber schon bei der Frage nach dem 2. Cache würde ich ins Schleudern kommen. Mike Teague hat zwar eine kleine Datenbank mit den ersten Caches in verschiedenen US Bundesstaaten angelegt, die dann im September 2000 von Jeremy Irish übernommen und mit der Web-Adresse geocaching.com weiter ausgebaut wurde. Aber die ersten etwa 150 Caches wurden recht willkürlich übernommen und haben keine nach Datum aufsteigend sortierten GC Nummer. Aus ihnen kann man nicht auf die zeitliche Reihenfolge der ausgelegten Caches schließen.
Wer also legte den 2. Cache aus? Auf jeden Fall war er ein Looser, so wie die vergessenen 2. Sieger der Tour de France oder Buzz Aldrin und Michael Collins. Vom Owner des 2. Caches spricht keiner, wenn es um die Geschichte von Geocaching geht.

Es könnte Mike Teague selbst gewesen sein. „Mike’s First“ und „Secret Lava Bed“ wurden nach seiner eigenen Datenbank wahrscheinlich am 7. Mai 2000 ausgelegt. Dave Ulmer schreibt am 10. Mai eine Story über seine Suche nach # 2 und # 3 im Gebiet vom Mount St. Helen, die auch bei den Aufzeichnungen von Mike Teague zu finden ist.
Aber waren das wirklich die beiden nächsten Caches und stimmt das Datum 07.05.2000 aus Mike Teague’s Datenbank?
Bei der Spurensuche stößt man auf einen Cache „First Divide“ in der Nähe von Salem, OR vom 8.5.2000 oder einen namenlosen Cache, der von James Coburn am 9.5.2000 in der Nähe von Los Angeles platziert wurde. Bis auf die Datenbank von Mike Teague sind die Quellen spärlich und nach dem Cache # 1 scheinen die nächsten Dosen in Vergessenheit geraten zu sein. Keiner der vorgenannten Caches existiert heute noch.
Auch der erste außerhalb der USA am 26. Mai 2000 von Kevin Anderson in der Nähe von Rotorua, Neuseeland versteckte Cache ist nicht mehr existent. Dafür lebt der von Paul Edwards am 18.05.2000 in Australien platzierte Cache zumindest als virtueller Cache „GC3E Lane Cove“ weiter, aber es ist halt nicht das Original.

Den ältesten noch an der Original-Location erhaltenen Cache kann man heute nach über 11 Jahren noch in Kansas finden. Aber das ist eine andere Story.

Mittwoch, 10. August 2011

Lost in Tasmania

Weil heute Abend Deutschland und Brasilien ein Freundschaftsspiel austragen ist mir meine Worldchampionship 2006 Geocoin in Erinnerung gekommen.

Es war vielleicht ein schlechtes Vorzeichen als ich meine Coin vor Reiseantritt an das andere Ende der Welt in meinem adoptierten Cache Express in die Hölle platzierte, damit die zurückgelegten Kilometer von daheim aus gezählt werden.
Denn nach einer größeren Rundtour durch Neuseeland und Australien ist sie kurz vor Weihnachten 2007 in einer Höhle südlich von Davenport im Norden von Tasmanien verschwunden und ward nie mehr gesehen.
Dabei hatte ich mir dir Reiseroute dieser Coin ganz anders vorgestellt. Sie sollte an das Sommermärchen 2006 erinnern und durch alle Länder reisen, die sich noch nie für eine Fußballweltmeisterschaft qualifizieren.
Auf die Reise geschickt habe ich sie von einer historischen Stätte 18.000 km von daheim und damit nahe meinem bisher südlichsten und östlichsten Cache, die ich bisher gefunden hatte.
Im Kerikeri Basin liegt der Kororipo Cache und in seiner Nachbarschaft zwei der ältesten Gebäude Neuseelands. Das 1822 errichtete hölzerne Kemp-Haus war der Wohnsitz eines Missionars, bevor es von der Familie Kemp übernommen und bis 1974 bewohnt wurde. Das älteste Steinhaus daneben war von 1832 – 1836 das Lagerhaus der Missionsstation. Knapp 200 m entfernt ein kleines Freilichtmuseum mit dem Kororipo Po, einer ehemaligen Befestigungsanlage der Maori, die untereinander auch nicht immer freundlichen Umgang pflegten.

