Freitag, 12. Dezember 2014

GC 40 - Europas ältester aktiver Cache

Da liegt er also!
Kaum 10 Meter von der wenig befahrenen Landstraße N 835 entfernt, unter Holzscheiten und Wurzelresten in einem Buchenwald der belgischen Ardennen. Das ist also, der  GC 40 Geocache, der älteste aktive Cache in Europa, versteckt am 7. Juli 2000 und seitdem ununterbrochen aktiv.

3.568 Mal wurde er bisher gefunden, 1.440 Bilder wurden hochgeladen und 1.305 Favoritenpunkte verteilt. Ich gehöre seit einigen Tagen auch zu allen drei Kategorien.

Der Behälter, bunt bemalt mit dem Logo, der GC-Nummer, Auslegedatum und dem Ownernamen Speerpunt schmücken die relativ neue Munitionskiste. Das ist sicher nicht der Originalbehälter aus dem Jahr 2000.

Speerpunkt der Adoptivvater von GC40
Foto aus seiner Fotogallerie
Dem sympathisch aussehenden belgischen Cacher Speerpunt ist es durch seine Adoption des Caches zu verdanken, dass dieser historische Cache erhalten blieb.

Als vom Geocoin-Event in Köln aus ganze Charterbusse voll mit Geocachern sich zu einer 5-Länder-Tour auf den Weg machten und dabei auch den GC40 besuchten, da stand Speerpunt bereits erwartungsfroh am Versteck zur Begrüßung der einfallenden Hundertschaften. Speerpunt, der Wald und der Cache haben den Ansturm überlebt und außer einem kleinen Pfad sieht man heute nur noch wenig Spuren.

Auf meiner Ardennen-Tour war ich von meiner Relais-Station in Libramont die knapp 40 Kilometer über die N89 und N95 nach Gedinne gefahren und dann auf die Straße durch den Wald abgebogen. Kaum Verkehr und kein Mensch weit und breit an diesem nasskalten nebligen Wintertag.

Am Konfluenzpunkt, dort wo sich exakt die virtuellen Linien von N 50 und E 005 schneiden, habe ich ihn gefunden. Viele Möglichkeiten gab es ja nicht und auch ohne die Fotos stolzer Finder in der Fotogallerie ist er nicht zu übersehen. Die 12 DNFs für den D/T 1,0/1,0 Cache müssen wohl aus der Anfangszeit des Geocachens stammen. Nachgeprüft habe ich das nicht, denn durch alle Logs durchscrollen, das war mir dann doch zu zeitaufwändig und zu mühsam.

Vor Ort war es ein ähnlich erhebendes Gefühl an diesem Uraltcache zu stehen, wie damals beim "Tunnel of Light" , dem letzten – seit 2011 archivierten - APE-Cache am Snoqualmie Pass in Washington. Auch bei der am Versteck des allerersten Caches angebrachten  Original Stash Tribute Plaque in Oregon stand ich ähnlich beeindruckt und sogar etwas ergriffen vor diesem ganz speziellen Cache. 

Wie hat sich doch in weniger als 15 Jahren die Stash-Hunt entwickelt. Nicht immer zum Besten, aber wie er seinen Sport oder sein Hobby ausübt, das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden und seine eigenen Ziele definieren.

Der GC40 habe ich als letztes Highlight dieses Jahres geplant und in eine Tour in die Ardennen eingebunden.

Auf der Anreise am Vortrag fand ich bei der Vorbereitung eine Wanderrunde von etwa 7,5 km bei Leglise im Bois des PendusEtwas Auslauf nach der längeren Autofahrt tut immer gut.

Nach dem GC40 am frühen Vormittag war ich auf dem Rückweg entlang des Le ruisseau de Pont le prêtre unterwegs. Eine schöne abwechslungsreiche Wegführung auf Forststraßen und Waldwegen und entlang des Baches, so richtig typisch, so wie ich mir die Ardennen vorgestellt habe. Das Wetter spielte mit und es war zwar kalt, aber trocken. 8, 3 km bei 247 Höhenmetern waren in knapp drei Stunden gemütlich zu bewältigem.

Weniger gemütlich ging es dann bei der Wanderrunde  Sanglochongs am späteren Nachmittag zu. Eine Wanderung von 7,1 km durch Wald und Flur, etwas weniger beeindruckend als die 1. Tour. Auf halber Strecke fing es kräftig zu regnen an und als ich nach 2:20 h wieder an meinem Cachemobil ankam, war ich ziemlich nass und durchgefroren.

