Freitag, 28. Oktober 2011

Es kommt: Das "PreCaTra-Siegel"

Was ich aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen erfahren konnte erfüllt mich mit großer innerer Freude, um nicht von ungebremster Euphorie zu sprechen.

Um Geocaching besser in der breiten Öffentlichkeit vermarkten zu können soll es in Kürze „Premium-Cacher-Trails“ (PreCaTra) geben.

Diese PreCaTras sollen möglichst viele Aspekte der Dosensuche erfassen und herausragende wanderbare Cache-Trails herausfiltern und auszeichnen, um so die Entwicklung des Geocachens durch zielgerichtete Veröffentlichungen in den Medien und gemeinsame Werbeaktivitäten mit PR-Partnern wie Ausrüstern und Gemeinden nach Kräften zu unterstützen und zu fördern. Die bisherigen gelegentlichen Interviews mit Cachern oder die gemeinsame Schatzsuche mit Journalisten haben sich in der Vergangenheit für dieses Ziel als nicht sehr hilfreich und wirksam erwiesen.
Das PreCaTra-Qualitätssiegel, verliehen an Trails, die den Anforderungen entsprechen, soll dabei auch von den PR-Partnern genutzt werden. Leider verstehen nach einer Studie des DWV in Deutschland erst 15 % der Befragten auch Geocachen als „Wandern“. Herzlich wenig verglichen mit „Spazieren“ (51 %), Nordic Walking (43 %) oder Walking (42 %). Das wird sich mit dem PreCaTra-Siegel wohl bald ändern.

Manche Cacher bewerten ihre Trails nur nach den eigenen subjektiven Maßstäben. Das ist eindeutig falsch gedacht. „Das Gras muss der Kuh und nicht dem Bauern schmecken“ – für die Süddeutschen oder für die Nordlichter: „Der Wurm muss dem Fisch und nicht dem Angler schmecken“.

Objektive Kriterien müssen geschaffen werden, um Cache-Erlebnisse messbar und vergleichbar zu machen, um sie in Beziehung zueinander zu setzen, damit auch für die unterschiedlichsten Vorlieben eine Erlebnisgarantie besteht.
Jeder, der für seinen ausgelegten Trail an diesem Qualitätssiegel interessiert ist, wird seine Runde in Kürze zur Zertifizierung anmelden können. Damit eine Bewertung nicht nur auf Basis eingereichter Unterlagen erfolgt, sondern auch vor Ort überprüft werden kann, werden noch erfahrene langjährige Cacher gesucht, die bereit sind, die jeweilige Tour abzugehen und die Formulare gewissenhaft und objektiv auszufüllen. Um die Schwachstelle einer subjektiven Bewertung möglichst auszuschalten sind in den – bisher nur in Englisch geplanten – Formblättern etwa 50 Kriterien enthalten, für die Plus und Minus Punkte zu vergeben sind.

Da gilt es die Wegführung zu beurteilen: Straßen mit Autoverkehr dürfen maximal 15 % Anteil haben und Bundesstraßen sind auf maximal 1.000 m pro Trail beschränkt. Für attraktive Ziele wie Fernsicht, Felsenformationen, Wasserfälle und ähnliches gibt es Pluspunkte. Auch integrierte Earthcaches schlagen sich mit Zusatzpunkten nieder. Schlichte Waldwege ohne „Untergrundwechsel“ führen zur Abwertung, während sich ein Untergrundwechsel von geschotterter Forststraße auf z.B. schmale weiche Waldwege positiv niederschlägt.
Eine Wegführung durch lärmerfüllte Industriegebiete oder Wohnsiedlungen führt zur Abwertung.
Bänke und Ruheplätze geben Sonderpunkte. Eine Streckenwanderung – statt Rundweg - wird mit ausreichender Information zum Rücktransport mit öffentlichen Verkehrsmitteln an den Startpunkt nicht abgewertet. Örtliche Gastronomie als Empfehlung innerhalb oder nach der Runde erhöht die Punktzahl.