Hier ging die Coin auf die Reise. Nach rund 2.200 km durch Neuseeland war sie plötzlich in Australien. Etwas verwirrend, denn Australien hat ja 2006 an der WM teilgenommen und ich erinnere mich noch an das freundschaftliche Aufeinandertreffen mit Japan auf dem Betzenberg in Kaiserslautern. Mit dem australischen Cacher homedq ging es auf Rundfahrt durch Down-Under. Zuerst etwas über 5.000 km auf der Straße (!) von Sidney nach Perth im Westen und plötzlich war sie nach weiteren 2.650 km in Darwin im Norden des 5. Kontinents. Zurück nach Victoria – wieder 3.090 km – ging es ab nach Tasmanien, wo sich die Spur im Magic Cave # 9 dann verlor.
Gestartet in Express in die Hölle - der nur noch hier lebende Tasmanische Teufel wird wohl nicht zugeschlagen haben.

Wie ist es anderen Worldchampionship Coins ergangen?
578 sind mit ihrem ursprünglichen Namen „Worldschampionship“ aktiviert. 36 von ihnen haben es auf ihrer Reise von Cache zu Cache auf über 20.000 km geschafft. Mit den 33.359 km ist meine Coin in den Top 10 gelandet.
Spitzenreiter mit außergewöhnlichen 51.987 km ist die Coin von JoergTh, der sich als VfL Bochum Anhänger outet. Seine coin soll durch alle Teilnehmerstaaten der WM 2006 reisen. In acht Ländern – u.a. Südkorea und USA – war sie schon, aber da ist noch einiges offen.
Im Gegensatz zu meiner Coin, die in den Tiefen einer tasmanischen Höhle verloren ging, ist sie noch aktiv unterwegs und vielleicht schafft sie es ja noch – dann aber mit mindestens 100.000 km auf der Rille.


Montag, 8. August 2011

Earthcaches - es darf geloggt werden !

Bei meinem Ausflug am vergangenen Wochenende in die Gegend um Regensburg standen auch drei Earthcaches auf dem Programm.
Den Grünsandsteinbruch Bad Abbach am Mühlberg erreicht man über eine kleine Wanderung auf dem Jurasteig. Spacewalker76 empfiehlt für seinen Earthcache festes Schuhwerk und da muss ich ihm recht geben. Der Weg durch den Wald wird nämlich bald zu einem schmalen verwachsenen Pfad. Weil ich bei Annäherung dann mehr dem GPS als der Beschreibung vertraute landete ich am oberen Rand des Steinbruchs und musste mühsam am Rand den steilen Bergrücken hinunter.

Da waren an nächsten Morgen die Mattinger Hänge von sissifalke schon besucherfreundlicher, wenn man den durchdringenden Landregen mal ausklammert. Vom Golfclub bei Sinzing kann man bis zum Naturschutzgebiet auf einer befahrbaren Strasse hinwandern oder bis zur Infotafel auch hinfahren. Die karstigen Felstürme sollen u.a. der Lebensraum von extrem vielen Schmetterlingsarten sein. Die blieben bei dem Wetter allerdings lieber zu Hause.
Trocken blieb ich nur bei den beiden Railway Underground Caches – als Beifang - , wo man sich allerdings bei nassem Wetter ziemlich eindrecken kann.
Dieses Risiko geht man beim „Gelben Felsen von Schönhofen“ von Mibine nicht ein. Vom empfohlenen Parkplatz am Sportgelände von Schönhofen sind es etwa 600 Meter bis zu den zerklüfteten Kalkbänken, die vor allem bei Kletterern einen guten Ruf haben. Wie Mibine in der Cachebeschreibung erwähnt ist der gelbe Felsen von Schönhofen eines der schönsten Felsgebilde des Landkreises Regensburg im Bereich des Jura.
Bei dem Dauerregen waren heute keine Kletterer in der beeindruckenden Wand. Hätte da gerne mal zugeschaut.