Der einsetzende Schnee ist bis zum nächsten Vormittag geschmolzen und so konnte ich auf der Rückfahrt in Luxemburg bei manchmal sogar herausblitzender Sonne durch das Naturreservat Haard bei Dudelange wandern.  Hier haben Daddi&Bien ihre Haard Runde ausgelegt. Auf der 9 km langen Runde liegen nahe dem Weg leicht versteckte 21 Caches. Radfahrer werden sich über den 1. Teil der Runde freuen und beim 2. Teil eine Überraschung erleben. Da geht es auf schmalen Pfaden und über Treppen dem Final entgegen. Beeindruckend zu sehen, wie sich die Natur im Laufe der Jahre das ehemalige Eisenerzabbaugebiet zurückerobert.


Eine schöne Jahresabschlussfahrt war meine Tour nach Belgien und Luxemburg und zu einer anderen Jahreszeit und ohne Temperaturen um den Gefrierpunkt, bei nassem und kalten Wetter müssen die Wanderungen noch schöner sein. 
Die Gegend hat viel Schönes zu bieten und in 2015 …. Schau ma mal!

Sonntag, 26. Oktober 2014

10 Years after

Der 24. Oktober 2004 war ein sonniger kühler Herbsttag, als ich mich,  bewaffnet mit einem Screenshot von einem Kartenauszug von MagicMaps Baden-Württemberg, erwartungsvoll auf den Weg machte. Ein paar Tage zuvor bin ich beim Googeln zu Navigationsfragen zufällig auf  „Geocaching“ gestossen und hatte mich bei dem Thema festgebissen.
Jetzt war ich neugierig auf  der Suche von meinem allerersten Geocache.
Eine große Auswahl hatte ich ja nicht, denn in der Nähe waren gerade mal zwei Caches angezeigt worden und auf den nächsten 15 Kilometer Luftlinie war tote Hose und nichts zu finden.  Ich war schon ziemlich aufgeregt, als ich mit der Karte in der Hand im Wald den Hang hochkletterte und mein markiertes Zielgebiet absuchte. Nichts war zu finden und schon wollte ich enttäuscht abdrehen, als ich den ausgebleichten Schädel eines Tieres an einem Busch sah und bei näherer Untersuchung dann auch die etwas versteckt liegende Dose.
Logfoto Sumpfschnorchler 

Der Schädel liegt immer noch dort. Über die Jahre hat er durch die Witterung ziemlich gelitten, ist vermodert und teilweise zerfallen. Ähnlich wie die Dose und das zerfledderte Logbuch vom Cache GCGBK0 Mosbach Nr. 2wenn man den Logs der letzten Finder Glauben schenken kann. Aber er existiert seit Ende September 2003 immer noch, 11 Jahre nach dem Auslegen und 10 Jahre nach meinem Fund.
Das ist bemerkenswert, denn von den 15.667 Caches, die ich in den letzten 10 Jahren gesucht und gefunden habe sind bereits 6.407 schon wieder archiviert. Das sind immerhin fast 41 %. Manche Caches werden heute anscheinend nur noch für einen begrenzten Zeitraum ausgelegt.

Viel hat sich geändert in den vergangenen 10 Jahren. Man muss die Veränderungen hinnehmen, ohne über die „guten alten Zeiten“ zu lamentieren und bei seiner Auswahl der zu suchenden Dosen oder Runden eben die wählen, die am ehestens den eigenen Vorstellungen entsprechen.

In den Anfangsjahren gab es nur „Regular“ zu finden. Filmdosen oder Petlinge wurden noch nicht ausgelegt und schon gar nicht im Wald. Heute muss man froh sein, bei all den Micros auch einmal einen Cache zu finden, wo man einen TB oder eine Coin wieder ablegen kann.

Geocaching war eine geheimnisvolle Beschäftigung, bei der man extrem darauf achtete, von niemanden gesehen oder als Geocacher wahrgenommen zu werden. Die Gefahr war allerdings gering, denn in der Öffentlichkeit war dieses Hobby noch völlig unbekannt. Man lernte im Laufe der Zeit die Cacher der näheren Umgebung bei Events mit 10 – 15 Teilnehmern kennen und verfolgte ihre Logs, tauschte Logbücher auch bei fremden Caches aus und reparierte auch beschädigte Caches fremder Owner.  

Dann wurde mehr und mehr - auch mit Unterstützung mancher Cacher - in den Medien über Geocaching berichtet und aus der kleinen verschworenen Truppe wurde eine kopfmäßig immer stärkere Bewegung und später eine Trendsportart. Eine Kommerzialisierung griff um sich und wo man früher liebevoll Cachebehälter und Logbücher selbst gebastelt hatte, da entstanden online Shops, wo man fertig konfektionierte Logbücher und durchaus originelle Cachebehältnisse kaufen konnte. Es gab bald „Lehrbücher“ zu Geocaching und die amüsant zu lesenden Aufzeichnungen eines Schnitzeljägers wurden zu einem Bestseller.

