Montag, 27. August 2012

Wir basteln einen "LOGomat"


Wenn man sich nicht nur die Cache-Listings, sondern auch mal die Logs anschaut, dann fällt mir auf, dass manche Cacher anscheinend Schwierigkeiten haben, ihren Fundlog schriftlich zu formulieren. Wie oft trifft man auf ein „Gefunden“, ein einfaches „TFTC“ oder einen Smiley. 
Ja, ich habe sogar ein: „  - da war nichts zwischen dan Anführungszeichen - „ gefunden.
Da nicht jeder ein Meister wohlklingender Sätze und aussagefähriger Formulierungen ist, andererseits die Owner sich über einen etwas längeren, individuellen Log freuen, habe ich mir Gedanken gemacht, wie man solchen Geocachern helfen könnte.

Das Ergebnis nächtelanger Grübelei ist der von mir entwickelte „LOGomat“.

 Wer im Matheunterricht aufgepasst hat oder über ein Minimum von räumlichen Vorstellungsvermögen verfügt, wird bei der abgebildeten Grundform unschwer einen Würfel als Endprodukt erkennen.
Diese vorgegebene Form gilt es auf einen Karton zu kleben, auszuschneiden und durch leichtes Anritzen der Biegekanten zu eben diesen Würfel zu formen und zu verkleben. Die Felder des LOGomat A sind bereits mit einigen der üblichen Log-Texte versehen oder können bei entsprechender Eigenkreativität auch mit anderen Wörtern gefüllt werden.

Der für alle Logs gültige Basissatz lautet:

Den  xxx   Cache habe ich  trotz    yyy    zzzz   gefunden.

Der Text für einen der drei LOGomat Würfel (LOGomat A) und das xxx ist in der Vorlage ja schon vorgegeben.
Der Text für die Würfel des LOGomat B und C kann selbst frei gestaltet werden. Der yyy Würfel könnte zum Beispiel folgende Möglichkeiten enthalten: „Muggles“, „Regenwetter“, „Rückenschmerzen“, „unappetitlicher Umgebung“, „einsetzenden Harndrang“ etc.
Für den zzz Würfel empfehlen sich Feldbelegungen wie „schnell“, „ohne Probleme“, „nur mit Hilfe“ oder ähnlichem.

Mit einem einfachen Wurf der drei LOGomat Würfel A, B und C hat man sich einen individuellen Log gezaubert, der die eigenen Formulierungs-Fähigkeiten radikal erweitert und der jeden Owner befriedigt. 216 verschiedene Varianten stehen so zur Verfügung.

Wer als Grobmotoriker Probleme hat den LOGomat selbst zu basteln, der kann sich mit drei handelsüblichen Würfeln und einer handgeschriebenen Liste mit Zuordnung der Nummern zu den bekannten Feldbelegungen behelfen, was allerdings eine schöpferische Leistung einer richtigen Zuordnung der Zahl zu der Feldbelegung voraussetzt.

Neben der vorgestellten Volksausgabe kann man in der De-Luxe Version Würfel mit 10 oder 12 Seiten erwerben und einsetzen, um damit die Anzahl der Varianten auf 1.000 oder unvorstellbare 1.728 individuelle Logs zu erhöhen. Nicht vergessen, dass dann auch die Liste mehr Varianten enthalten muss.

Wichtig erscheint mir auch der Hinweis auf die richtige Reihenfolge. Ein durch Verwechslung der Würfel entstandener Log wie „Den schnellen Cache habe ich trotz Klasse einsetzenden Harndrang gefunden“ würde beim Owner und jeden Leser wohl auf Unverständnis stoßen. Hier kann eine farbliche Differenzierung der LOGomat Würfel mit gleich farbiger Variantenliste hilfreich sein.

Ideal ist der Einsatz des LOGomat auch im fremdsprachlichen Ausland. Wer mit einem Standardsatz in französisch, dänisch, polnisch oder bairisch und entsprechenden Feldbelegungen mit dem LOGomat loggt, nachdem er mit Hilfe von Freunden einmalig den Satz und die Listen erarbeitet hat, wird Dank und Anerkennung ernten.