Was die Cachearten und die Verstecke betrifft:
Monotone Reihen von Filmdosen oder Petlingen sind nicht premiumkonform. Gefordert werden „a variety of cache-boxes of different sizes“, was auf gut deutsch heißt, dass eine Vielzahl unterschiedlicher Behältnisse gefordert wird. Nanos sind dabei nicht ausgeschlossen.
Auch bei den Verstecklocations gibt es Punkte zu sammeln. Wer nur an Wurzeln oder an Baumstümpfen versteckt hat wohl kaum eine Chance auf das PreCaTra-Siegel. Unter Moos nix los!

Wird eine bisher noch nicht definierte Punktezahl erreicht, dann wird das PreCaTra-Qualitätssiegel verliehen, das den Trail als besonders empfehlenswerte Runde ausweist. Die subjektiven Bewertungen von einzelnen Cachern in Form von Favoritenpunkten sollen dann in der Beschreibung durch ein Icon mit dem Qualitätssiegel ersetzt werden. Und als besonderes Highlight wird unter allen Premium-Trails ab 2012 weltweit der „Trail of the Year“ gekürt.

Zur Bewertung der eingereichten Runden werden noch erfahrene Cacher gesucht, die in Kürze kontaktiert werden sollen. Voraussetzung sind mindestens 2.000 Funde und Premium-Membership sowie eine positive Grundhaltung gegenüber dem Headquarter und die Versicherung keine eigenen Caches bei „opencaching“ oder „terracaching“ eingestellt zu haben. Die Anforderungen sind nicht unerheblich und wohl wenige werden eine Aufforderung erhalten. Kein Grund zum Grämen, denn es kann nur wenige Auserwählte geben.
Aber wenn man nicht durch das Gitter gefallen ist und den Ruf bekommt, dann gehört man zum elitären Kreis der „PreCaTra-Sealers“ und da können die Reviewer nur noch vor Neid erblassen.

Dienstag, 25. Oktober 2011

Ich bekenne: Ich habe betrogen!

Wie fast immer nieselte es auch an diesem 18. August 2008 in Seattle und kleine Nebelschwaden zogen über den Puget Sound und den Lake Union, wo um diese Zeit noch keine Wasserflugzeuge starteten.
Schon früh haben wir uns aufgemacht von unserem Quartier in die rund 25 km entfernte Stadt, die wir heute erkunden wollten. Und es wurde ein toller Tag … bis 18:47 h – aber dazu später.
Im Seattle Center, im kleinen Park am Standort der Weltausstellung 1962, sind wir mit den Lift auf die Plattform der Space Needle hochgefahren und haben den spektakulären Ausblick genossen. Im Science Fiction Museum gleich nebenan wurden wir durch die Ausstellungsstücke an viele alte Filme erinnert und lange sind wir im EMC, im Experience Music Project geblieben. Die Geschichte der E-Gitarre, die nicht mit der legendären Fender, sondern viel früher begann, die alten Filme mit Musikproben der Rockgrößen oder der 10 Meter hohe Turm aus E-Gitarren haben uns beeindruckt.
Im Pike Market, dem ältesten dauerhaft geöffneten Farmer Market in den USA sahen wir den Fischhändlern zu, wie sie traditionsgemäß die gekauften Fische mit lautem Geschrei über einige Meter dem Mann an der Kasse zuwarfen und nach dem Hammering Man am Kunstmuseum starteten wir am Pioneer Square in einem unscheinbaren Gebäude die außergewöhnliche Seattle Underground Tour.
Cachen war heute nicht auf dem Programm – naja, ein bisschen was geht ja immer! Mein Reisekamerad, der zwar kein eigenes Account hat, aber bis zu diesem Tag schon an die 300 Finds von gemeinsamen Reisen und Touren hätte loggen können, hatte einen speziellen Wunsch. Ein Besuch des Apple Stores in der University Village von Seattle, um sich hier in USA mit einem iPhone einzudecken.
Der Shop war zwar weitere 20 km vom Standort entfernt, aber lag in Richtung des Microsoft Headquarters in Redmond, das heute auch noch auf dem Programm stand. Wir fuhren also hin und nach Schlangestehen am Eingang und der obligatorischen Beratung im Laden war auch dieser Punkt erfolgreich abgehakt.
Inzwischen war es später Nachmittag und wir näherten uns immer mehr der Uhrzeit 18:47 h, die Zeit in der ich schwach wurde.
Noch von Deutschland aus habe ich einen sehr schön gemachten Travelbug mit auf die Reise genommen. Eine dickere Weißblechscheibe mit eingefrästem Apple Logo. Solide Arbeit, denn die Kanten waren entgratet und die Aufgabe stand auf einem laminierten Zettel. Der TB sollte vor dem bekannten Schriftzug von Microsoft beim Headquarter in Redmond fotografiert werden und dann zurück nach Deutschland reisen. Das hat bei der Reisevorbereitung prima gepasst und wir freuten uns tierisch auf diesen Tagesabschluss.