Auch die Locations wurden uninteressanter. Wo es früher das Bestreben war, dem Anderen einen interessanten Ort zu zeigen, da wurden die Döschen mehr und mehr lieblos in der Gegend verstreut.

Die größte Veränderung brachten aber die Geocaching Apps für Smartphones. Musste man bis dahin ein nicht gerade billiges GPSr erwerben, um auf die Suche nach der Tupperdose zu gehen, so war man jetzt mit ein paar Euro dabei und konnte mal ausprobieren.
Das mobilisierte Freizeitsucher, die mitunter ohne Respekt vor Naturschutzgebieten und der Natur durch die Wälder hasteten um herauszufinden, welchen Kick man bekommt, wenn man einen Cache findet. Die Beschwerden über volle Logstreifen und die Forderung, dass der Cacheowner sie schleunigst ersetzen soll, sind noch amüsant; die zerfledderten Moospolster an allen Baumstümpfen in großem Umkreis weniger.
Viele von ihnen haben es bald wieder aufgegeben und das ist auch gut so. Aber auch viele von den „Alten“ haben sich einem anderen Hobby zugewandt und die vermisst man.

Nach 10 Jahren bin ich immer noch dabei und verbinde Wandern mit Cachen, wobei ich das eine wohl kaum ohne das andere tun würde. Ich bin aber selektiver geworden und mich muß schon die Gegend überzeugen und die Runde reizen. Ein Blick auf das Ownerprofil und die bisherigen Logs, möglichst von Cachern, deren Art zu cachen ich schätze, folgt  und wenn ich dann überzeugt bin, dann wird das „Roadbook“ erstellt, bevor es irgendwann dann raus geht.

Auch, wenn sich Manches geändert hat – man findet sie noch, die schönen Runden, die einem dann im Gedächtnis haften bleiben, so wie meine Jubiläumsrunde mit meinem Cachingbuddy geomarcus. Mit ihm bin ich am 24.10.2014 – 10 years after – die16 km lange Operation Secret im Elsass abgewandert und wir haben bei unserer 5-stündigen Tour mehr Döschen gefunden als in den ersten sechs Monaten meiner Karriere als Geocacher. 
Die Zeiten ändern sich halt!

Dienstag, 9. September 2014

Wenn Grenzstationen zu Lost Places werden

„From Stettin in the Baltic to Trieste in the Adriatic an Iron Curtain has descended across the Continent“  formulierte Winston Churchill Anfang März 1946 um die Abschottung des Ostblocks gegenüber dem Westen zu erklären.

Gegenüber dem Westen wurden Grenzbefestigungen errichtet und im Laufe der Jahre ausgebaut, die je nach Standort mit Sperrzonen, Minenfeldern, Hundelauf-Anlagen, Schießbefehlen und zeitweise Selbstschussanlagen, Flüchtlinge von einer Grenzüberschreitung in den Westen abhalten sollten. Dieser Eiserne Vorhang zerstörte nachbarschaftliche Beziehungen und wirtschaftlich wurde die Region auf beiden Seiten des Vorhangs zu einer toten Grenze. Betriebe und als Folge viele Bewohner wanderten ab oder wurden zwangsweise umgesiedelt.

Am 19. August 1989 wurde mit dem Einverständnis der Regierungen von Österreich und Ungarn beim „Paneuropäischen Picknick“ das Grenztor symbolisch geöffnet. So wie 1956, nach dem ungarischen Volksaufstand, 70.000 Ungarn allein über die Brücke von Andau nach Österreich flüchteten, so machten sich etwa 50.000 Bürger der DDR über die österreich-ungarische Grenze auf den Weg in den Westen. Das war der Beginn vom Ende des unseligen 8.500 km langen Eisernen Vorhangs


Heute, nach 15 Jahren, hat man beim Grenzübertritt von Österreich in die Slowakei kein mulmiges Gefühl mehr. 2004 ist die Slowakei der EU beigetreten, 2007 wurden gemäß dem Schengen-Abkommen die Grenzkontrollen aufgehoben und seit 2009 ist der EURO das amtliche Zahlungsmittel.

Wenn es die langsam verrottenden Grenzkontrollanlagen an den Straßen nicht gäbe, dann würde man den Grenzübertritt kaum bemerken. So gammeln und rosten die Abfertigungsgebäude vor sich hin, die Fenster sind zersplittert und die teilweise noch vorhandenen Möbel zerschlagen. Wahre „Lost Places“, an denen der Verkehr mit einem kleinen Schlenker der Straße vorbeigeführt wird  Nur durch das  MEGA-Event Slovak GeoAwards 2014“ gab es an der Grenzstation etwas Besucherverkehr, denn den Lost Place – Border wollten sich manche doch nicht entgehen lassen.

