Montag, 26. Dezember 2011

Wieder kein Weihnachtsgeschenk von Groundspeak

Ich wollte ja zu Weihnachten von Groundspeak nicht unbedingt ein kostenloses Premium-Account als Geschenk erhalten, aber über eine Kleinigkeit zum Fest hätte ich mich schon gefreut.
Und diese Kleinigkeit wäre für mich die Freigabe der vielen schon lange vorbereiteten Souvenirs gewesen, damit sich mein Account über meine bisherigen 64 Souvenirs hinaus weiter füllt. War dann wohl nichts!
Groundspeak Souvenirs sind kleine Kunstwerke im Längs- und Querformat von der Größe einer Briefmarke, die man für spezielle Funde automatisch erhält und die dann die Souvenirseite im Profil zieren. 122 derartige Souvenirs sind im Help Center – Souvenirs gelistet.
Man erhält sie für einen gefundenen Cache in einem geographischen Gebiet oder für die Teilnahme an speziellen Events. Souvenirs gibt es inzwischen für alle deutschen Bundesländer, alle US Staaten, alle Provinzen Canadas und Funde in einigen weiteren Ländern, egal ob man einen Cache aktuell oder lange vor Veröffentlichung des Souvenirs in der Vergangenheit gefunden hatte.
Der US Staat Delaware und das Bundesland Baden-Württemberg waren die ersten retroaktiv vergebenen Souvenirs. Weil aber das Zuordnungsprogramm einen Bug enthielt, hat jeder Cacher weltweit nicht nur die e-mail Info über die Vergabe die beiden Souvenirs erhalten, sondern auch das Souvenir selbst, was dann nach ein paar Tagen korrigiert wurde.
Wann immer ein neues geographisches Souvenir veröffentlicht und retroaktiv zugeteilt wurde lief der Groundspeak Server auf Hochtouren. Alle Accounts weltweit mussten geprüft werden, ob einer der Millionen Geocacher irgendwann in der Vergangenheit z.B. in Bayern einen Cache gefunden hatte. Bei positivem Ergebnis gab es dann die e-mail und das Souvenir, das auf der Vorderseite ziemlich nichtssagend ist, aber auf der Rückseite dann doch eine ansprechende Grafik zeigt.
Souvenirs gibt es aber auch für das Finden von speziellen Caches wie dem Ape Cache, den Cache am Platz des 1. Caches (Original Cache Location) oder der Teilnahme an einem Mega-Event mit immerhin schon 22 Souvenirs.
Manche, wie z.B. die Mega-Event-Souvenirs sind zeitlich terminiert. Ein Fund am 10/10/10 oder die Teilnahme an der Geocaching Block Party 2011 vor dem Headquarter in Seattle können nicht nachgeholt werden. Wer bei diesen Events nicht am Eventtag vor Ort war, dem ist dieses Souvenir für alle Zeiten entgangen.
Im flickR Album von Groundspeak habe ich eine Reihe von zusätzlichen Souvenirs entdeckt, die zwar fertig gestaltet existieren, aber die nicht implementiert und verteilt worden sind. Vielleicht ist der Zuordnungs-Suchlauf zu intensiv und zu aufwändig geworden. Ländersouvenirs wie Japan, Neuseeland, Südafrika, Österreich und die Schweiz und alle skandinavischen Staaten liegen hier auf Halde.
Schade, denn mit allen diesen Souvenirs könnte ich meine Accountseite schmücken oder zumindest die Souvenirseite erweitern.
Das wäre doch ein schönes Weihnachtsgeschenk von Groundspeak an die Cacher-Community gewesen. Wurde aber nix und so warte ich halt auf das nächste Weihnachtsfest.

Copyright all Souvenirs Groundspeak

Samstag, 17. Dezember 2011

Ruhm für den FTF - Tod nach STF

Beide hatten schon ausreichend Erfahrung mit „First To Find“ Locations gemacht und beide waren mit ihren Teams auch erfolgreich gewesen. Als sie sich beide entschlossen, bei einer speziellen Location den FTF zu loggen, da begann ein mörderischer Wettlauf, bei dem der eine als Sieger Ruhm und Ehre erntete und der andere enttäuscht auf dem Rückweg zu Tode kam.