17:30 h: Wir machten uns auf den Weg – nochmals 20 km - nach Redmond, aber so sehr wir auch herumkurvten, wir konnten den Schriftzug nicht finden. Das ist ja auch noch verzeihlich, wenn man keine exakte Adresse hat und nur den Hinweisschildern folgt zu einem über 120 Hektar großen Firmengelände mit fast 50 Einzelgebäuden

18:15 h: Es wurde immer dunkler auf den Straßen. Schließlich fanden wir doch ein Microsoft Visitor Center, das schon geschlossen hatte. Wir entschieden, dass hier das Photo gemacht werden sollte.
In den Rucksack gegriffen um den TB rauszuholen …. aber da war nichts. Alle Einzeltaschen durchwühlt, immer noch nichts. Jackentaschen, Fototasche, das Auto und alle möglichen und unmöglichen Lagerorte gecheckt: Kein Travelbug, keine Blechscheibe mit Apple-Logo.
Dann kam die Erkenntnis und der Schock: Die Blechscheibe war, bereitgelegt auf dem Koffer, in unserem knapp 40 km entfernten Motel liegengeblieben.
Wir grübelten, was wir jetzt wohl tun könnten und dann hatte ich um

18:47 h die Idee, ein Foto zu faken und damit habe ich wohl meine Cacherunschuld ein für alle Mal verloren..
Glücklich sah er nicht aus, mein Reisekamerad, dem ich zum Schutz unkenntlich gemacht habe. Mit traurigen Augen stellte er sich wie von mir dirigiert vor das Schild des Visitor Centers und hielt in der einen Hand mein GPS und in der anderen …. nichts. In die leere Hand wurde später dann mit Photoshop der Travelbug einkopiert und mit diesem Foto dann auch der TB geloggt. Möge der Owner mir verzeihen.

Drei Sommer sind seither ins Land gezogen und immer noch denke ich an diesen Betrug. Ich verkneife es mir ungenehmigte Fotologs oder Fundlogs von abhanden gekommenen Caches zu kommentieren oder auch Team-Logs, bei denen am gleichen Tag mit ein paar Hundert Kilometer Abstand Funde geloggt werden, die so kaum möglich sind.
Wer im Glashaus sitzt, der sollte nicht mit Steinen werfen.
Wenn ich mitunter nachts schweißgebadet von Albträumen geplagt aufwache, dann ist das der gerechte Lohn für meinen damaligen Betrug. Jetzt, wo ich mich geoutet habe, spüre ich schon etwas Linderung und Erleichterung. Vielleicht wird schon bald der 18. August 18:47 h auch für mich wieder ein ganz normaler Tag und eine normale Uhrzeit sein. Wollen wir es hoffen!