Borderline heißt ein Powertrail mit 34 Caches, der sich entlang der slowakisch-österreichischen Grenze entlang zieht. In der Nähe der # 1 an der Donau gibt es den Fullfilled Dreamwo es im Gestrüpp noch verostete Stacheldrahtreste gibt, in denen auch die Dose versteckt ist. Auf einem Felsbrocken in der Nähe, mit Blick auf die träge dahin fließende Donau, kann man darüber sinnieren, wie froh und glücklich die Menschen wohl über den Fall dieser Grenze waren.

Meine Tour mit dem 21 Zoll Klapprad begann direkt an der aufgelassenen Grenzstation bei Borderline # 9
Auf gut ausgebauten Feldwegen ging es knapp 24 Kilometer der Grenze entlang, bei der man je nach Straßenzustand mitunter auch auf die österreichische Seite und wieder zurück wechselte. Die Maisfelder in Österreich und in der Slowakei unterscheiden sich nicht voneinander und nur die Grenzsteine und die angerosteten Hiweisschilder auf die Staatsgrenze, die alle paar Hundert Meter noch stehen, erinnern an die Grenze.

Es ist schon ein gutes Gefühl mitzuereleben, wie Europa zusammenwächst und wie problemlos sich Geocacher aus der Slowakei, Polen, Tschechien, Ungarn, Österreich und auch Deutschland und einigen anderen Ländern bei einem Mega-Event mit rund 1.200 Teilnehmern zusammenfinden können. 

Montag, 25. August 2014

Die Sachsen, die sind helle!

Ein paar Hundert Geocacher haben am 16. August 2014, vom Gelände des GIGA-Events im Olmypiastadion München aus, den Aufstieg auf den Olympiaberg gemacht, um die Einweihung vom  1. Münchner Geodätischen Referenzpunkt mitzuerleben. Den Staatssekretär Hintersberger und den Präsidenten des LDBV Dr. K. Aringer wird diese Resonanz gefreut und sie darüber weggetröstet haben, dass sie beim einsetzenden Platzregen wahrscheinlich ziemlich nass geworden sind.

Auf andere Art nass geworden ist wohl der sächsische Innenminister M. Ulbig und der Geschäftsführer des Staatstriebs Geobasisinformation und Vermessung Sachsen Dr. W. Haupt bei der Einweihung des geodätischen Referenzpunktes im Innenhof des  Geländes der GeoSN in Dresden.
„Diese Station bietet einen amtlichen Service, damit in Sachsen die Richtung stimmt.“ und damit meinte Innenminister Ulbig als Zielgruppe Wanderer, Kletterer, Fahrradfahrer und auch Geo-Catcher (Original-Schreibweise aus der Pressemitteilung) 
Woran man allerdings bei der Einweihung nicht gedacht hat, war eine wie auch immer geartete Einladung an die lokale Geocacher-Community und so scheint dieses Einweihung im Gegensatz zum Münchner Olympiaberg eine etwas einsame Veranstaltung ohne allzu viel Publikum gewesen zu sein.

Sollten die Sachsen vielleicht gar nicht so helle sein?

Der Ministerpräsident des Landes hat in einer Neujahrsansprache behauptet: „Die Sachsen sind helle, fleißig und sparsam. Unser Sachsen ist innovativ ..“
Das innovative sächsische Potential hat nicht nur die sächsische Hausfrau Melitta Bentz bewiesen, die 1908 den Kaffeefilter erfand. Innovativ ist auch der sächsische Geocacher Laufkaefer, der sich hinter dem schönen Namen „Souvenirfee“ versteckt hat mit X Geocacher betrachten einen GPS-Referenpunkt
und der für den 27. August 2014 zu einen gleich multi-funktionalen Event-Cache einlädt.

Am Standort des Geodätischen Referenzpunktes in Dresden liegt an diesem Tag von 17:00 bis 19:00 Uhr das Logbuch aus. Und „der geneigte Statistik-Cacher wird zudem feststellen, das (Original-Schreibweise aus dem Listing) hier zufällig noch ein paar weitere Fliegen mit derselben Klappe geschlagen werden können“.

Das August-Event-Souvenir
Wer seine sechs Caches für das 7. Souvenir von Groundspeak bisher noch nicht geschafft haben sollte, der loggt mit dem Event den „Socializer“ und damit vielleicht das letzte fehlende Teilstück zum „Achiever“.

