Montag, 12. Dezember 2011

Wintercachen in Wisconsin - so war es nicht geplant !

Mit Temperaturen von über 20 Grad Celsius war es in Florida Mitte Februar angenehm warm. Eigentlich wollte ich hier im Süden der USA in der Nähe von Orlando noch ein paar Caches suchen, aber denn warf ein kurzfristiger neuer Geschäftstermin in Chicago, IL meine Pläne über den Haufen.
Naja, hängen wir halt einen zusätzlichen Tag ran und gehen weiter im Norden auf Dosensuche. Der O’Hare International Airport in Chicago liegt nördlich vom Stadtzentrum und da bot es sich an, auf der Interstate 294 und 94 parallell zum Lake Michigan nach Norden zu fahren. Nach knapp 60 Kilometer oder nur einer Stunde Fahrtzeit wäre man in Wisconsin, einem US Staat, der mir damals auf meiner USA Landkarte noch fehlte.
Noch von Tampa, Florida aus machte ich die Reservierungen und Umbuchungen. Was ich nicht beachtet habe: Amerika ist groß und von Tampa nach Chicago sind es rund 1.700 km Luftlinie und während in Tampa schon für uns sommerliche Temperaturen herrschten, war in Chicago, the „windy City“ am Lake Michigan, noch tiefer Winter. An die Temperaturen um den Gefrierpunkt musste man sich erst gewöhnen. Aber es kam noch schlimmer.
Die Straßen waren zwar vom Schnee geräumt und selbst die Zufahrt zum Parkplatz im Bristol Wood County Park bei Pleasant Prairie war gut befahrbar. Aber das war es dann schon. Wo im Sommer Wanderwege einladen, gab es nur eine große weiße Schneefläche, keine Markierung und keine Spuren. Temperaturen um minus 10 Grad Celsius und ein kräftiger kalter Wind, der die gefühlte Temperatur nochmals um ein paar Grad absenkte, waren alles andere als einladend.
So stapfte ich los und bei jedem Schritt sank ich bis zur Mitte der Wade, mitunter auch bis zum Knie, in den Schnee ein. Nach einem Kilometer war ich total nass. An den Schuhen und Beinen durch den Schnee, am Rücken schweißnass durch die Anstrengung – und ich fror erbärmlich.
Zwei Caches konnte ich nicht finden, obwohl ich lange im tiefen Schnee suchend danach gebuddelt hatte. Das war wenig motivierend. Dann war ich aber doch noch bei einem Regular erfolgreich. Dass beim Öffnen der Dose der ganze Inhalt im Schnee versank und ich mit kalten Fingern all die Einzelteile suchen, abtrocknen und wieder verstauen musste – das ist eine andere Story.
Ich hatte genug vom Wintercachen in diesem County Park und der Rückweg zu meinem Cachemobil dauerte wieder fast zwei Stunden für lächerliche zwei Kilometer – step by step.
Auf der Rückfahrt machte ich noch am Lake Andrea eine kleine 2. Runde. Hier war der Schnee ziemlich gefroren, vereist und weniger tief. Immerhin wurden es beim Rundweg um den „gefühlten“ See fünf Funde, bis ich meine Tour dann durchfroren beendete.
So war mein Wintercachen in Wisconsin nicht geplant. Aber dafür ein Erlebnis und eine bleibende Erinnerung an eine tolle Cachingtour.
Wenn ich heute mitunter lese, dass bei uns durch den kalten Winter jetzt wohl Cachingpause angesagt ist, dann kann ich darüber nur schmunzeln. Bei schönem Wetter kann wohl jeder und je härter die Tour, desto schöner die Erinnerung. Und wenn unsere Witterungsbedingungen wohl kaum mit dem Norden der USA vergleichbar sind, eine Winterpause wird es für mich auch in diesem Jahr nicht geben.

2 Kommentare:

  1. Cachen im Winter ist u.U. "anders", aber vielfach ist es auch ruhiger vor Ort und ein Pause wegen Winter kommt gar nicht in Frage.
    Ich war letzte Woche bei einem Hagelsturm unterwegs und sah dann einen tollen Regenbogen....

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  2. brrrr... friere gerade kräftig mit!!!
    Dir viel Spaß in USA und viele schöne Caches :-)
    In der Heimat lässt der Winter noch ein wenig auf sich warten

    Grüssle, Laponia (Petra)

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