Ich will jetzt aber nicht die Werbetrommel für drei interessante Earthcaches rühren. Mir ist etwas anderes aufgefallen: Die Schnelligkeit der Logfreigaben.
Man kann ja nicht unbedingt davon ausgehen, dass der Owner am Sonntagabend wartend am PC sitzt, um einem die Freigabe zu erteilen. Umso beeindruckender der gestrige Abend.
Bei Spacewalker76 war die Antwortmail nach 20 Minuten in der Box. Sissifalke antwortete in 21 Minuten, was bei ihren 63 Earthcaches schon beachtlich ist und Mibine blieb mit 27 Minuten auch noch unter einer halben Stunde. Und alle Antwortmails als individuelle Mails und nicht etwa als Autoresponder.
Ich habe bei anderen ECs auch schon mal tagelang auf eine Antwort gewartet und bei dem einen oder anderen – inzwischen längst geloggten Earthcaches warte ich, weil der Owner anscheinend die Lust verloren hat, noch heute auf eine Antwortmail. In solchen Fällen, wo man auch sieht, dass der Owner seit langer Zeit nicht mehr sein Profil aufgerufen hat, bin ich schon so frei meinen Besuch, dokumentiert mit einem Foto, auch ohne spezielle Freigabe zu loggen. Sonst ist es ein Gebot der Höflichkeit den Wunsch des Owners zu respektieren und eine Freigabe abzuwarten.
Weil ich nicht immer erreichbar bin und das Loggen nicht verzögern will, halte ich es mit meinen eigenen ECs anders. Da darf jeder Besucher sofort loggen, wenn er mir gleichzeitig eine mail mit der Antwort auf die Fragen schickt. Wenn die mail fehlt oder die Antworten falsch sind, dann würde ich mich schon mit ihm in Verbindung setzen und ggf. den Log auch löschen. Das war bisher allerdings noch nie nötig.
Wenn die Freigaben so superschnell erfolgen, dann ist meine Variante auch nicht notwendig. Und wenn man dann abends seine Tagesbilanz zieht, dann hängt ja auch der Owner – wie hier mibine – nicht mehr irgendwo in den Seilen. Das Foto aus dem Profil von mibine erinnert mich an die Wespe an unteren Blütenrand auf dem Eingangsfoto, die sich gekonnt an die Blüte klammert. Ich wäre dann wohl eher der dicke Brummer rechts oben im Foto, der sich mühsam halten kann und wie in meinem Fall dann hofft, hochgezogen zu werden … aber auch das schließe ich für mich lieber aus.

Mittwoch, 3. August 2011

Was ich mir von einem Bonuscache wünsche

Er ist wie das Tüpfelchen auf dem „i“ oder das Sahnehäubchen auf dem Kaffee: Der Bonuscache zum Abschluss einer längeren Runde, für den man die zur Ermittlung der Koordinaten notwendigen Daten Cache für Cache auf der Runde gesammelt hat.

Nur manchmal ist so ein Bonus kein reines Vergnügen und verwischt den guten Eindruck von einer schön gestalteten Cache-Runde. Ein paar Grundsätze sollten für einen Bonuscache schon beachtet werden.
Weil jeder, der einen Cache auslegt das ja nach seinen eigenen subjektiven Empfinden macht und so vorgehen kann, wie er sich das vorstellt, will ich meine Vorstellungen – obwohl Weihnachten und Geburtstag noch weit sind – als meine ureigenen Wünsche formulieren und vielleicht ein bisschen zum Nachdenken anregen.