Vor 100 Jahren machte sich der britische Marineoffizier und Polarforscher Robert F. Scott mit seiner Mannschaft an Bord der „Terra Nova“ auf dem Weg in die Antarktis, um als 1. Mensch den Südpol zu erreichen und den Ruhm dieses Erfolgs dem Brisish Empire zu sichern. Unterwegs erhielt Scott ein Telegramm des norwegischen Polarforschers Roald Amundsen mit der kurzen Information, dass er mit der „Fram“ auf dem Weg in die Antarktis sei. Das Rennen begann!
Als Experten im Umgang mit Schlittenhunden war Amundsen gegenüber den Engländern mit ihren Ponys im Vorteil und so erreichte der Norweger am 14. Dezember 1911 mit drei Begleitern als erster Mensch den Südpol. Als dann Scott mit vier Begleitern am 18. Januar 1912 den Südpol erreichte und ein Zelt mit norwegischer Flagge entdeckte, war er über diese Niederlage zutiefst enttäuscht. Auf dem 1.300 km langen Rückweg zum Schiff ist Scott mit seiner Gruppe Ende März durch fehlende Nahrungs- und Brennstoffvorräte ums Leben gekommen. Dabei waren sie nur noch knapp 18 Kilometer von einem vorher angelegten Lebensmitteldepot entfernt.

100 Jahre später ist es um einiges leichter und weniger gefährlich die Antarktis und den Südpol zu besuchen. Für Geocacher würde sich die Reise zum rund 15.500 km entfernten Südpol auch noch lohnen, denn FTFs gibt es dort immer noch zu loggen. 39 Caches, vom Traditional, Virtual und Earthcache bis zur Webcam, sind in der Antarktis verstreut und viele davon wurden bisher noch kein einziges Mal gefunden.

Steve (Licorice) entwickelte mit Penguin Dance und Seal Splash sowie der Webcam Antarctic Views Anfang 2003 gleich drei Caches, bei denen es bis heute nur Note-Logs gibt. Meist virtuelle Drops von Travel Bugs und Coins. Als zusätzliche Logbedingung verlangt er bei Seal Splash auch ein Foto mit Cacher, GPS und einem Tier innerhalb der Grenzen der Davis Station. Pinguin, Robbe oder was auch immer. Zumindest wird in der Antarktis kein Foto mit einem Eisbär verlangt.
Einer der ältesten Caches ist der Virtual Winter Wonderland, den es seit November 2002 als 1,0/1,0 (!) in der Nähe der McMurdo Station gibt. Mit Foto des McMurdo Station Schildes wurde dieser Cache schon 33 Mal geloggt. Manchmal scheint es dort aber auch gemütlich zuzugehen, wie Coastal Eddy mit seinem Logfoto vom Oktober 2004 beweist.

Direkt am Südpol liegt No Further South From Here. RSWrench als Owner des Virtuals bedauerte, hier keine Dose auslegen zu können. Der exakte Südpol wird nämlich jedes Jahr neu vermessen und die Markierung entsprechend justiert, da sich der exakte Punkt des Südpols durch die Eisdrift Jahr für Jahr verlagert. Wenn es auch keinen realen Cache gibt, hier kann man die Erde statt in 80 Tagen schon in einer Sekunde umrunden.
26 mit Foto dokumentierte Funde stehen bei diesem Cache gegen 108 Notes mit virtuellen TB Drops. Aber ab und zu findet auch real ein TB seinen Weg zum Südpol. Physicschick war im Januar 2008 mit Black Devil Ducky an der Markierung.
Ein übereifriger Reviewer hat im Februar 2011 „Need maintenance“ und die Androhung der Archivierung geloggt, falls sich der Cache Owner nicht mindestens einmal im Monat einloggt. Das hat nicht nur die 120 Cacher, die diesen Cache auf der Watchlist haben, köstlich amüsiert.
Als Nzkeko bei S 90.00.000 000.00.000 seinen Südpolcache loggte soll die Temperatur bei – 56,7 Grad Celsius gelegen haben. Was für ein Unterschied zum Foto von Coastal Eddy auf seinem Ruhebett oder den gewünschten Badefotos von Deception Island. Der Owner dieses ECs scheint mir mit seiner Logbedingung fast ein Sadist zu sein. Und siehe da: Der Owner Dutzig stammt aus Sachsen und ist auch der Owner von Antarctic Peninsula
In der Cachebeschreibung schwingt er vor der argentinischen Forschungsstation Almirante Brown fröhlich die sächsische Landesfahne.
Zwar ohne Fahne, aber vielleicht mit dem Badner Lied auf den Lippen, hat hampf aus Karlsruhe Anfang Juni 2011 seinen Besuch beim EC Earth’s Orientation – South Pole gefeiert und beim Besuch einiges über Erdmagnetismus gelernt.
So haben auch deutsche Geocacher - nicht nur bei einem archivierten Couch-Potato-Cache sondern auch real - ihre Spuren in der Antarktis hinterlassen.
Auf eine Spur muss man allerdings nicht besonders stolz sein: Bla BlubbFFM und sein Log beim einzigen Multi OAE Treasure
Den hat er als STF am 08.10.2011 mit Bla BlubbFFM wahr hir geloggt - wie auch am gleichen Tag einige andere Caches von Irland bis Polen und von Japan bis Canada. Eine tolle Leistung für jemanden, der bei seinen bisherigen 56 finds nicht über Hessen hinaus gekommen ist.
Aber Lügen und Fake-Logs hat es ja auch schon früher bei diversen Expeditionen, Erstbesteigungen und anderen Herausforderungen gegeben.