Ein Event mit X
Irgendwann kommt die Event-ABC-Challenge – wie bereits existierende ABC-Challenges – und da scheint es schon vorteilhaft, einen seltenen Buchstaben in Reserve zu haben

Eine der selteneren D/TKombis
Da setzt man die D/T Wertung des Events von den üblichen 1,0 – 2,0 bei einem Treffen an einem weithin sichtbaren Steinquader in einem Innenhof auf beeindruckende 4,5/3,5 und schon hat mein ein außergewöhnliches Event, bei dem „die Anmeldezahlen die wildesten Erwartungen übertreffen“.

Es gibt ja auch nur 311 aktive Caches – etwa 0,1 % von allen - mit dieser D/T-Kombination in Deutschland. 255 sind Mysteries, 41 Multis und 11 Tradis. Letterboxen und WhereIGo sind mit jeweils zwei vertreten … und dann gibt es eben noch das Event in Dresden.

Nach den Guidelines entspricht D 4,5  einem schwierigen bis extrem schwierigen Cache. „Spezielle Fähigkeiten oder Kenntnisse und/oder sorgfältige Vorbereitung (sind) erforderlich, um den Cache zu finden. Es könnte mehrere Tag oder Anläufe kosten, um den Schatz zu heben“. kann man auf der deutschen Reviewer-Seite für D 4,0 nachlesen.
Und was die Terrain-Bewertung betrifft: Da scheint T 3,5 nur für erfahrene Outdoor-Enthusiasten zu sein. Es geht querfeldein und man muss auch mehr als 3 km (T3,0) oder weiter als 16 km (T4,0) gehen.

Mit dem GC591Q0 kommt man wirklich quick and easy zu dieser seltenen D/T-Kombination.

Die Sachsen sind schon helle und innovativ!
Aktuell werden 324 Teams beim Event den Innenhof stürmen, um sich dann auf die „Laber-Wiese“ zurückzuziehen, denn diesem Ansturm ist die Größe des Innenhofes nicht gewachsen.
Es könnten aber noch mehr Teilnehmer werden, denn von den nicht weit entfernten Bundesländern Sachsen-Anhalt (3 D/T 4,5/3,5 Caches), Brandenburg (6), Thüringen (10) und Berlin (6) ist der Weg nach Dresden für dieses multifunktionale Event nicht zu weit.


Die Werbetrommel für dieses Event habe ich mit diesem Blogbeitrag zumindest noch kräftig gerührt und mit diesem medialen Einsatz lässt man mich vielleicht aus Dankbarkeit sogar aus der Ferne mitloggen. 

Dienstag, 19. August 2014

1.300 Funde in nur zwei Tagen

Es muss schon ein besonderer Cache an einer außergewöhnlichen Location sein, wenn sich innerhalb von nur zwei Tagen über 1.300 Geocacher als erfolgreiche Finder ins Logbuch eintragen.
Schon allein von der „Loglogistik“ her ist das eine Herausforderung, denn um so viele Founds im Logbuch zu dokumentieren musste am 15. und 16. August 2014 an beiden Tagen über zehn Stunden lang im Minutentakt geloggt werden – und das bei mitunter heftigen Regenschauern.
Die bisher knapp 250 Favoritenpunkte zeigen aber auch, dass dieser Tradi etwas Besonderes ist. In nur zwei Tagen hat er es auf die Bookmarkliste von siggibär geschafft, der in seiner Liste etwa 450 Caches – etwa 1,4 % aller in Deutschland aktuell 325.000 aktiven Caches - mit jeweils über 200 Favoritenpunkten erfasst hat.

Aber der Tradi war auch ein Highlight bei einem außergewöhnlichen Ereignis: Project Munich2014 – Mia san Giga!, dem ersten GIGA Event weltweit, mit lt. Announcement vom 18.08.2014 des Orgateams 8.311 Teilnehmern aus 35 Ländern. Mit „Nachloggern“ könnten sogar 8.500 :Teilnehmer erreicht werden.

Als Owner des  GC54CNW 1. Münchner Geodätischer Referenzpunkt wird sich der Geometer und Geocacher noigez fichtenelch,  aktiv seit Januar 2008. über diese Resonanz freuen.Aber nicht nur er, denn dieser Cache ist der Bayerischen Vermessungsverwaltung (BVV) als Partner des GIGA-Events zu verdanken.

Am Gipfel des Olympiabergs wurde eine Dolomitstele aufgestellt auf deren Deckplatte die zentimetergenau amtlich ausgemessenen Koordinaten nach WGS84 und UTM und die Höhe eingraviert sind. Mit diesem Referenzpunkt kann man die Genauigkeit seines GPS oder seiner Smartphone-App überprüfen

1. Münchner Geodätischer Referenzpunkt am Gipfel des Olympiabergs
Foto copyright: Bayrische Vermessungsverwaltung

Geodätische Referenzpunkte sind in Bayern nichts Neues. Vor dem 1. Referenzpunkt in München gab es schon in zehn anderen Landkreisen Bayerns ähnliche Stelen und im Laufe der Zeit sollen alle bayrischen Landkreise mit einem Geodätischen Referenzpunkt ausgestattet werden. Was für eine tolle Idee einer Behörde, die doch Teil des Bayrischen Staatsministeriums der Finanzen ist.  Üblicherweise sind Finanzbehörden eher auf der einnehmenden und selten auf der gebenden Seite. 