Freitag, 21. Oktober 2011

Wie genau ist mein GPSr ?

Mit zwei Jahren Verzögerung werden heute um 12:30 MESZ an Bord einer Sojus Rakete vom europäischen Weltraumhafen Kourou in Französisch-Guayana die beiden ersten Galileo-Satelliten gestartet. Wenn 2014 dann 18 der geplanten 30 Satelliten in über 23.000 km Höhe die Erde umkreisen, hat die Euroäische Weltraumorganisation ESA eine Alternative zum amerikanischen Global Positioning System geschaffen. Bis es aber so weit ist wird es wohl noch einige Jahre und Milliarden Euro dauern.

Das europäische Navigationssystem soll dabei durch neue Technik genauer sein als das US-System. Bringt uns das was?
Bei kowoma.de, einer der IMHO besten Informationsquellen zu GPS-Systemen und Anwendungen, wird die Genauigkeit der Position seit 31.07.2004 gemessen. Die Streuweite der stationären Anlage liegt bei wenigen Metern.
Das sollte eigentlich auch für unser Hobby reichen – wenn da nicht zusätzliche Ungenauigkeiten durch den Stand der Satelliten, die Geländeform, Bodenbedeckung, Reflektionen und ein paar Störquellen mehr dazu kommen.
Was nutzt aber ein noch so genaues System, wenn bei der Positionsvermessung der Location geschlampt wird und die Dose zehn und mehr Meter im off liegt. Für die letzten Meter bis zum Fund wird man auch in Zukunft eine Spürnase und „Geosense“ benötigen – und das ist gut so!

Bei den beiden letzten GeoWoodstocks gab es ein Spiel mit der Genauigkeit des Geräts. Man holte sich bunte Fähnchen und die Koordinaten ab und sollte seine mit dem Nickname markierte Fahne exakt am Nullpunkt platzieren. Schon bald entwickelte sich die Wiese zu einem bunten Fähnchenfeld, wobei sich der Schwerpunkt der neu gesteckten Fähnchen auch im Laufe des Tages langsam verlagerte. Am Ende des Tages wurden die coords mit einem teuren Präzisionsgerät ausgemessen und die Sieger gekürt.

Man muss aber nicht nach USA um sein Gerät mit anderen zu vergleichen.
KoenigDickBauch hat mit seinem GPScheck 001 bei Neustadt an der Weinstraße schon Ende Dezember 2005 einen PM-only Multi geschaffen, mit dem man die Genauigkeit des eigenen GPSr im Vergleich zu anderen Geräten messen kann.
Wer den Anweisungen folgt und mit Datum, Uhrzeit, Hersteller, Gerät und den beiden Messungen incl. Wetterbedigungen loggt kann den Abstand zum bisherigen Mittelwert aller Messungen und den „Rang der Genauigkeit“ im Vergleich zu allen anderen Werten ermitteln. Bis heute haben dies 119 Cacher getan. Leider hört die anklickbare detaillierte Tabelle bei Fund # 47 auf und wurde nicht weiter aktualisiert.
Übrigens: Von meinem beim GeoWoodstock gesteckten Fähnchen habe ich nie etwas gehört. Meine Position war wohl unter ferner liefen.

Dienstag, 18. Oktober 2011

Earthcaches in Deutschland

Vor sieben Jahren am 15. Oktober 2004 wurde in Deutschland der 1. Earthcache freigeschaltet. Aradilla entwickelte damals den GCM2RB Katzenbuckel Volcano Eartchcache der nach dem Listing als erster Earthcache in Deutschland am 12. Dezember 2004 von mike_hd geloggt wurde.
Mit dem Harz Karst Landscacpe Earthcache von Team TravellingViking gab es ab 27.10.2004 einen zweiten EC in Deutschland. Bei dem konnte groundinspector am 14.12.2004 einen FTF loggen.