Geocacher helfen sich untereinander!
Daher will ich diese zukunftsweisende Erfindung auch nicht kommerzialisieren oder in ein, mit einem einzigen Knopfdruck, bedienbares Smartphone-App umwandeln um damit im App-Store gebührenpflichtige Downloads zu schaffen. Nein! Ich stelle den LOGomat unter Common Licence Lizenz by-nc mit Verweis auf meinen Blog bei jedem LOGomat-Log gerne kostenlos der Community als schöpferisches Gemeingut zur Verfügung.

Logs mit simplen „TFTC“ oder ähnlichen Kurzformen werden in Zukunft beim Einsatz des LOGomat wohl der Vergangenheit angehören.

Sonntag, 19. August 2012

„Beifang“ ist kein gutes Wort


Wer eine größere Runde für eine Cachingtour vorbereitet, der lädt bei einem Powertrail meist nicht nur die Koordinaten der zur jeweiligen Runde gehörenden Caches auf sein GPS herunter. Über die große Karte in der Cachebeschreibung, über Google Maps oder als PQ mit definiertem Umkreis, Rechteck oder entlang einer Route wird geprüft, ob andere Caches nahe der geplanten Route ausgelegt wurden, die man dann in seine geplante Runde integrieren kann.

Gerade bei Wanderrunden gibt es oft eine Reihe von interessanten zusätzlichen Verstecken zu finden, da zeitlich früher gelegte ältere Caches auf dem Weg liegen und wegen der Abstandsregel dem Ausleger einer Runde manche geplante und vorgesehene Position blockieren.

In manchen Beschreibungen habe ich schon gelesen, dass man bei der Runde auf solchen „Beifang“ achten soll und manche Cacher – so auch ich – verwenden dieses Wort dann auch unreflektiert in ihren Logs. „Gefunden x Caches der Runde und y Caches als Beifang“. Das klingt ja ziemlich cool, wird aber den Ownern dieser „Beifangcaches“ kaum gerecht.

Die haben sich die Mühe gemacht, eine interessante Location zu finden, häufig eine nette und originelle Dose oder ein sonstiges Versteck gebastelt und dann einen Cache ausgelegt, der oft origineller und „werthaltiger“ ist, als die später von einem oder mehreren anderen Cachern platzierten Petlinge oder Filmdosen.

Nach Veröffentlich folgt meist ein Ansturm auf die Powerrunde und damit auch auf den früher ausgelegten Einzelcache. Dass der Owner jetzt häufiger das Logbuch wechseln muss und der Weg zum gut versteckten Cache durch den schnell entstandenen Cachertrail auch ohne GPS bald deutlich erkennbar wird mag er ja noch verschmerzen. Den Cache aber in den Logs als „Beifang“ zur xy-Runde bezeichnet zu finden, das würde mir als Owner weh tun. Besonders dann, wenn der Log für diesen Cache nur aus dem x-ten Copy & Paste Log der Runde besteht, mit der dieser Cache ja nun wirklich nichts zu tun hat.

„Beifang“ mag für manchen ein cooles Wort sein. Nur geht es komplett an der Sache vorbei, wenn man damit einen im Rahmen einer anderen Runde gesuchten Cache meint.

In der Fischerei, woher dieses Wort ja stammt,  wird als Beifang der Teil der Fische und anderer Meerestiere bezeichnet, die beim Fischen mit Massenfanggeräten nicht das Fangziel sind, sondern ungewollt im Netz hängen bleiben und meist als Abfall tot oder sterbend wieder zurück ins Meer geworfen werden. Manchmal gehören sogar Meeresschildkröten, Seevögel und sogar Delfine zu diesem Beifang.

Diese außerhalb der Runde existierenden und gefundenen Caches sind aber durchaus ein „Fangziel“, ungewollt werden sie ja nicht gefunden und als Abfall würde sie wohl auch niemand bezeichnen.

