Montag, 30. Juli 2012

Nichts zu lachen im Lachwald!


Günstig an der A 8 Abfahrt Schwalbach gelegen, findet man östlich von Saarlouis im Saarland der Lachwald. Und weil dieser Wald ziemlich leer ist gibt es seit 19. Mai 2012 hier einen Powertrail, bei dem man 27 Dosen finden kann ... wenn man sie finden kann.

Die Verstecke sind einfach gehalten, schreibt der Owner in der Beschreibung, weil „es ja doch eine große Anzahl von Cache’s sind, und diese dazu da sind um die Statistik aufzubessern“. Da alle Caches direkt am Wegesrand versteckt sind stört es auch nicht, dass die Koordinaten mit dem Iphone genommen wurden und daher um ein paar Meter abweichen können. Bei größerer Ungenauigkeit wird um Meldung gebeten, damit die coords korrigiert werden können.

Im ersten Log als Notiz beim Powertrail im Lochwald 1 teilt ein Cacher dann mit, dass er auf die genaue Einmessung der coords wartet und im nächsten Log gibt ein anderes Cacherteam dann zur allgemeinen Info bekannt, dass sie sich hier nicht an der FTF Jagd beteiligen.

Eine schöne Waldrunde von etwa 3 Stunden mit dem Fahrrad und etwas länger zu Fuß soll es sein und die rund 60 Find-Logs in den ersten Tage nach dem Auslegen und den Eröffnungs-Notes bestätigen das auch.

Schon eine Woche später dann die ersten DNF Logs, die sich durch einen vom Owner neu ausgelegten Petling erledigen. Aber auch der neue Petling überlebte nicht lange und am 02.06. war er erneut verschwunden. Weitere DNF Logs und zwei „Need Maintenance“ Logs folgen, aber auch die ersten Find-Logs, weil zumindest der Baum, wo der Cache versteckt war, entdeckt wurde.

Tupperman hat als Reviewer reagiert und am 11. Juni den Cache „temporarily disabled“, was ja eigentlich die Aufgabe des Cacheowners ist, wenn sich die DNF-Logs häufen.

4 Tage später haben zwei Teams dann, sogar bei strömenden Regen (!), das ehemalige Versteck, d.h. den Baum gefunden und dann den Cache als gefunden geloggt. Das führte dann dazu, dass MadCatERZ sich per Note erkundigte, ob er auch einen Punkt bekommt, weil er das Listing gefunden hat.

Mitte Juni hat der Owner gebeten, den Cache bzw. alle 27 Caches der Runde, die inzwischen temp. disabled sind, nicht zu archivieren, da er 2 – 3 Wochen Zeit bräuchte, um neue Petlinge zu beschaffen und Verstecke zu basteln.

Seither sind 6 Wochen vergangen und der Owner bastelt immer noch an den neuen Verstecken.

Immerhin wurde das ehemalige Versteck – der Baum – gestern noch gefunden und als Fund geloggt. Wenigstens der ist noch vorhanden.

Wenn man das alles so liest: Es gibt doch genug zu lachen über den Lachwald.

Dienstag, 24. Juli 2012

Fahrrad oder Wanderschuhe ?


Es gibt viele Möglichkeiten auf Tour zu gehen und seine Cacherunde zu drehen.

Die einfachste - und eine, bei der sich mancher Geocaching-Purist  voll Abscheu schüttelt - ist wohl die Drive-In-Runde mit dem Cachemobil. Man muss nicht in die USA reisen, um solche Powertrails zu finden. Auch in old Germany gibt es mittlerweile mehrere Strecken, bei denen auf wenig befahrenen Nebenstraßen 100 und mehr Dosen im 200-Meter-Abstand ausgelegt wurden.
Mit verteilten Aufgaben – Fahrer, Navigator, Logger - im Team gesucht, flutscht die Find-Statistik dann so richtig. Wer sich nicht mit dem Gedanken an seine rapid steigende Fundzahl und an seine, manche andere Cacher dann beeindruckende Statistik motiviert, der wird wohl bald die Lust verlieren … oder vielleicht auch nicht.
Geocaching kann man auf vielfältige Weise betreiben und wem diese Art Spaß macht – why not?