Der „Genehmigungsprozess“ war damals auf die Verhältnisse in den USA abgestimmt und ziemlich aufwändig. So musste für die Anmeldung bei der Earthcache-Organisation die Genehmigung des Grundeigentümers eingeholt und der Name und die Telefonnummer im Anmeldeformular eingetragen werden. Anders als bei den State Parks und National Parks in USA mit ihrer definierten Verwaltungsstruktur war das in Deutschland noch lange Zeit ein kleines Problem, denn derartige Organisationsstrukturen für staatliche Wälder und Parks sind bei uns nicht existent. Ich habe bei meinen Earthcaches einfach den Namen und die Telefonnummer des Oberbürgermeisters der nächstgelegenen Stadt angegeben ohne mich da vorher abzustimmen. Rückfragen oder Anrufe hat es nie gegeben.
Die Prüfung des Earthcache erfolgte durch den Earthcache-Master Gary Lewis, dem Director of Educaton einer Gruppe von Geowissenschaftlern in Boulder, Colorado, der damals in Canberra, Australien lebte. War die Prüfung nach den Guidelines erfolgreich, wurde er von Gary unter seinem Nickname veröffentlicht und zur Adoption durch den Entwickler des EC freigegeben. Dieses Prozedere hat sich über die Jahre dann doch etwas vereinfacht.

Mit GCMAJC Märkische Eiszeitstrasse Earthcache von Balla & Silli gab es bis Ende 2004 gerade mal drei aktive Earthcaches in Deutschland. Bis Mitte Mai 2005 waren es weltweit 118, davon die Hälfte (58) in den USA. Deutschland war zu diesem Zeitpunkt nach Canada (19) und United Kingdom (15) mit zehn ECs vertreten. Bis Ende 2006 konnten wir dann mit 28 Earthcaches aufwarten.
Thoto schuf mit seinem EC The Cologne Cathedral – A Geological Point of View am 13. November 2006 einen spektakulären Earthcache, der bisher über 4.000 Mal geloggt wurde. Man muss nicht unbedingt einsame und abgelegene geologische Besonderheiten besuchen – es geht auch, wenn man es richtig aufbaut, mitten in der Großstadt. Sein Cache ist von der American Geological Society als besonders gelungen eingestuft worden.

Earthcaches haben wie die Virtuals keine Dose mit Logbuch an den Koordinaten. An manchen EC-Locations wäre es auch nicht zulässig einen Cache zu verstecken. „Learning about the planet we call home“ ist das vor Jahren definierte Ziele von Earthcaches und das gilt immer noch.
Bei manchen ECs zweifle ich aber, ob dies vom Owner auch so verstanden wurde. Einen teilweise abgetragenen Erdhügel als sehenswerten „Erdaufschluss“ zu deklarieren lohnt den Weg nicht - aber das weiß man meist erst hinterher. Ich habe schon solche Earthcaches besucht und sie verärgert dann einfach nicht geloggt. Vielleicht hätte ich doch besser eine entsprechende Note oder ein SBA schreiben sollen, um anderen diese Erfahrung zu ersparen.

Leider sind Fotos an der Location als Nachweis, dass man vor Ort war, nicht mehr gefordert. Heute genügt es die Fragen zu beantworten, die im Listing gestellt werden. Sie sollen so speziell sein, dass sie nur bei einem Besuch der Location zu beantworten sind. Das ist aber nicht immer so. Erst gestern habe ich bei der Vorbereitung einer Tour einen netten Log gelesen: „Die Logfreigabe für diesen Cache hatten wir schon am Montag oder so. Aber wir sind erst am Dienstag nach XXX gefahren und erst am heutigen Tag war dieser EC unser Ziel“. So geht es dank Google auch.