Nicht nur mit der Bezeichnung liegt man völlig daneben.  Es ist auch ein Gebot der Höflichkeit diesen Cache-Ownern gegenüber, die falsche Bezeichnung „Beifang“ zu vermeiden und seinem Cache durch einen vernünftigen individuellen Log gerecht zu werden.
Ich jedenfalls gelobe Besserung und habe das „Beifang“ aus meinem Wortschatz gestrichen.

Montag, 13. August 2012

Kann die Entfernung einer Dose Diebstahl sein?


Caches bei Brücken zu finden ist meist keine besonders große Herausforderung.
Das geschulte Cacherauge sucht die Verstecke bietenden T-Träger und die sonstigen eckigen und kantigen Metallteile ab oder forscht nach Plastikschnüren, die unauffällig an der Brüstung befestigt sind und an deren Ende meist das Döschen im Wind baumelt. Wenn das Döschen oben versteckt ist, dann wird man Brücken so schnell fündig.

Bei einigen wenigen Brücken wird man aber lange suchen müssen, denn an deren Geländer ist mitunter nicht nur ein Cache versteckt. Diese Brücken sind mit Hunderten und Tausenden von „Liebesschlössern“ verziert und ein kleiner Petling oder ein weiteres Schloss mit eingravierten Koordinaten für die nächste Stage eines Multis fällt nicht auf und geht voll unter. Es wäre aber auch ein zeitraubendes Unterfangen unter all den Schlössern gerade das eine gesuchte Cache-Schloss oder das Döschen zu finden.

Wer sein Vorhängeschloss mit eingraviertem Namen oder Initialen und Datum als Zeichen ewiger Liebe an der Brücke fest verankert und den Schlüssel symbolisch in den Fluss geworfen hat, der wird sich auch schwer tun, das Schloss unter all den anderen zu finden und zu entfernen - sollte die Liebe einmal erkalten.

An der bekanntesten deutschen Liebesbrückeder Hohenzollernbrücke in Köln, sollen an die 40.000 Schlösser entlang des Brückenzauns hängen. Bei dieser Zahl das eigene Schloss zu finden wäre schon schwierig genug. Zum Entfernen braucht man dann – mangels versenktem Schlüssel – wohl auch einen Bolzenschneider.

Den hatte vor kurzem ein mehrfach vorbestrafter 41-jähriger dabei, um die Treuebeweise abzuknipsen und die Schlösser für EUR 3,20 pro Kilo bei einem Schrotthändler gewinnbringend abzuliefern. 52 hatte er auf diese Weise schon entfernt, als ein zufällig vorbeikommender Polizist ihn und seinen jüngeren Mitknipser beim bösen Tun erwischte.
Über das Verfahren wegen Diebstahls und Sachbeschädigung haben nicht nur die Lokalzeitungen, sondern auch die BILD und selbst das Handelsblatt berichtet. Der ältere wurde wegen seiner Vorstrafen vom Kölner Amtsgericht zu drei Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt, der jüngere von den beiden kam mit einem Strafbefehl über 900 Euro davon.

Wenn man den Bericht im Kölner Stadt-Anzeiger vom 10.08.2012 liest, dann ist dabei vor allem die Urteilsbegründung durch den Amtsrichter interessant.
Wem gehören die Liebesschlösser, die an der Brücke befestigt sind? Nach Ansicht des Richters sind die frei zugänglichen Schlösser  nicht „herrenlos“, sondern bleiben im Eigentum der Käufer. Der hat zwar durch das Anbringen – bzw. Auslegen – den Besitz aufgegeben, ist aber immer noch Eigentümer der Sache.
Die Einzigen, die die  Schlösser an der Brücke entfernen dürfen, sind die Grundstückseigentümer. In Köln wären das die Stadt Köln oder die Deutsche Bahn. Weil die Brücke aber inzwischen Touristenattraktion geworden ist, werden sie nicht nur geduldet, sondern gehören „mittlerweise zum Brauchtum“.