Ich war bisher meist wandernd unterwegs. Es gibt viele schöne Rundwege von 5 – 20 km in allen Regionen Deutschlands, die bedost sind und bei denen der Owner, auch wegen der überschaubaren Zahl von Caches, die Zeit hatte nette Ideen umzusetzen hat und seine Runde regelmäßig zu pflegen und zu warten.  

Streckenwanderungen mit abweichenden Start- und Zielpunkt waren wegen der Streckenlänge in der Vergangenheit für mich mitunter ein Problem. Irgendwo um die 20 km Wanderstrecke hört für mich der Wanderspaß auf und mit dem bei einer Strecke statt Rundweg dann notwendigen suchfreien Rückweg läppern sich die Kilometer auf schmerzende Entfernungen.

Seit einigen Wochen gehört ein Klapprad im Cachemobil zu meiner Ausrüstung. Mit 21-Zoll-Rädern und drei Gängen nicht gerade geeignet für größere Touren, denn bei einer Radumdrehung macht man ja rund 1/3 Drittel weniger Strecke als bei einem 28-Zoll Rad und auch die Abstufung der Gänge ist gewöhnungsbedürftig. Für meine Zwecke – bis 40 km Tagesentfernung ist es aber ideal.
Inzwischen habe ich mich auch an die mitleidigen Blicke älterer Damen gewöhnt, wenn sie auf einem Radwanderweg mit ihren Tourenrädern an mir vorbeipreschen, während ich mühsam eine kleine Steigung in Angriff nehme.
Was habe ich jetzt Respekt vor den Mountain-Bikern, die Touren, bei denen ich schon beim Wandern bergan ins Schwitzen gekommen bin, mit ihrem Bikes und einem müden Lächeln  bewältigen.

Meine erste Fahrrad Erfahrung in Brandenburg war etwas ernüchternd. Der Anfang war ja vielversprechend, denn eine Cachergruppe vor mir hatte ich bald eingeholt. Das waren aber Newbies mit Fahrrädern und die suchten bei jedem Cache doch etwas länger als ich. Auf dem Weg konnte ich aber mithalten. Als wir uns trennten begannen die Probleme. Dann kamen diese Sandwege, bei denen sich das Hinterrad wegdreht und bei denen man einen enormen Kraftaufwand braucht um überhaupt voran zu kommen. Ich habe es geschafft! Meist neben dem Fahrrad herlaufend und es schiebend.

Im hügellosen  Cloppenburg in Niedersachsen mit seinen asphaltierten Fahrradwegen war es dann einfacher. Da rollte es so richtig. Da geht man mit Radfahrern auch freundlicher um als anderswo und nimmt Rücksicht und ausreichend Seitenabstand. Und auch die Entfernungen zwischen den einzelnen Caches sind fahrradfreundlich und ich musste nicht, kaum aufgesessen, nach kurzer Strecke schon wieder absteigen.

Der Dortmund-Ems-Kanal war dann eine harte Powerrunde, ähnlich einer Drive-In Runde mit dem Auto. Da übte ich das Auf- und Absteigen unter erschwerten Bedingungen, denn auch der Himmel hat - vor allem auf der 9 km Rückfahrt - seine Schleusen geöffnet und ich wurde nass bis auf die Haut. Regenjacke allein bringt es eben auch nicht.

Vor ein paar Tagen war ich auf einer 38 km Tour auf dem  Jagsttalradweg in der Homezone. Es hat zwar auch etwas geregnet und ich hatte auf dem Rückweg starken Gegenwind. Jede Menge Fahrrad fahrende Gruppen waren unterwegs, auch ältere Damen auf ihren Tourenrädern und …  einige mitleidige Blicke … (siehe oben).

