Montag, 27. August 2012

Wir basteln einen "LOGomat"


Wenn man sich nicht nur die Cache-Listings, sondern auch mal die Logs anschaut, dann fällt mir auf, dass manche Cacher anscheinend Schwierigkeiten haben, ihren Fundlog schriftlich zu formulieren. Wie oft trifft man auf ein „Gefunden“, ein einfaches „TFTC“ oder einen Smiley. 
Ja, ich habe sogar ein: „  - da war nichts zwischen dan Anführungszeichen - „ gefunden.
Da nicht jeder ein Meister wohlklingender Sätze und aussagefähriger Formulierungen ist, andererseits die Owner sich über einen etwas längeren, individuellen Log freuen, habe ich mir Gedanken gemacht, wie man solchen Geocachern helfen könnte.

Das Ergebnis nächtelanger Grübelei ist der von mir entwickelte „LOGomat“.

 Wer im Matheunterricht aufgepasst hat oder über ein Minimum von räumlichen Vorstellungsvermögen verfügt, wird bei der abgebildeten Grundform unschwer einen Würfel als Endprodukt erkennen.
Diese vorgegebene Form gilt es auf einen Karton zu kleben, auszuschneiden und durch leichtes Anritzen der Biegekanten zu eben diesen Würfel zu formen und zu verkleben. Die Felder des LOGomat A sind bereits mit einigen der üblichen Log-Texte versehen oder können bei entsprechender Eigenkreativität auch mit anderen Wörtern gefüllt werden.

Der für alle Logs gültige Basissatz lautet:

Den  xxx   Cache habe ich  trotz    yyy    zzzz   gefunden.

Der Text für einen der drei LOGomat Würfel (LOGomat A) und das xxx ist in der Vorlage ja schon vorgegeben.
Der Text für die Würfel des LOGomat B und C kann selbst frei gestaltet werden. Der yyy Würfel könnte zum Beispiel folgende Möglichkeiten enthalten: „Muggles“, „Regenwetter“, „Rückenschmerzen“, „unappetitlicher Umgebung“, „einsetzenden Harndrang“ etc.
Für den zzz Würfel empfehlen sich Feldbelegungen wie „schnell“, „ohne Probleme“, „nur mit Hilfe“ oder ähnlichem.

Mit einem einfachen Wurf der drei LOGomat Würfel A, B und C hat man sich einen individuellen Log gezaubert, der die eigenen Formulierungs-Fähigkeiten radikal erweitert und der jeden Owner befriedigt. 216 verschiedene Varianten stehen so zur Verfügung.

Wer als Grobmotoriker Probleme hat den LOGomat selbst zu basteln, der kann sich mit drei handelsüblichen Würfeln und einer handgeschriebenen Liste mit Zuordnung der Nummern zu den bekannten Feldbelegungen behelfen, was allerdings eine schöpferische Leistung einer richtigen Zuordnung der Zahl zu der Feldbelegung voraussetzt.

Neben der vorgestellten Volksausgabe kann man in der De-Luxe Version Würfel mit 10 oder 12 Seiten erwerben und einsetzen, um damit die Anzahl der Varianten auf 1.000 oder unvorstellbare 1.728 individuelle Logs zu erhöhen. Nicht vergessen, dass dann auch die Liste mehr Varianten enthalten muss.

Wichtig erscheint mir auch der Hinweis auf die richtige Reihenfolge. Ein durch Verwechslung der Würfel entstandener Log wie „Den schnellen Cache habe ich trotz Klasse einsetzenden Harndrang gefunden“ würde beim Owner und jeden Leser wohl auf Unverständnis stoßen. Hier kann eine farbliche Differenzierung der LOGomat Würfel mit gleich farbiger Variantenliste hilfreich sein.

Ideal ist der Einsatz des LOGomat auch im fremdsprachlichen Ausland. Wer mit einem Standardsatz in französisch, dänisch, polnisch oder bairisch und entsprechenden Feldbelegungen mit dem LOGomat loggt, nachdem er mit Hilfe von Freunden einmalig den Satz und die Listen erarbeitet hat, wird Dank und Anerkennung ernten.

Geocacher helfen sich untereinander!
Daher will ich diese zukunftsweisende Erfindung auch nicht kommerzialisieren oder in ein, mit einem einzigen Knopfdruck, bedienbares Smartphone-App umwandeln um damit im App-Store gebührenpflichtige Downloads zu schaffen. Nein! Ich stelle den LOGomat unter Common Licence Lizenz by-nc mit Verweis auf meinen Blog bei jedem LOGomat-Log gerne kostenlos der Community als schöpferisches Gemeingut zur Verfügung.

Logs mit simplen „TFTC“ oder ähnlichen Kurzformen werden in Zukunft beim Einsatz des LOGomat wohl der Vergangenheit angehören.

6 Kommentare:

  1. Wolf, YMMD :-D

    Trotzdem, dass der Tag heute so besch.... war (Suchhund vom Hänger überrollt, zum Glück alles gut ausgegangen)habe ich schon lange nicht mehr so gelacht.

    Vielen dank für die (neudeutsch) "krasse" Idee, die so manchen Einheitslog dann doch wieder lesenswert machen dürfte.

    treemaster

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  2. Die Zukunft gehört dem LOGomat(en)! Genial

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  3. Gibt es den auch als iPhone App mit Copy/Paste Funktion? :-))

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  4. Oh Albatros, wie ich Dir zustimme! Du hast mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen!
    Es ist echt schade, wie fantasielos die meisten Cacher mittlerweile loggen. Besonders schön sind die, die in kleinen Gruppen unterwegs sind, was ja auch seehr beliebt ist, und wo jeder dann mit minimalen Unterschieden (den jeweiligen Namen der anderen) den Wahnsinnslog "Mit xyz zusammen schnell gefunden" schreibt. Ja super!Wer mit dabei war sehe ich an den Logs, Mano! Aber wie war der Cache für Dich???!!!
    Ich denke, ohne APP wird man dem aber nicht beikommen. Smartfone, APP, die dann vor Ort per Zufallsprinzip einen Log generiert, vielleicht nach Vorgabe eines Stichwortes (aber bitte nicht "schnell" oder "TFT..", wird sich das nicht durchsetzen.
    Log o Mat, ich lach mich schlapp....
    Danke!

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  5. Selten so gelacht. Die perfekt Log Maschine.

    Gruss Motoleni

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  6. ... erinnert mich ein bißchen an die gute alte Phrasendreschmaschine: http://www.straelener-manuskripte.de/phrasen-dreschmaschine.html *grins*
    Diese Konstruktion hat auch den Vorteil, dass durch die drei fest installierten Scheiben die Reihenfolge der Begriffsfamilien nicht durcheinandergeraten kann - vielleicht bedenkenswert für den LOGomaten, Version 2.0?

    Happy logging,
    Jakobspilger

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