Montag, 12. Dezember 2011

Wintercachen in Wisconsin - so war es nicht geplant !

Mit Temperaturen von über 20 Grad Celsius war es in Florida Mitte Februar angenehm warm. Eigentlich wollte ich hier im Süden der USA in der Nähe von Orlando noch ein paar Caches suchen, aber denn warf ein kurzfristiger neuer Geschäftstermin in Chicago, IL meine Pläne über den Haufen.
Naja, hängen wir halt einen zusätzlichen Tag ran und gehen weiter im Norden auf Dosensuche. Der O’Hare International Airport in Chicago liegt nördlich vom Stadtzentrum und da bot es sich an, auf der Interstate 294 und 94 parallell zum Lake Michigan nach Norden zu fahren. Nach knapp 60 Kilometer oder nur einer Stunde Fahrtzeit wäre man in Wisconsin, einem US Staat, der mir damals auf meiner USA Landkarte noch fehlte.
Noch von Tampa, Florida aus machte ich die Reservierungen und Umbuchungen. Was ich nicht beachtet habe: Amerika ist groß und von Tampa nach Chicago sind es rund 1.700 km Luftlinie und während in Tampa schon für uns sommerliche Temperaturen herrschten, war in Chicago, the „windy City“ am Lake Michigan, noch tiefer Winter. An die Temperaturen um den Gefrierpunkt musste man sich erst gewöhnen. Aber es kam noch schlimmer.
Die Straßen waren zwar vom Schnee geräumt und selbst die Zufahrt zum Parkplatz im Bristol Wood County Park bei Pleasant Prairie war gut befahrbar. Aber das war es dann schon. Wo im Sommer Wanderwege einladen, gab es nur eine große weiße Schneefläche, keine Markierung und keine Spuren. Temperaturen um minus 10 Grad Celsius und ein kräftiger kalter Wind, der die gefühlte Temperatur nochmals um ein paar Grad absenkte, waren alles andere als einladend.
So stapfte ich los und bei jedem Schritt sank ich bis zur Mitte der Wade, mitunter auch bis zum Knie, in den Schnee ein. Nach einem Kilometer war ich total nass. An den Schuhen und Beinen durch den Schnee, am Rücken schweißnass durch die Anstrengung – und ich fror erbärmlich.
Zwei Caches konnte ich nicht finden, obwohl ich lange im tiefen Schnee suchend danach gebuddelt hatte. Das war wenig motivierend. Dann war ich aber doch noch bei einem Regular erfolgreich. Dass beim Öffnen der Dose der ganze Inhalt im Schnee versank und ich mit kalten Fingern all die Einzelteile suchen, abtrocknen und wieder verstauen musste – das ist eine andere Story.
Ich hatte genug vom Wintercachen in diesem County Park und der Rückweg zu meinem Cachemobil dauerte wieder fast zwei Stunden für lächerliche zwei Kilometer – step by step.
Auf der Rückfahrt machte ich noch am Lake Andrea eine kleine 2. Runde. Hier war der Schnee ziemlich gefroren, vereist und weniger tief. Immerhin wurden es beim Rundweg um den „gefühlten“ See fünf Funde, bis ich meine Tour dann durchfroren beendete.
So war mein Wintercachen in Wisconsin nicht geplant. Aber dafür ein Erlebnis und eine bleibende Erinnerung an eine tolle Cachingtour.
Wenn ich heute mitunter lese, dass bei uns durch den kalten Winter jetzt wohl Cachingpause angesagt ist, dann kann ich darüber nur schmunzeln. Bei schönem Wetter kann wohl jeder und je härter die Tour, desto schöner die Erinnerung. Und wenn unsere Witterungsbedingungen wohl kaum mit dem Norden der USA vergleichbar sind, eine Winterpause wird es für mich auch in diesem Jahr nicht geben.