Man beansprucht andere Muskelgruppen beim Radfahren als beim Wandern und statt der Waden oder Kniegelenke nach einer längeren Wanderung tag mir erst einmal der Hintern weh. Bin halt kein Tour-de-France Profi, die sich dieser Tage durch die letzten Berge quälten. Dafür bin ich aber sauber und mein Doping sind die Döschen, die ich am Weg finde.




Dienstag, 17. Juli 2012

Zettelwirtschaft


Große Mühe hat er sich ja gegeben bei seinem Powertrail in vier Rundkursen über insgesamt knapp 30 Kilometer auf Wirtschafts- und Wanderwegen durch die Rhön. Über 100 Dosen hat er dabei ausgelegt und meist mit jeweils 4 Streifen des Mini-Logbuchs bestückt.
Man wundert sich, dass man im Zeitalter der digitalen Fotographie überhaupt noch so viele schwarze Filmdöschen mit grauem Deckel auftreiben kann. Anscheinend sind sie ihm bei der Vorbereitung dann ausgegangen, denn gegen Ende überwiegen Petlinge oder enghalsige Kaugummi- oder ähnliche Döschen.
Man kann die Runde von einem zentralen Punkt aus, wie die Blätter eines Kleeblatts, mit dem Rad abfahren und manche sogar als drive-in mit dem Auto machen. Die schönste Variante ist aber immer noch das Abwandern an zwei Tagen und als Relaisstation bietet sich das zentral gelegene Landhotel förmlich an.

Seit Anfang November 2011 haben über 500 Cacher des Angebot von LI*MO angenommen und die Runden „Oh ein Cache“ in der Nähe von Kalmbach in Nordhessen absolviert.

Beim Auslegen der Dosen und dem Versteck unter Laub und Moos im Wurzelbereich waren die gerollten Logstreifen noch blank und sauber. Das hat sich allerdings bei rund 50 – 60 Logs pro Monat schnell geändert. Mit Fingern, die durch die Suche im Moos schon schmutzig waren, wurde das Döschen geöffnet und der Logstreifen – besonders bei den enghalsigen Kaugummidöschen – mühsam herausgezogen. Das hat erdig braune Spuren hinterlassen und im Laufe der Logs wurden die Streifen schmutzig-braun, zerknittert und durch die Witterung und nasse Finger auch schon mal feucht.
Irgendwann war die Kapazität der Streifen nach rund 250 Logs erschöpft und so häuften sich die Zettel in den Döschen. Vom Abriss einer ausgedruckten Cachebeschreibung, Notizzetteln bis zum Kaugummipapier oder Stanniolpapier aus der Zigarettenschachtel – alles war vertreten. In Reihenfolge zu loggen war nicht mehr möglich und so verewigte man sich als Finder dort, wo gerade mal noch Platz war. Der Platz in mancher Dose wurde durch die Hilfslogzettel immer enger und die Dosen dreckiger. Da mag sich mancher sogar geekelt haben.

Ein Mal scheinen die Logstreifen schon ersetzt worden zu sein und manche Döschen waren für die Verhältnisse noch ganz in Ordnung. Bei besonders krassen Fällen habe ich am1. Tag meiner Tour noch Logstreifen ergänzt. Das scheint zwar nicht mehr den aktuellen Gepflogenheit zu entsprechen, aber aus alter Gewohnheit habe ich halt immer noch einige Logstreifen dabei, wenn ich auf Tour gehe. An die 8 – 10 Logstreifen habe ich ergänzt, dann war meine Reserve aufgebraucht.

Inzwischen scheint der Owner eine Wartungsrunde gedreht zu haben, denn in dem einen oder anderen Log steht etwas von neuem Logbuch zu lesen.
Ist schon eine Aufgabe, wenn man auf einer Strecke von rund 30 km über 100 Logstreifenrollen ersetzen muss. Da kann es dann auch schon vorkommen, dass man vergisst, eine kleine Dankesmail für einen zusätzlich eingelegten Logstreifen  zu schreiben. 
Ist aber vielleicht auch nicht mehr die aktuelle Gepflogenheit in Cacherkreisen.
Dafür habe ich mich aber über eine nette Mail eines anderen Owners gefreut, des sich herzlich für den zusätzlichen Logstreifen in seinem Cache bedankt hat, weil ihm das eine längere Anfahrt erspart hat. Vielleicht ist Höflichkeit und ein kleiner Dank - für eine eigentliche Selbstverständlichkeit - doch nicht so unüblich geworden.