Ein gemuggelter Cache oder ein DNF macht den Bonus kaputt
Es kann ja immer wieder mal vorkommen, dass man einen Cache nicht findet oder dass eine Dose abhanden gekommen ist. Schade, wenn durch den fehlenden Wert aus diesem Cache der Bonus nicht mehr gefunden werden kann. Sinnvoll wäre es, wenn der gleiche Lösungswert daher in mehreren Caches als Hinweis erscheint.

Runen und Morsezeichen habe ich dabei – Internetanschluss nicht immer
Zahlen für den Bonus verschlüsselt als römische Zahlen, ROT-13, Alphabet Reihenfolge oder Handy-Tastatur kann man ja vor Ort noch umwandeln. Seit es die hilfreichen Apps gibt bin ich auch für das Morse- oder Moonalphabet, den Cape-Code oder die Freimaurercodes gewappnet. Das geht aber sicher nicht allen Cachern so.
Wenn man dann aber für die Ermittlung bestimmter Jahreszahlen (davon Quersumme) oder anderer Informationen noch mitten im Wald das Internet braucht, dann setzt es bei mir aus.

Muss denn diese Rechnerei für die Bonuskoordinaten sein?
Wenn man ein paar Stunden auf Tour war, dann ist es angenehm, wenn man die ABC und DEF bei den Bonus Koordinaten schnell und einfach durch die gefundenen Zahlen ersetzen kann. Muss man daraus noch eine größere Rechenaufgabe machen? Eine Angabe [A-C+2xB].[3C-B/2 + 6].[C+3A/B +2] mag für Rechenkünstler und Mysterylöser eine zusätzliche Herausforderung sein – ich finde das unnötig.

Wo bitte ist der Bonus ?
Wanderrunden mit einem Bonus findet man ja nicht immer vor der Haustür. Mitunter ist eine längere Anfahrt nötig und man hat sich ja auch einen Zeitplan für den Tag gemacht. Wenn man dann nach einer Wanderung von 10 bis 15 km den Standort des Bonus-Cache ermittelt hat kommen Zweifel, ob auch alles korrekt ist.. Der Bonus liegt nämlich nochmals 2 oder 3 Kilometer vom eigenen Standort entfernt. Den auch noch zu suchen kann man dann mitunter abhaken und die Lust dazu kann einem vergehen.
Bei einem organisch aufgebauten Rundkurs sollte es doch möglich sein, das Sahnehäubchen nahe bei der Kaffeetasse zu verstecken, ideal auf dem Weg vom letzten Cache zum Parkplatz seines Cachemobils.

Ein Micro als Bonus ?
Caches der Regular-Größe gehören mehr und mehr zu einer seltenen Species. Man hat heute ja häufig Probleme für eine Coin oder einen TB einen passenden Cache zu finden. Das scheint ein Trend zu sein. Ich kann mit Filmdosen oder Petlingen im Wald ganz gut leben. Nur mit Nanos an diesen Locations – auch schon gefunden - habe ich meine Probleme.
Ein Bonuscache sollte aber doch nicht unbedingt ein Cache sein, der als Filmdöschen oder Petling nur Platz für Namen und Datum auf einem Logstreifen hat. Zum Abschluss einer Tour will ich schon mehr in ein Logbuch schreiben und je nach Publikumsverkehr auch einen TB oder eine Coin droppen.

In der D / T Wertung bleiben
Eine nette Runde mit einer bei allen Caches durchgängigen Difficulty von vielleicht 2,0 und einer Terrainwertung von bis zu 3,0 ist absolviert, der Standort des Bonuscaches errechnet und was sieht man vor Ort: Der Cache hängt irgendwo oben in einem Baum und übersteigt den D / T Wert der Runde gewaltig. Das empfinde ich nicht als besonders originell und fair.
Der Bonus sollte von der D / T Wertung sich schon irgendwie in die Werte der Runde einpassen.

Sicher gibt es noch eine Reihe ähnlicher Kriterien. Ich will auch nicht den Oberlehrer spielen … aber Wünsche darf man doch äußern – oder?