Die Zuordnung des BVV zum Finanzministerium ist historisch bedingt. Nach dem Beginn der von Napoleon 1800 für militärische Zwecke initiierten Vermessung Bayerns kamen nach dem Abzug der Franzosen die Aktivitäten an der Herstellung einer genauen Karte des Landes zum Erliegen. Das 1801 vom späteren König Max I gegründete „Topographische Bureau“, das die Vermessung weiter verfolgte, hatte andere Ziele als Napoleon: Für eine „gerechte“ Besteuerung sollte das Land und alle Grundstücke genau erfasst werden. Und das ist auch der Grund, warum das BVV auch heute noch zur Finanzverwaltung gehört.

Zwischen München und Aufkirchen wurde eine Basislinie von 21,6 km Länge geschaffen, die eine mit heutigen modernen Instrumenten gemessene Genauigkeit hatte, die kaum vorstellbar ist: Nur 70 cm Abweichung auf die Gesamtstrecke waren eine Meisterleistung. Aber das ist eine andere Geschichte und über die  Basislinie der Bayern habe ich schon früher gepostet.


Am 16. August 2014 um 14:00 h wurde der 1. Geodätische Referenzpunkt in München vom Staatssekretär im Finanzministerium Johannes Hintersberger im Beisein einer wartenden Geocacher-Community enthüllt. Kurz danach setzte ein heftiger Schauer ein, was aber kaum einen davon abhielt, sich auch bei widrigen Bedingungen in das Logbuch einzutragen.

Anders als bei den bisherigen Referenzpunkten wurde eine mit zwei Nummernschlössern gesicherte Box in die Stele eingebaut, in der das „Gipfelbuch“ deponiert ist. Als ich mich am Eventtag gegen 18:00 h in einer Regenpause an den 60 m hohen Anstieg zum Gipfel machte, da war das Logbuch leider schon etwas zerfleddert. Bald dürfte dann nach 1.300 und weiteren Logs ein „Need maintenance“ mit der Bitte um Austausch folgen.

War schon der Referenzpunkt mit integriertem Cache eine für eine Behörde ungewöhnliche Idee, so wurde das während des Events noch weiter getoppt. Freundliche und sympathische Mitarbeiter erläuterten die an einem Stand vor dem Olympiastadium aufgebauten Vermessungsinstrumente. Tachymeter bis GNSS Empfänger wurden erläutert und demonstriert und Fragen geduldig beantwortet. Am Infostand im Gelände wurde der BayernAtlas vorgestellt und Dr. Klement Aringer, Präsident des LDBV, überreichte mit launigen Worten von der Eventbühne Rucksäcke und BVV-Karten an die Gewinner des Quiz.


Eine sympathische Präsentation bei einem in der Größenordnung bisher noch nicht da gewesenen Events. Auch wenn das GIGA jetzt Geschichte ist, wird der 1. Geodätische Referenzpunkt Münchens sicher noch weiter Geschichte machen und mancher Besucher mit einem fröhlichen „Auffi muaß I“ den Olympiaberg besteigen.


Montag, 14. Juli 2014

Danke Jungs !

Es war ein packendes Finale. 120 Minuten Spannung pur, mitfiebern und mitzittern. Und selbst als Mario Götze in der 113. Minute nach Flanke von André Schürrle für ein sehenswertes Tor und in ganz Deutschland für einen Jubelschrei sorgte, war es noch nicht ausgestanden, denn in den letzten Minuten konnte ja noch viel passieren.
Jetzt sind wir Weltmeister!

So wie die Namen Toni Turek, Max Morlock, Fritz und Ottmar Walter, Helmut Rahn und all die anderen aus der 1954er Mannschaft unvergessen sind und von jedem Fußballfan fast lückenlos aufgezählt werden können, so wird es auch den Spielern aus dem Team der Weltmeisterschaftsmannschaft 2014 ergehen.

Dafür werden sicher auch die fußballbegeisterten Cacher sorgen, die für ihre Helden von Rio schon bald kleine Runden mit einem Cache pro Spieler auslegen werden. Der Bonus sollte dann aber dem Bundestrainer gewidmet sein, denn er war es, der aus Spitzenkönnern ein Team geformt hat.