Heute existieren in Deutschland knapp 2.100 Earthcaches. Weil es zur Zeit keinen deutschen Earthcache Reviewer mehr gibt sind wohl einige weitere in der Pipeline und warten auf Bewertung. Auch ich warte seit nunmehr vier Wochen auf eine Freigabe.
Wird schon werden und wenn zur Zeit neue ECs blockiert sind ... für mich gibt es ja noch fast 1.900 andere, die ich in Deutschland ansteuern kann.
Kürzlich von mir besucht die beeindruckende Felsenlandschaft der Bastei

Samstag, 8. Oktober 2011

Ich lass die bunten Fahnen wehen

Ende 2008 habe ich den Flagcounter auf einer Profilseite entdeckt und seit Anfang 2009 ist er neben dem Besucherzähler, den es bei mir seit November 2005 gibt, auch in meinem Profil integriert. Schon wieder eine Statistik mehr mag der eine oder andere stöhnen, aber ich mag die bunten Landesflaggen – wehen tun sie nicht und weh tun sie auch nicht – und die Angaben zu den Besuchern aus den jeweiligen Ländern. Die bringen Farbe ins Profil.
Man kann nach dem Anklicken sehen, aus welchen Ländern sich wie viele Besucher auf mein Profil verirrt haben, wie viele Besucher es in einem bestimmten Zeitraum waren oder, wenn man bei der Auswertung auf Flagcounter auf das Land klickt, gibt es Informationen zur Geschichte, Geographie, Bevölkerung, Wirtschaft und anderem aus dem CIA – World Factbook.
Schon wieder eine Statistik? Eher doch eine harmlose Spielerei.

Dass die Mehrheit der Besucher aus Deutschland kommt ist ja nachzuvollziehen. Die 256 Besucher aus den USA erkläre ich mir mit meinen USA-Touren. Ich schaue mir ja auch das Profil eines Finders an, wenn mir sein Log durch Witz, Länge oder aus sonstigen Gründen auffällt. Das werden vielleicht auch die USis tun.
Etwas irritiert war ich aber schon, als der 1. Besucher aus Sri Lanka für ein neues Fähnchen sorgte. Da war ich noch nie und dort habe ich auch keine Spuren hinterlassen. Nach einigen Tagen waren es schon 15 Besucher aus Sri Lanka und allmählich lichtete sich für mich das Dunkel: Einem alten Freund, mit dem ich auch schon in USA auf Tour war, habe ich über meinen Faible für den Flagcounter erzählt und die kindliche Freude, wenn wieder ein neues Fähnchen auftaucht. Daran hat er sich erinnert, als er im März 2010 in Sri Lanka auf Urlaub war. Nur, gleich 15 Mal hätte er mich ja nicht besuchen müssen.
Im November 2010 war er auf den Seychellen in Urlaub und so hatte ich auch die hübsche Fahne dieses Staates mit 16 Besuchen in meinem Counter. Das ist in der Zwischenzeit zu einer lustigen Tradition geworden. Zur Zeit tourt er durch Mittelamerika und neben Costa Rica kann ich jetzt auch seit gestern mit der blau-weiß-blauen Landesflagge von Nicaragua aufwarten.
In den nächsten Tagen erwarte ich noch Panama - wenn er spurt.
Dann muss ich wohl wieder einmal das Format von meinem Counter umbauen, denn das ist aktuell nur für 35 Länder ausgelegt und die sind jetzt ausgefüllt.
Aber nicht nur mein alter Kumpel sorgt für Nachschub. Auch Bosnien und Herzegovina, Latvia oder Island und andere Länder sind durch Cachingbuddies, mit denen ich schon gemeinsam auf Tour war, in mein Profil gekommen.
Etwas kindisch oder? Sicher, aber ich steh dazu und wer auch immer ein Land besuchen sollte, das noch nicht in meinem Flagcounter auftaucht und es gut mir meint, dem sei ein Besuch meines Profils beim abendlichen Loggen der Finds wärmstens empfohlen. ;-)

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Ist "Cacherstats" gestorben ?