Dienstag, 6. Dezember 2011

Wenn Anna Leit-Planke, Anna Bolika, M.N. Taler und Uri Nieren cachen

Auf einer virtuellen Reise entlang der A 6 bin ich im Saarland bei Fechingen auf einen außergewöhnlichen Rastplatzcache gestoßen: Anna Leit-Planke (Homophon Kreativtradi) von comisaar mit einer D/T Wertung von 3,5/4,0.
Schaut nicht gerade nach einer kurzen Rast und einem schnellen drive-in aus. Aber wer will sich hier schon bei einer kurzen Pause vor einem Geschäftstermin sein Business Outfit versauen? Erst beim Näherzoomen der Beta-Map und Umschalten auf das Satellitenbild konnte ich erkennen, dass die Ausbuchtungen rechts und links der Fechinger Talbrücke gar kein Rastplatz waren, sondern eine Aus-/Auffahrt, die sich unter der Talbrücke fortsetzt und in eine Landstraße mündet.
Und wenn man die in bisher 9 Monaten aufgelaufenen 54 Find-Logs anschaut, dann scheint die hohe D/T-Wertung auch seine Berechtigung zu haben.

Die Logs sind aber aus einem anderen Grund, einer optionalen Logbedingung, lesenswert.
Der Owner schreibt in der Cachebeschreibung:
"Sprache hat so ihre spaßigen Seiten.
So auch sogenannte Homophone. Wörter, die wie eine vollkommen andere Bedeutung klingen. Im Besonderen geht es in diesem Cache um Personennamen, die (mit mehr oder weniger Phantasie) an etwas ganz anderes erinnern.
Gerne genommen sind da auch die durch eine Eigenart des deutschen Namensrechtes möglichen Kombinationen von Nachnamen, bei denen manche (freiwilligen) Träger vor der Hochzeit offensichtlich nicht ganz genau hingehört haben.
Im Ganzen mit einem "passenden" Vornamen kommen da gerne mal sehr lustige Kombinationen heraus, die sich bei (un-)genauem Hören als ungewolltes Wortspiel herausstellen."


Die meisten Cacher haben diese Herausforderung angenommen und werden von ihren virtuellen homophonen Partnern begleitet oder verweisen auf sie. Manchmal dauert es auch bis es „klick“ macht und man den Begleiter identifiziert.
Weil das nasskalte neblige Wetter draußen sich auf das Gemüt schlägt, möchte ich zur Aufhellung und zum Schmunzeln – kann mitunter aber auch in Lachanfälle ausarten – einige vorstellen:

Hans Gefunn, ein einheimischer Saarländer steht da neben Roman Tiker, Karla Schnikoff, Sissi Fuss, Tom Bola, Anna Bolika, Claire Grube, Mari Juana oder Cede Rom. Es cachte der Türke Ali Mente, der Ungar Reh Ferenc oder der weitgereiste T. Ali Bahn.
Man findet Farin Urlaub, M. N. Taler, Wim Pernschlag, Sue Permann, Maik Äfer aber auch Lisa Bonn, Tim Bukto, Ma Dritt, Frank Furth oder Mara Kesch.
Ob Sepp Tember oder Jan U. Ahr, Rainer Zufall, Kurt Sichtig oder Uri Nieren … der Kreativität der Finder scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein.