Eine Weltmeister-Runde gibt es ja schon seit Anfang Juni 2014 noch vor Beginn der Weltmeisterschaft im südlichen Hessen. Die  Fussball-Weltmeisterschaft 2014 besteht aus 12 Tradis und ist den Spielern der Finales gewidmet. Welch ein Zufall: Lediglich Sami Khedira war beim Endspiel Zuschauer, alle anderen sind korrekt aufgeführt. Da war der Owner Hexe5380 wohl sehr weitsichtig.


Diese Woche werde ich die 4,5 km lange Feldweg-Runde in der Nähe von Griesheim besuchen, um so für spannende Wochen und den 4. Titel quasi meinen Dank abstatten. Meine in den letzten Wochen gesammelten 50 REWE Spielerkärtchen aus Plastik – schlicht oder glitzernd – werden, sofern es der Platz in der Dose erlaubt, dabei ein neues Zuhause finden.


In der nächsten Zeit werden wohl einige „Helden von Rio“ oder „Weltmeister 2014“ Serien in Deutschland entstehen. Runden wie „Schnewittchen und die sieben Zwerge“, „Memories“ oder andere Themenrunden haben ausgedient. Jetzt gibt es Aktuelleres und wenn man nicht den ganzen Kader einschl. Trainer und Betreuer berücksichtigt, dann werden das auch keine Powertrails, sondern nette kleine Wanderungen.

Freitag, 16. Mai 2014

GC50000 - Dann bin ich mal weg !

Wie schreibt der Owner Trebbi voller Stolz im Listing zu seiner  Letterbox mit der Nummer GC50000:
„Am Montag, den 10. März 2014 um 09:37:50 (+/- 20 sec) war es soweit...
Das erste Listing, dessen GC-Nummer mit 5 beginnt, wurde erstellt: GC50000 !
Es ist der 4206485. auf Geocaching erstellte Cache.
In Deutschland gibt es Momentan knapp 320.000 Caches.
Viele waren auf der Jagd nach dieser runden Zahl, jetzt liegt er hier im schönen Schwarzwald.“

Ab dem 14. Mai 2014, nach knapp acht Wochen müsste es eigentlich heißen: „… lag er im schönen Schwarzwald“.
Aber das wäre auch nicht korrekt, denn die Riesenbox mit dem Logbuch und dem Stempel liegt wahrscheinlich immer noch bei N48.02.000 E007.51.715 – nur als gefunden kann sie nicht mehr geloggt werden, denn Seattle hat den Cache zwangsarchiviert.

Am 19. März wurde der Cache bei einem kleinen Mini-Event von fünf Schwarzwaldcachern mit dem Owner als Gast erstmals gefunden. Für diesen Rudel FTF gab es sogar ein gesticktes Badge „GC50000 gefunden am ersten Tag“. In den nächsten Tagen herrschte reger Cacherverkehr an diesem von der Box und vor allem von der GC-Nummer her außergewöhnlichen Cache.

Logfoto von Sternschnuppe69 am GC50000
Sternschnuppe69 war sogar aus der Schweiz angereist, um an diesem Cache ihren Fund # 8.000 zu loggen. Die Anreise hätte sie sich sparen können.
Denn wenn Du nicht zum Cache kommst, so kommt der Cache halt zu Dir!
Am 7. Mai hat der Owner den Cache vorläufig stillgelegt, weil „die Box für ein paar Tage nicht Ort“ ist. „Zum Ende des Wochenendes (Sonntag) dürfte sie wieder an Ort und Stelle sein!“.

Wer das familiäre MEGA-Event in Frauenfeld in der Schweiz besucht hat, der wusste, an welchem Ort sich der Cache befand. Und so wurden stilgerecht, wie es sich für eine Letterbox gehört, Stempel ins Logbuch gedrückt und Fingerkuppen in Stempelkissen für den Abdruck befeuchtet. Der Andrang war groß - Meeting Friends war ja auch das Motto, doch nur die schnellen  Cacher konnten diesen Cache auch loggen.

Am 11. Mai, als das Event noch ausklang, hat ein Reviewer das Cachelisting mit einer Note gelockt:
„Caches haben fixe Koordinaten. Sich bewegende Caches (sogenannte "Moving Caches"), sind laut den Guidelines nicht zulässig. Bis zur Klärung des Problems wird dieses Cachelisting gelockt.“

Nach dem Event war das Riesending bald wieder an seinem ursprünglichen Platz und wurde auch wieder gefunden. Der kleine Ausflug in die Schweiz für GC50000 war damit zu Ende – aber nicht ohne Folgen.