Cachebehälter sind zwar keine Liebesbeweise und unter „Brauchtum“ würde ich sie auch noch nicht einordnen. Aber, was für die Liebesschlösser gilt, das sollte eigentlich analog auch für andere herrenlosen Dinge gelten, die an frei zugänglichen Stellen ausgelegt sind.

Caches wurden an bestimmten Stellen deponiert und so der Besitz aufgegeben. Nicht aufgegeben wurde allerdings das Eigentum an den Dosen, ähnlich wie bei TBs oder Geocoins, die man auf Reisen schickt.
In München, der „Hauptstadt mit Herz“,  werden die Liebesbeweise an Brücken regelmäßig von städtischen Beauftragten, entfernt. Aber auch dort müssen gewisse Vorschriften eingehalten und die Schlösser  aufbewahrt werden, falls die Besitzer sie zurückhaben wollen.

Und das würde ja wiederum auch auf unerwünschte und vom Grundstückeigentümer eigenmächtig entfernte Caches zutreffen, die dann zur Abholung durch den Eigentümer aufbewahrt werden müssten.
Bei einem einfachen Entfernen würde sich, analog zu den Liebesschlössern, derjenige, der das Döschen entfernt,  auch des Diebstahls schuldig machen. Wenn er nicht vorbestraft ist, dann könnte es einen Strafbefehl geben.

Ob meine Argumentation schlüssig ist und juristisch Bestand haben würde?
Auf einen Versuch würde ich es nicht ankommen lassen und bei einer Platzierung von Caches auf Privatgrundstücken, so wie es die Richtlinien vorgeben, dann doch besser vorher die Zustimmung des Grundstückbesitzers einholen.

Mittwoch, 8. August 2012

Nichts geht mehr am Tongariro



National Geographic zählt die Tongariro Crossing im Tongariro Nationalpark auf der Nordinsel Neuseelands zu den weltweit 10 schönsten Tageswanderungen. Mehrere aktive Vulkane haben vor etwa 3000 Jahren eine Kraterlandschaft mit öden Steinwüsten und rauchenden Schlünden, gelb umrandet und intensiv nach Schwefel riechend und von einer beeindruckender Schönheit geschaffen.


Hier ist Mordor mit dem Schicksalsberg, wo Sauron einst den Ring geschmiedet hat und wo der gute Sam den erschöpften Frodo hochschleppte, als der nicht mehr konnte. Hier wurden die Szenen für „Herr der Ringe“ gedreht.
Auch ich wäre bei meiner Tongarito Crossing für einen solchen Sam dankbar gewesen, denn die Tongariro Crossing geht an die Substanz. Aber mein Sam, der Florian heißt, hatte mit sich selber zu kämpfen.

19,5 Kilometer lang, 914 m Aufstieg und 1.209 m Abstieg, das sind in kurzen Fakten die Tongariro Crossing. 
Mit Tourbussen wird man morgens am Parkplatz von Mangatepopo Roadend gebracht, abgeladen und dann sich selbst überlassen. Entlang eines alten Lavaflusses wandert man auf Pfaden, die diesen Namen kaum verdienen, über scharfkantiges Lavagestein himmelwärts. Auf dem steilen schweißtreibenden Anstieg zum Sattel kein Schatten weit und breit. So wird es die nächsten Stunden auch bleiben. Schon hier trennt sich die Spreu vom Weizen und die Schlange der Wanderer wird länger und verläuft sich. Wir gehörten eher zur Spreu als zum Weizen.

Entlang dem Südkrater kommt man dann zu den drei Seen mit den durch die vom heißen Wasser gelösten Mineralien und den schrillen intensiv grünen Farben. Spätestens hier ist Pause angesagt und das mitgebrachte Wasser rinnt nur so die Kehle herunter. 7 – 8 Stunden dauert die Durchquerung und am Ende trifft man sich wieder auf einer Bergwiese bei Ketetahi, wo man erschöpft aber zufrieden am späten Nachmittag die Beine ausstreckt und auf die Busabholung wartet.