Dienstag, 3. Juli 2012

Das alte kranke Auto


Frohen Mutes und innerlich noch beseelt von der längeren Wanderrunde im Wald, mit ein paar - trotz cleverer Verstecke - gut gefundenen Caches, marschierte ich zurück zu meinem Cachemobil, das ich vor ein paar Stunden auf dem Wanderparkplatz nahe der Straße abgestellt hatte.
Während man sonst oft Probleme hat, einen den landwirtschaftlichen Verkehr nicht störenden Parkplatz an einer Wegekreuzung zu finden, gab es hier gleich zwei größere Parkplätze hintereinander. Genutzt werden sie werktags anscheinend wenig, denn ich war der einzige, der hier am frühen Nachmittag seinen fahrbaren Untersatz abgestellt hatte.
Es war schon dämmrig geworden und etwas müde von der Tour war ich auch auf den letzten Metern quer über den hinteren Parkplatz zu meinem mobilen Untersatz.

Dann sah ich es!
Ein etwas schmutziges, altes und krankes Auto. Fast versteckt stand es in der Ecke des hinteren Parkplatzes.
Schon an der etwas abgeschossenen, gräulichen Farbe hätte man erkennen müssen, dass hier etwas nicht in Ordnung war. Es hatte heftige Schweißausbrüche, denn die Scheiben der Fenster waren stark beschlagen und blind. Wie bei einem Schüttelfrost wackelte und wippte es ständig hin und her. Die keuchenden Geräusche erinnerten mich an meinen älteren Nachbarn, der häufig unter Asthmaanfällen leidet. Gelegentliche helle Quietschgeräusche hatte ich bei ihm allerdings nicht in Erinnerung.

Eindeutig Fieber und dann so krank und so allein im Wald!
Da wäre doch ein Platz in der trockenen und warmen Garage daheim wohl besser gewesen und vielleicht hätte sich das Schnauferl dann auch wieder erholt und auskuriert.

Leider verstehe ich wenig von Technik und Autos. Aber solange sie treu ihren Dienst erfüllen, bin ich auch gut zu ihnen und manchmal putze und wasche ich mein Cachemobil auch liebevoll, wenn die getrockneten Dreckspritzer von nassen morastigen Wegen zu sehr die Originalfarbe verdecken.
Am liebsten wäre ich hingegangen und hätte es gestreichelt und getröstet. Besonders, als ein letzter größerer Anfall mit einem tiefen Seufzer endete und das Wackeln plötzlich aufhörte. War das der Exitus?

Ohne die technischen Fähigkeit helfend einzugreifen, ging ich jetzt schwer in Gedanken versunken und etwas betrübt die letzten 200 Meter zu meinem treuen Fahrzeug um meine Utensilien zu verstauen und meine Wanderschuhe für die Heimfahrt zu wechseln.

Und siehe da: Das alte Auto hat überlebt!
Fröhlich tuckerte es aus seiner hinteren Ecke kommend an mir vorbei.
Der Mann am Steuer und die jüngere Frau am Beifahrersitz müssen wohl auch mitgelitten haben. Mit etwas geröteten Köpfen und anscheinend tief in Gedanken fuhren sie, starr nach vorne schauend und jeglichen Blickkontakt meidend, an mir vorbei. Hatten anscheinend doch ein schlechtes Gewissen das alte kranke Auto so einfach im Wald stehen gelassen zu haben.

Eines habe ich mir für die Zukunft aber vorgenommen:
Wenn ich wieder auf ein ähnlich krankes Auto treffe, dann werde ich in Zukunft vielleicht doch hilfreich eingreifen. Oft trägt es schon zur Linderung bei, wenn man liebevoll die Schweißperlen  von den Scheiben wischt, auch wenn man sonst kaum helfen kann.