Dienstag, 2. August 2011

Ein guter Grund den Zollernalbkreis zu besuchen

Im Herzen von Baden-Württemberg in der Region Neckar-Alb südlich von Tübingen liegt der Zollernalbkreis und es gibt gute Gründe diese Gegend zu besuchen.
Einer davon ist die Burg Hohenzollern, die Stammburg des ehemals regierenden deutschen Kaiserhauses, die jährlich von rund 300.000 Besuchern erstürmt wird. Dabei war sie Anfang des 19. Jahrhunderts nur noch eine Ruine und der heutige Bau wurde erst von 1850 – 1867 auf dem isolierten Bergkegel gebaut. Sie liegt auf einem weithin sichtbaren Zeugenberg, schaut aus wie eine mittelalteerliche Ritterburg und erinnert an ein Klein-Neuschwanstein. Durch ein Erdbeben wurde sie 1978 schwer beschädigt und erst in den 90er Jahren waren die Restaurierungsarbeiten abgeschlossen.
Erdbeben sind im geologisch unruhigen Zollerngraben überhaupt ein im Abstand von 30 – 35 Jahren wiederkehrendes Problem. 1911 wurde ein Wert von 6,1 auf der Richterskala gemessen. 1943 dann 5,6 und 1978 entstanden bei 5,7 Schäden von 100 Millionen DM. Letztmalig wurden 2003 minutenlange Stösse bei 4,4 in Sigmaringen gemessen. Für die nächsten Jahre sollte eigentlich Ruhe herrschen und damit das Risiko eines Besuchs zu vernachlässigen sein.

Auch wenn „Der Zollernberg ruft“, von dieser Rundwanderung um die Burg Hohenzollern mit acht Tradis und einem Bonus hat mich der zu erwartende Muggelansturm abgehalten.
Ich habe mich bei meinem Besuch für die Runde „Ab in den Wald“ von mapa8387 entschieden und diese Waldwanderung kann ich nur jedem empfehlen. Mit dieser Einschätzung stehe ich nicht allein, denn der Bonus hat allein 100 Favoritenpunkte und ungewöhnlich für eine Runde, dass auch jeder Einzelcache eine ganze Anzahl von Favoritenpunkte erhalten hat.
Auf Forststraßen und –wegen, bei denen man auch nach längerem Regen kaum Gefahr läuft über die Knöchel im Matsch und Schlamm zu versinken, geht es auf organisch aufgebauter Runde etwa 8,5 km und 235 Höhenmetern durch den Hechinger Stadtwald. Gemütlich schafft man es in 3 – 3 ½ Stunden.
Mapa8387 haben sich was einfallen lassen und jeder einzelne Cache ist ein Unikat, das sich nicht wiederholt. Originell und einfallsreich sind sie alle und liebevoll gebastelt und platziert. Wenn seit November 2010 über 300 Teams die Runde absolviert haben, dann sind „Cachertrails“ nicht zu vermeiden. Aber die können auch in die Irre locken und ein bombastischer Baumstumpf, zu dem die Spuren führen, ist eben dann nicht die gesuchte Location. Fair sind sie alle versteckt und DNFs sollte es keine geben und nach dem Bonus – ohne umfangreiche Rechenaufgaben – ist man fast schon wieder am Parkplatz angelangt.
Einer der schönsten Rundwanderwege seit langem.

Wem diese Runde nicht reicht, der kann 15 km weiter zum Traufgänger werden.
Vom SAV-Wanderheim-Nägelehaus aus hat man nach ein paar Hundert Meter vom Bella Vista Trauffelsen einen herrlichen Blick vom Albtrauf ins Tal und über den Earthcache Hohenzollerngraben und einem weiteren Tradi ist man nach rund 2,3 km wieder am Nägelehaus.

Das hat allerdings am Montag und Dienstag Ruhetag und so musste ich meinen 306. Landkreis auf meiner 435-Challenge mit etwas warm gewordenen Wasser und der letzten Banane am Parkplatz feiern.