Erstmals seit 1897 ist der Vulkan wieder aktiv geworden und hat Asche und Gesteine ausgespuckt. Straßen sind gesperrt und selbst Flüge mussten umgeleitet werden. Eine Wanderhütte – wie auf diesem Bild – wurde durch Steinschlag zerstört.



Die Tongariro Crossing wurde  von den Behörden geschlossen.
Damit hat es sich vorerst auch ausgecacht auf der Tongariro Crossing. Die wenigen Tradis werden wohl unter einen Ascheschicht begraben sein und der Earthcache Red Crater, Tongariro und drei weitere ECs sind aktuell nicht mehr zu erreichen.
Der Earthcache The Emerald Lakes war 2010 bei Latitude 47, dem Blog von Geocaching.com sogar ein „Geocache der Woche“.
Schade, aber bei der wirtschaftlichen Bedeutung für den Tourismus wird der Nationalpark wohl bald wieder zugänglich gemacht werden und dann geht es wieder hoch auf den Schicksalsberg – nicht um einen Ring in den Krater zu werfen, sondern um die interessanten Earthcaches zu besuchen. 

Montag, 6. August 2012

Der Husky Power Trail bei Nonnweiler


Wer behauptet, dass der Husky Power Trail  zu den schönsten Wanderrunden im Saarland gehört, der hat nicht ganz recht, denn die Hälfte der 42 Caches liegt im benachbarten Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz und nur die anderen 21 im Landkreis St. Wendel im Saarland.
Weil ich aber weiß, dass die Pfälzer und Saarländer ja mitunter so ihre Problemchen miteinander haben, definiere ich durch den im Saarland liegenden Bonuscache und den saarländischen Wohnsitz von Team Husky, als Owner der Runde, als einen sehr empfehlenswerten saarländischen Powertrail.

Von Nonnweiler aus, der nördlichsten Gemeinde des Saarlands etwa 30 km südöstlich von Trier, ist der Weg zum Nonnweiler Stausee und der  Primstalsperre ausgeschildert. Den Weg sollte man besser nicht nehmen, denn dann landet man ein paar Hundert Meter unterhalb des Stausees an einer Schranke und einem Parkplatz, erhöht seine Wanderkilometer und kann nach der Staumauer erst bei # 5 starten. Der in der Cachebeschreibung angegebene Parkplatz bei Otzenhausen liegt zum Start bei # 1 und wahrscheinlich auch für den Bonus günstiger.

Zur Primstalsperre und den Staudamm kann man sich beim Tradi Primstalsperre – Der Damm von Douk-Douk mit seiner ausführlichen Cachebeschreibung informieren.

 Ich habe leider vergessen mir den Mystery Per Fahrrad durch die Galaxis von cycleali vorher anzuschauen. Der Planetenwanderweg begleitet nämlich maßstabsgetreu 1:1-Milliarde die gesamte Runde und die Informationstafeln erschlagen einem fast mit Detailinformationen zu den Planeten des Sonnensystems. Als diese Wanderung durch unser Sonnensystem 1996 von einer Arbeitsgruppe des Gymnasiums Birkenfeld (Nahe) angelegt wurde, da war Pluto noch ein Planet und auch wenn er diesen Status inzwischen verloren hat, die Informationstafel muss ja deswegen nicht entfernt werden.

Der See selbst mit einem Wasservolumen von 20 Millionen Kubikmeter Wasser und einer Oberfläche von einem Quadratkilometer ist durch den 1982 abgeschlossenen Bau der Staumauer entstanden und wird durch die Prims und den Allbach gespeist. Baden oder Wassersport ist verboten, da das Wasser auch als Trinkwasserreservoir dient. Zumindest an einer Stelle gibt es ein kleines Rinnsal in den See, an dem man sich erfrischen kann.