Das Imperium schlägt zurück und wenn Seattle einmal wachgerüttelt wird, dann kann Böses drohen. 
Und so wurde der Cache am 14. Mai vom Headquarter zwangsarchiviert. 
Mancher Mystery ist zwar leichter zu lösen als die deutsche Google Übersetzung zu verstehen, aber soviel ist klar geworden:
Ein Cache hat fixe veröffentlichte Koordinaten, von denen man einen Cache laut Guidelines nicht fortbewegen darf. „Moving Caches“ sind seit etwa 2003 nicht mehr zulässig und durch den Ausflug in die Schweiz hat der Owner gegen diese Richtlinien verstoßen.

Weitere Logeinträge bei dieser besonderen GC-Nummer sind nicht mehr möglich.

So gehöre ich halt nicht zu den 300 Findern, sondern zu den vielen anderen, die in Frauenfeld einen Finger wohl umsonst im Stempelkissen befeuchtet und ins Logbuch gedrückt haben.

Sonntag, 4. Mai 2014

"I am the King of Powertrails"

„I am the King of the World“ schmetterte Leonardo Di Caprio als Jack Dawson mit weit ausgebreiteten Armen am Bug  “Titanic” gegen den Wind, nachdem er beim Kartenspiel ein 3. Klasse Ticket für die Fahrt auf dem Luxusliner gewonnen hatte.
Damit begann für ihn und alle anderen Passagiere die erste und letzte Fahrt der Titanic. Jeder, der diesen epischen Film gesehen hat, wird diese Szene in Erinnerung bleiben.

„I am the King of Powertrails“ könnte dagegen izaakwilson 
Profilfoto izaakwilson
stolz ausrufen. Der Geocacher aus Nessington, UK, ist seit Februar 2010 aktiv und hat in vier Jahren knapp 3.000 Caches gefunden. Das wäre ja nichts Außergwöhnliches, denn mancher Dosensucher kommt in einem einzigen Jahr auf so eine Zahl von Funden.
Was Izaak zu einem besonderen Geocacher macht, ist seine Sucht Powertrails auszulegen. Mit aktuell 2.539 ausgelegten Caches ist es wahrscheinlich die # 1 in Europa. Die einen suchen Caches, die anderen legen Caches und er hat sich eindeutig für das Verstecken von Filmdöschen entschieden. Easy finds, intended to lead you on a pleasant walk around the countryside“. So beschreibt es seine “xxx and back” Trails in seinem Profil.

In seiner Homezone in der Nähe von Petersborough, einer Stadt mit rund 185.000 Einwohnern in Cambridgeshire im Osten Englands, den East Midlands, ist er unermüdlich aktiv.


Immer sind es Rundwege von 5 bis 10 km Länge auf „public footpaths, Bridleways and Quiet country roads. All of the caches are hidden to be found, none are on Private property”.
Was auf dem Kartenausschnitt wie ein Burda Schnittmuster aussieht, das sind seine Powertrails. Die ersten wurden rund 2 Jahre nach dem Beginn seiner Cacherkarriere im Mai 2012 versteckt. Seitdem geht es Monat für Monat weiter. In diesem Jahr waren es bereits 600 neue Caches, davon 130 allein im April. Auf einem Gebiet von rund 20 x 20 km ist nur noch wenig Platz für Caches anderer Cacher geblieben.

Vor so vielen auf engstem Raum ausgelegten Caches könnten z.B. die Owner des Mansfäller Treckejunge in Deutschland nur noch vor Neid erblassen. Izaakwilson, der „Fulltime Cache Setter“ schafft, was die Anzahl der Dosen betrifft locker das 10-fache an ausgelegten Dosen. Doch während bei uns meist ein Run auf diese Trails einsetzt und seit Dezember 2011 fast 1.400 Cacher aus allen deutschen Landen nach Sachsen-Anhalt zu den Treckejungen gereist sind um ihre Fundzahl zu pushen, scheint das in England wohl etwas anders zu sein: Eine im Juli 2012 ausgelegte Runde wurde bis heute gerade mal 137 Mal geloggt und bei einer anderen neuen Runde gab es in einem Monat nur 11 Funde.

Etwas enttäuschend für einen Geocacher, der sich solche Mühe macht. Für ein Erfolgserlebnis sollte er vielleicht als Gastausleger nach Deutschland eingeladen werden.

Aber die magere Fundzahl seiner Caches könnte sich ja bald ändern:  Die ersten deutschen Powercacher haben sich schon auf den Weg nach Petersborough gemacht und das sicher nicht, um die beeindruckende gotische Fassade der Kathedrale zu bewundern.


Die Homezone unseres „King of Powertrails“ und seiner Trails liegt ja auch nur knapp 100 km oder eine Stunde Fahrt vom Flughafen Stansted bei London nach Norden. Stansted ist ja auch der Stützpunkt von Ryan Air. Vielleicht bekomme ich jetzt wegen dieser Promotion ein Freiticket und muss es anders als Jack Dawson nicht beim Kartenspiel gewinnen.