Jedes GeoWoodstock hat seinen ureigenen Charakter und die veranstaltende Gruppe versucht das "eigene" GeoWoostock durch die angebotenen Programme und sonstigen Events zu etwas Besonderem zu machen. Das ist auch der kleinen Gruppe der Kinzua Cachers bei der Organisation des GeoWoodstock IX in Warren, Pennsylvania gelungen. Ein Cacher aus dem Organisationsteam hat mir erzählt, dass sich die anfangs etwa 20 Cacher starke aktive Organisationsgruppe im Laufe der Vorbereitungen auf knapp die Hälfte reduziert hat. Mit einer großen Zahl von Volunteers haben sie ein aus meiner Sicht beachtliches Event mit über 3.000 Teilnehmern durchgezogen, auch wenn einiges anders war als beim GW VII in Buckle Bell,TN und GX VIII in Carnation, WA.
Bei Buckle Bell war Nashville nicht weit und von Carnation fuhr man in rund 30 Minuten nach Seattle um den Duft der Großstadt zu erleben. Bei Warren dagegen war man im "hinterland" und fernab einer grösseren Stadt. Landschaft pur im Nordwesten von Pennsylvania mit dem nahe gelegenen Allegheny National Forest mit seinen Trails, dem Kinzua Damm und den vielen verstreuten Häusern, Farmen und kleinen Dörfern.
Die deutsche Community war wieder mit etwa 25 Cachern präsent, auch wenn - wie üblich - nur ein Teil sich zum Gruppenphoto versammelte. Da viele Amerikaner in Pennsylvania deutsche Wurzeln haben oder in Heidelberg oder K-Town (Kaiserslautern) bei der Army waren, gab es immer Anknüpfungspunkte für nette Gespräche. In Warren und näherer Umgebung gibt es nur eine begrenzte Anzahl von Motels und Restaurants, so daß man neben den üblichen Zufallstreffen bei Cachelocations automatisch immer wieder auf Event-Teilnehmer gestossen ist. Das war das familiäre an diesem GeoWoodstock IX.
Was mir am Eventgelände fehlte war eine zentrale Anlaufstelle. In Buckle Bell gab es das mehrere Fußballfelder große Gelände mit Heuballen und den Ständen der diversen Anbieter rechts und links vor einer großen Bühne mit Band. Auch auf der Remlinger Farm in Carnation war das ähnlich aufgebaut. In Warren fand das Event auf einem Gelände mit Holzhallen statt, wo sonst die "County Fair" und andere Veranstaltungen organisiert werden. Da zerlief sich dann manches und der Mittelpunkt fehlte. Das hätte man aber kaum anders organisieren können.
Neben den üblichen Ständen mit GPS, Coins, Pathtags und Geocaching Ausrüstung gab es auch einige profesionelle Anbieter von Pizza oder speziell Eiscreme, die an diesem Tag wohl ein gutes Geschäft gemacht haben. Über 30 Grad C und eine hohe Luftfeuchtigkeit machten einem schwer zu schaffen und auch der Getränkekonsum beim professionellen Caterer war in dieser Größenordnung vielleicht nicht kalkuliert.
Slush nennt sich eine Saftmischung unterschiedlicher Geschmacksrichtungen, die kurz vor dem Gefrierpunkt steht und die man mit dem Strohhalm langsam einsaugt. Wenn man zu forsch und zu schnell rangeht, dann meint man das ganze Hirn würde explodieren. Langsam genossen ist es bei der Hitze aber ein richtiger Genuss.
Während der Boss ja auf der Festung in Ulm weilte - Deutschland ist mit etwa 30 % Anteil ein wichtiger Markt für Groundspeak - musste sich der arme Signal den ganzen Tag mit wem und wie auch immer fotographieren lassen. Es grenzt schon an Sadismus, sich genüsslich an einem Slush nuckelnd mit dem schwitzenden und schweißtriefenden Signal ablichten zu lassen.
Was haben sie sich sonst noch einfallen lassen?
Ein Logbuch in Form eines langen dicken Holzbretts gehalten von zwei Holzbären, Die Landkarten, in die man seinen Herkunftsort pinnte oder das Event-T-Shirt mit individueller TB-Nummer, die bei GC aktiviert werden kann. Diese wandelnden Travelbugs scheinen in Mode zu kommen.
Die härteste Version dieser TBs ist das am Oberarm eintätowierte Logo mit TB-Nummer.
Ein registrierter und freundlich mit dem Schwanz wackelnder Teilnehmer mit bisher immerhin 134 finds - davon 1 FTF - war Mr.B.Baggins. Ein hübscher Kerl mit Privatnamen Bilbo, der seine Registrierung stolz den ganzen Tag herumtrug. Weitere Fotos gibt es im Geowoodstock Official Blog oder auf der Eventseite selbst zu sehen.
Beim 10. Geowoodstock geht es "back to the roots", zurück an den Ort, wo alles begann. In Sellersburg, Southern Indiana wird am 26. Mai 2012 das GeoWoodstock X abgehalten. Der Ort liegt nur etwas 20 Minuten vom Louisville International Airport, Kenntucky entfernt und ist gut erreichbar. Ein Vorteil für die US-Cacher, aber nicht unbedingt für die deutschen Teilnehmer, da hier die Eventteilnahme meist in eine Urlaubsreise eingepackt wird. Louisville selbst hat etwa 18.000 Hotelzimmer und hat in diesem Bereich dann auch nicht die Engpässe wie in Warren.
Mit der Anmeldung für das in 320 Tagen stattfindende Event kann man sich also Zeit lassen.
Auch der alte VW Bus, der anscheinend seit der Flower-Power Zeit auf Achse ist, wird es noch bis Sellersburg schaffen.
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