Rund um den See führt meist auf geschotterten Wegen ein 12 km langer Wanderweg mit einer Vielzahl von Bänken an Aussichtsstellen und einigen pavillonartigen offenen Hütten,. Auch an einem Werktag trifft man häufig auf Wanderer oder Radfahrer. An Wochenenden ist hier sicher reger Publikumsverkehr.

So wie sich die Huskys Balou und Yara der Cacheowner relaxt präsentieren, kann sich auch der Cachesucher bequem an vielen Stellen erholen und die Gegend geniesen. Die gepflegten Caches, bei denen durch die bisher rund 550 Funde wohl schon einige Male die Logstreifen auszutauschen waren, lassen aber regelmässige Seerundgänge des Owners mit oder ohne die Huskys vermuten.
Rund um den See und meist nahe am Weg liegen die 42 Dosen. Der Abstand von Dose zu Dose ist auch bei diesem Powertrail gering, so dass man als Radfahrer nicht viel schneller vorankommt als ein Wanderer.


Bei dem Umfeld wäre es ja auch schade, schnell und nur auf die Dosensuche fokussiert durch die Landschaft zu hasten. Ohne nahen Autoverkehr herrscht eine beeindruckende Ruhe frei von fast jeglichem Zivilisationslärm. Weil keine Pestizide ausgebracht werden und gegen Ende der Runde ein Teil des Sees sogar eingezäunt ist, hat sich die Natur ohne menschliche Eingriffe wunderbar entwickelt. Eine solche Blumenvielfalt sieht man sonst selten.

Mit meinen Gastcachern habe ich einen herrlichen Sommertag erwischt mit angenehmen Temperaturen und bis auf einige Kondensstreifen ein strahlend blauer Himmel. Durch intensive Nutzung der angebotenen Ruhebänke wurde es auch ein ganzer Wandertag. Ein Tag, der sich gelohnt hat und mit Kaffee und selbst gebackenen Kuchen am Kiosk der Staumauer belohnt wurde.


Nur für den Bonus hat es nicht mehr gereicht, obwohl die gefundenen coords mit GeoHedgehog und DcCow, die ich nach der Runde traf, abgeglichen wurden. Fast sollte man wiederkommen, denn mit dem Hunnenring gibt es ja in der Nähe auch noch einen beeindruckenden keltischen Ringwall, der 2009 von Team Poseidon als Earthcache veröffentlicht wurde. Eigentlich ist es ja ein kulturhistorischer Cache und kein echter EC. Aber als EC braucht man keine Dose zu suchen und wer will schon all die Steine auf der Suche nach einen kleinen Petling umdrehen. 


Mittwoch, 1. August 2012

Der Albatross ist gelandet


Als Neil Armstrong am 20. Juli 1969 vermeldete „The Eagle has landed“, waren weltweit fast 600 Millionen Menschen hellauf begeistert. Voller Spannung hatten sie den Flug von Apollo 11, den ersten bemannten Flug zum Mond, mitverfolgt und erlebten nun live in schemenhaften Fernsehbildern die Landung der Mondfähre im Meer der Ruhe.

Die Meldung „Albatross ist gelandet“ interessiert die Menschheit wohl weit weniger und ob es die meisten der regelmässigen Lesern von meinen „Geschichten rund ums Geocachen“ interessiert, wage ich zu bezweifeln. Aber es sind ja meine Geschichten und für mich war die virtuelle Landung dann doch ein besonderes berichtenswertes Ereignis.

