Dienstag, 17. Juli 2012

Zettelwirtschaft


Große Mühe hat er sich ja gegeben bei seinem Powertrail in vier Rundkursen über insgesamt knapp 30 Kilometer auf Wirtschafts- und Wanderwegen durch die Rhön. Über 100 Dosen hat er dabei ausgelegt und meist mit jeweils 4 Streifen des Mini-Logbuchs bestückt.
Man wundert sich, dass man im Zeitalter der digitalen Fotographie überhaupt noch so viele schwarze Filmdöschen mit grauem Deckel auftreiben kann. Anscheinend sind sie ihm bei der Vorbereitung dann ausgegangen, denn gegen Ende überwiegen Petlinge oder enghalsige Kaugummi- oder ähnliche Döschen.
Man kann die Runde von einem zentralen Punkt aus, wie die Blätter eines Kleeblatts, mit dem Rad abfahren und manche sogar als drive-in mit dem Auto machen. Die schönste Variante ist aber immer noch das Abwandern an zwei Tagen und als Relaisstation bietet sich das zentral gelegene Landhotel förmlich an.

Seit Anfang November 2011 haben über 500 Cacher des Angebot von LI*MO angenommen und die Runden „Oh ein Cache“ in der Nähe von Kalmbach in Nordhessen absolviert.

Beim Auslegen der Dosen und dem Versteck unter Laub und Moos im Wurzelbereich waren die gerollten Logstreifen noch blank und sauber. Das hat sich allerdings bei rund 50 – 60 Logs pro Monat schnell geändert. Mit Fingern, die durch die Suche im Moos schon schmutzig waren, wurde das Döschen geöffnet und der Logstreifen – besonders bei den enghalsigen Kaugummidöschen – mühsam herausgezogen. Das hat erdig braune Spuren hinterlassen und im Laufe der Logs wurden die Streifen schmutzig-braun, zerknittert und durch die Witterung und nasse Finger auch schon mal feucht.
Irgendwann war die Kapazität der Streifen nach rund 250 Logs erschöpft und so häuften sich die Zettel in den Döschen. Vom Abriss einer ausgedruckten Cachebeschreibung, Notizzetteln bis zum Kaugummipapier oder Stanniolpapier aus der Zigarettenschachtel – alles war vertreten. In Reihenfolge zu loggen war nicht mehr möglich und so verewigte man sich als Finder dort, wo gerade mal noch Platz war. Der Platz in mancher Dose wurde durch die Hilfslogzettel immer enger und die Dosen dreckiger. Da mag sich mancher sogar geekelt haben.

Ein Mal scheinen die Logstreifen schon ersetzt worden zu sein und manche Döschen waren für die Verhältnisse noch ganz in Ordnung. Bei besonders krassen Fällen habe ich am1. Tag meiner Tour noch Logstreifen ergänzt. Das scheint zwar nicht mehr den aktuellen Gepflogenheit zu entsprechen, aber aus alter Gewohnheit habe ich halt immer noch einige Logstreifen dabei, wenn ich auf Tour gehe. An die 8 – 10 Logstreifen habe ich ergänzt, dann war meine Reserve aufgebraucht.

Inzwischen scheint der Owner eine Wartungsrunde gedreht zu haben, denn in dem einen oder anderen Log steht etwas von neuem Logbuch zu lesen.
Ist schon eine Aufgabe, wenn man auf einer Strecke von rund 30 km über 100 Logstreifenrollen ersetzen muss. Da kann es dann auch schon vorkommen, dass man vergisst, eine kleine Dankesmail für einen zusätzlich eingelegten Logstreifen  zu schreiben. 
Ist aber vielleicht auch nicht mehr die aktuelle Gepflogenheit in Cacherkreisen.
Dafür habe ich mich aber über eine nette Mail eines anderen Owners gefreut, des sich herzlich für den zusätzlichen Logstreifen in seinem Cache bedankt hat, weil ihm das eine längere Anfahrt erspart hat. Vielleicht ist Höflichkeit und ein kleiner Dank - für eine eigentliche Selbstverständlichkeit - doch nicht so unüblich geworden.

4 Kommentare:

  1. Ja, die Höflichkeit unter Cachern... wenn man was gutes tun will, und das dann nicht honoriert wird?!

    Gerade bei Powertrails vergessen die Owner meines Erachtens, dass man auch diese warten muss... und das ist dann richtig Arbeit.

    Ich habe sogar mal von einem selbst-wartenden Konzept gehört, wo der Owner die Wartung in die Hände der Cacher legen wollte...

    Ich finde, Bedanken sollte dazu gehören und bei einem Austausch eines Logbuches kann man ja nichts falsch machen, oder?

    Bei dem Austausch einer gemuggelten Dose schaut das scheinbar schon anders aus...

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  2. Das Problem ließe sich ganz einfach lösen, indem man von zentralen Punkt aus nette kleine Multis macht (was ja den Guidelines entspricht). Dann müsste man nur noch vier oder fünf, ggf sogar Bücher, in den schönen großen Multidosen ersetzen.

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  3. ja ein logbuch sollte man dann schon dabei haben um es ggf auszutauschen.

    und das mit der dose......joo...


    2cachefinder.blogspot.com

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  4. Danke für das einlegen einiger logbücher. Leider ist das bei der anzahl der logs und e-mails, welche wir jeden tag bekommen leider untergegangen! Mittlerweile sind aber alle dosen ausgetauscht und mit neuen logbüchern versehen.
    Lg
    LI*MO

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