In der Vergangenheit wurde das Ranking von Geocachern mit mehr als 200 gefundenen Caches bei cacherstats jeweils am Dienstag und am Freitag auf den aktuellen Stand gebracht. Seit dem 12. September 2011 wurde die Statistik nun nicht mehr aktualisiert.
Hat der Owner die Lust verloren oder ist der Zugriff auf die Groundspeak Datenbank nicht mehr möglich und wir haben eine ähnliche Entwicklung wie bei Buxley’s Waypoint Liste ?
Damals, vor etwa 10 Jahren hatte Ed Hall mit „Buxley’s Geocaching Waypoint“ ein Projekt gestartet, das in der Frühzeit des Geocaching absolut neu war und eine Lücke geschlossen hat. Er entwickelte Schritt für Schritt Landkarten der US-Staaten und einer Reihe von Staaten auf allen Kontinenten, in denen die Position der Caches eingetragen war und bei denen durch Anklicken die Beschreibung aufpoppte.
Nichts Besonderes werden manche denken, denn diesen - heute selbstverständlichen Service - findet man jetzt auch auf den Karten von geocaching.com, geocaching.de und anderen Plattformen. Damals war das absolut neu, erleichterte die Suche nach Caches in der Umgebung und man konnte verfolgen, wie sich das Umfeld langsam mit Caches füllte.
Dann kam es ab 2003 zu Diskussionen und unerfreulichen Auseinandersetzungen mit Groundspeak über den Zugriff und die Nutzung der Cache-Datenbank. Eine Einigung wurde nicht erzielt, der Zugang zur Datenbank von Groundspeak für Buxley's Liste gesperrt und Anfang 2006 hat Ed alle bei GC gelisteten Caches aus seinen Karten entfernt. Seither dümpelt die Seite mit den Caches anderer Plattformen so dahin. Hat nun Cacherstats ein ähnliches Schicksal ereilt?

Ich habe immer wieder gerne mal in diesem Ranking gestöbert und der Statistikbalken mit meiner Position in Deutschland und weltweit war bis vor kurzem auch in mein Profil eingebaut.
Auch die Entwicklung von Geocaching konnte man aus dieser Ranking-Liste schön ablesen.
Ende 2007 hatte die # 1 weltweit 25.582 Caches gefunden und mit 2.336 gefundenen Dosen war man unter den Top 1000 Findern. Gerade mal 30.125 Cacher waren weltweit mit mehr als 200 Funden gelistet.
Drei Jahre später – Ende 2010 – waren es 109.592 Cacher und mit den Caches, die 2007 für eine Top 1000 Platzierung reichten, kam man gerade noch unter die Top 5000. Die letzte Aufstellung vom 12.09.2011 führt 142.249 Cacher – allerdings mit einigen Zahlenlücken.
Speziell in der deutschen Liste gibt es einige „Besonderheiten“, die man bei anderen Ländern und US-Staaten nicht finden kann. Etwa 10 % der „Top 100“ – wenn es nach der Anzahl der gefundenen Caches geht – haben sich anonymisiert. Sie tauchen nicht mit ihrem Cacher-Nickname auf, sondern sind nur als „Anonymous“ oder als leeres Feld mit Position und Anzahl der gefundenen Dosen enthalten. Die Streichung war nach Hinweis an den Owner der website jederzeit möglich. Deutschlands Top-Scorer ist überhaupt nicht enthalten. Warum sie sich auf diese Weise aus der Öffentlichkeit verabschiedet haben werden sie selbst am Besten wissen. Ich möchte die damaligen Diskussionen nicht nochmals aufgreifen und auffrischen.
Es wäre schade, wenn cacherstats als nicht mehr aktuell in der Versenkung verschwinden würde. Vielleicht hat es aber auch sein Gutes, wenn - mangels Vergleich - die in meinen Augen oft verbissene Jagd nach möglichst vielen Funden und einer „guten“ Ranking-Position ein Ende hat.
Schau ma mal!