Der schönste Log, eine wahre Kurzgeschichte, stammt aber von den Sandmännchen die ihren Fund vom 21.01.2011 wie folgt loggen:

Dieser Cache, immerhin ist es ja ein D3,5/T4, musste gut geplant werden.
So verabredeten wir uns mit Anna Lyse um das genaue Vorgehen zu besprechen.
Dort angekommen stießen auch noch Jana Klar, Jana Türlich und Klara Fall dazu.
Und so hatten wir ruck zuck einen guten Plan.
Wir fuhren zusammen mit Ben Ziehn, Otto Motor und Volker Racho auf dem kürzesten Weg zu Fynn Ale.
Wir machten keinen Abstecher mehr und besuchten also auch nicht Frank Furth, Kai Roh oder Tim Bukto.
Angekommen am Cache kam ein großer Aufschrei: Boris Dasgeil würde es hier gefallen.
Zusammen mit Ed Ding und Graf Itti hätte er hier schöne Bilder malen können.
Aber wir wollten ja den Cache finden.
Nach kurzer Suche entschieden wir uns für den Telefonjoker und riefen Evi Zient an.
Diese konnte uns schnell helfen und so brauchten wir nicht Ellen Lang zu suchen, damit sie uns helfen wird.
Da Tom Ate nicht vor unseren Augen stand, war die Dose schnell gefunden.
Wenn man hier allerdings nicht aufpasst, liegt man sehr schnell wie Maik Äfer auf dem Rücken und strampelt mit den Beinen.
Nach dem loggen waren wir froh, dass wir nicht von Polly Zei entdeckt wurden.
Diese wäre bestimmt nicht froh darüber gewesen, was wir hier machten.
So ging es dann wieder nach Hause.
Dort angekommen, warteten schon Carsten Bier, Heini Kenn, Franzi Skaner, Klaus Taler, Conny Ack und Jean Dreh auf uns, um auf diesen Cache anzustoßen.
Jetzt müssen wir nur noch Ernst Haft fragen, ob er weiß wo Franz Branntwein ist, um unsere angespannten Muskeln zu massieren, damit wir nicht so enden, wie Roy Matiker.

Es ist auch absolut kein Geheimnis, dass dieser Cache Iris Gleichen sucht.
Falls es wider erwarten Probleme geben sollte, haben wir ja Ali Bi, der bestätigen kann, dass wir nichts Verbotenes gemacht haben.

Vielen Dank für diesen lustigen Cache und Grüße an den Owner sagen:
Die Sandmaennchen

P.S. Was würde wohl Peter Goge zu diesem Cache sagen?


Dieser Log wäre mein absoluter Favorit, wenn es um die Wahl des "Log des Jahres" geht. Etwas mehr als das häufige TFTC ... aber es war ja auch kein Autobahnrastplatzcache. ;-)

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Geocachers Adventskalender

Döschen für Döschen statt Türchen für Türchen


Der erste selbstgebastelte Adventkalender ist 160 Jahre alt und soll aus dem Jahr 1851 stammen. Gedruckte wurden erstmalig 1902 in Hamburg und 1903 in München vertrieben und Adventskalender, bei denen man ein Fensterchen öffnen konnte, gibt es erst seit 1920.

Auch an uns Geocachern ist der Adventskalender nicht spurlos vorbei gegangen. Da ist dann allerdings nicht in einer warmen Stube frühmorgens gemütlich ein Fensterchen, sondern draussen im dunklen kalten Wald ein Döschen zu finden und zu öffnen.

Über ein Dutzend Adventskalender mit je einem Cache für die Tage vom 1. bis zum 24. Dezember sind ausgelegt und noch als aktiv gelistet, eine Reihe weiterer sind im Laufe der Jahre archiviert worden.

Den 1. Adventskalender für Geocacher hat EOLL als Lüneburger Adventskalender im November 2004 veröffentlicht. Ob sein Hinweis „brave Geocacher suchen diesen Cache nicht vor dem 01.12.2004“ etc. bei allen gefruchtet hat, ist fraglich. Auch beim häuslichen Adventskalender wird schon mal etwas im voraus gespickt. Beim 1. Dezember hat es in Lüneburg auf jeden Fall geklappt, den cosmic bob loggte pünklich am 1.12. um 0:00 h den ersten Fund.