Mit dem GSAK Makro zur Fundstatistik kann man neben anderen statistischen Spielereien auch den Mittelpunkt aller gefundenen Caches ermitteln und je nach Aktivität wandert dieser Mittelpunkt mit jeder Aktualisierung der eigenen Funde in die eine oder andere Richtung.
Weil ich schon früh die Möglichkeit hatte – und nutzte – in Westen der USA und in Canada Caches zu suchen und so, abseits der ausgetretenen Touristenpfade, Orte und Gegenden kennenlernte, die man sonst wohl eher nicht besucht, lag der mit GSAK ermittelte „Centroid“ schon bald irgendwo im Nordatlantik mit der Tendenz, sich weiter von Europa fortzubewegen.
Sieben lange Jahre segelte Albatross virtuell über den Atlantik und die Flugrichtung änderte sich erst vor zwei Jahren. Damals hatte ich mir das Ziel gesetzt Deutschland besser kennen zu lernen und in allen der 425 Landkreisen ein paar Caches zu suchen und zu finden. Das Ziel ist zwar mit aktuell 394 Landkreisen noch nicht erreicht, aber der Mittelpunkt meiner Funde bewegte sich langsam aber stetig wieder auf Europa zu.

Royal Albatross - Photo by Angparker26 photobucket 
Dieses lange Segeln über dem Wasser habe ich mit dem echten Royal Albatross gemeinsam. 
Die einzige Brutkolonie dieses Vogels auf dem Festland liegt am Taiaroa Head auf der Otago Halbinsel unweit von Dunedin in Neuseeland. Wenn man nach einem kurzen Anmarsch vom Besucherzentrum  der  Royal Albatross Center aus, von der halb in die Erde eingebuddelten Aussichtsstation durch die verglasten kleinen Fenster knapp 20 Meter entfernt, einen jungen Albatross im Nest sieht, dann ist man erst einmal enttäuscht. So ein pummeliges, flauschiges Etwas soll sich einmal zu einem rund 125 cm großen und 7 kg schweren Vogel entwickeln, der mit einer Flügelspannweite von über drei Metern elegant durch die Lüfte segelt?
Aber nach ein paar Monaten ist das Küken so weit herangewachsen, dass er abhebt und dann das Nest für immer verlässt, um die nächsten 4 – 5 Jahre bis zur Geschlechtsreife nur auf dem offenen Meer zu verbringen. Da unterscheiden wir uns, denn ich war länger auf offener See und meine Geschlechtsreife liegt auch schon ein paar Jahre zurück.

Der letzte Statistiklauf hat es mit dem aktuellen Cache-Centroid nun bestätigt: Der virtuelle Albatross1901 hat Europa erreicht und ist gelandet. Gelandet auf den Inneren Hebriden, einer meist vulkanischen durch Gletscher geformten Inselgruppe an der Nordwestküste Schottlands. Tiree ist eine knapp 19 km lange und 5 km breite Insel mit 770 Einwohnern. Mit dem Loch a’ Phuill hat Tiree einen kleinen See, der als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist. 

Photo by Andreas Treptke Creative Common Licence
Rund 50 Vogelarten wurden in der Umgebung beobachtet und der rechts abgebildete Papageientaucher, einer der dort beobachteten Vogelarten,  wird sich über den Neuzugang sicher gewundert haben. Auch wenn Tiree die meisten Sonnenstunden in Großbritannien hat und das Klima durch den Golfstrom mit 13,5 Grad Durchschnittstemperatur im Juli und August doch recht mild ist – lange werde ich mich hier wohl nicht aufhalten.

Im Süden gibt es auf Tiree sogar seit 2004, dem Jahr als mein Geocaching-Abflug begann, einen einzigen Cache.
Aktuell ist es die V2-Version, denn die erste Tupperbox wurde bei einem Sturm ins Meer gespült.
Diese geringe Cachedichte ist aber nicht der Grund für mein Abheben. Das werden dann wohl eher die Caches in Deutschland sein, die meinem Mittelpunkt weiter nach Osten verschieben. Möge der Start besser ablaufen als man ihn aus Disney`s Bernard und Bianca kennt.

Statistik kann auch Spaß machen und für manchen kann es schon - auch ohne GSAK und Centroidberechnung – ein interessantes und lehrreiches Erlebnis sein, den Weg seines Travelbugs oder seiner Geocoin auf der Reise von Cache zu Cache zu verfolgen und sich Informationen über den Aufenthaltsort zu ergoogeln.