Da hatte GeoFaex mit seinem Adventskalender im Raum Hohenlohe im Nordosten Baden-Württembergs etwas weniger Vertrauen in seine Cacherkollegen. Ab dem 01.12.2005 wurde jeden Tag am Morgen nur der jeweilige Tagescache freigeschaltet. Sie standen in den Startlöchern und scharrten mit den Hufen, um sofort nach Veröffentlichung loszurennen.
Der ganze Kalender war als großer Weihnachtsstern konzipiert und für den 24.12. fehlte noch eine Ecke. Ich hatte familiären Abholdienst für einen Besucher vom Bahnhof Würzburg und machte mich schon früh auf die Fahrt. Nicht wegen der Abholung und nicht direkt nach Würzburg, sondern zuerst in die Ecke, wo der Stern noch eine Lücke hatte. Ich wartete eine halbe Stunde im kalten Auto auf einem windigen Parkplatz. Nur der Gedanke, dass der Heilige Abend mir gehören wird, half mir über Frost und Kälte. Ein iPhone mit Internet-Zugang hatte ich noch nicht und so wartete ich auf den Anruf und die Information von daheim. Es war ein Mystery mit einer komplizierten Rechnung … und der riesengroße Cache lag ganz woanders, wie ich dann Wochen später bei einer Frühlingsrunde feststellen konnte.

Im gleichen Jahr wurde der Adventskalender an der Prießnitz bei Dresden Tag für Tag freigeschaltet. willimax hatte seinen Adventskalender an einen Wanderweg durch die Dresdner Heide entlang der Prießnitz vom Urspung in den Rossendorfer Teichen bis zur Mündung in die Elbe ausgelegt.
Ich war im Juni 2008 in Dresden, parkte mein Cachemobil an der Mündung in der Nähe vom Unfallkrankenhaus und fuhr gegen 7 h früh mit dem Taxi zum Startpunkt.
Das war ein Tag voller Verwirrungen: Der Taxifahrer machte den Anfang. Er hatte – wie anscheinend des öfteren – einen alkoholisierten und gerade verarzteten Nachtschwärmer erwartet und traf auf einen tatendurstigen munteren Geocacher, der dann nach längerer Fahrt mitten auf der Straße aussteigen wollte. Ich war dann der nächste Verwirrte, denn als „Heide“ habe ich mir eine Landschaft mit niedrigem Bodenbewuchs und ab und zu einem Strauch oder einem vereinzelten Baum vorgestellt. Getäuscht, denn die Dresdner Heide ist ein herrlich kühler Fichten- und Kiefernwald, durchsetzt mit Eichen, Buchen und Birken und immer an der Prießnitz entlang. Schön und interessant war es zu sehen, wie aus dem schmalen Rinnsal Schritt für Schritt ein größerer Bach wurde.
Die größte Verwirrung kam aber auf, als mir mitten im Wald ein Pärchen auf Fahrrädern entgegen kam und freundlich grüsste. Beide splitternackt! Da habe ich dann vor lauter Verwirrung anschließend sogar einen falschen Weg eingeschlagen.
Nach 26,4 km und 8:15 Stunden war diese tolle Tour mit einem kühlenden Fußbad in der Prießnitz kurz vor der Mündung abgeschlossen.

Beim Kurpfalz-Adventskalender hat sich 2006 die Kurpfalz-Community aufgerafft und gemeinsam einen über die ganze ehemalige Kurpfalz verstreuten Adventskalender ausgelegt. Jeder war für einen oder mehrere Tage zuständig. Ein schönes Gemeinschaftserlebnis, nur die komplizierte Errechnung des Bonus (24. Dezember) führte zu Diskussionen.

Bei einem heute archivierten Adventskalender waren die Caches 1 – 19 in Darmstadt in Hessen, die restlichen in Lörrach fast an der Schweizer Grenze zu suchen. Darmstadt war überlaufen, Lörrach vereinsamt - alle 24 hat keiner geloggt.
Einen wunderschön gemachten Adventskalender mit lauter Mysteries in Form eines Schneekristalls hat Schattenspiel bei Renkenberge in Niedersachsen am 01.11.2011 veröffentlicht. Aus der liebevoll gemachten Beschreibung habe ich auch das Foto der Wichtel geklaut. Die Cachebeschreibung kann wirklich begeistern.

Sicher wird in diesem Jahr noch der eine oder andere neue Adventskalender dazu kommen und so kann man in der richtigen Stimmung erwartungsfroh auf die Suche gehen, um die vorweihnachtliche Zeit bis zum Heiligen Abend auch cachemässig zu überbrücken und Döschen für Döschen öffnen.