Sie heissen Steinmandl, Steinmännchen, im Alpenraum Stoamandl und es gibt weltweit sicher noch viele andere Namen. Die aufgeschichteten Steine an Wegbiegungen, an Gipfeln und Pässen sind prägnante Markierungen, die bei eingeschränkter Sicht oder in unübersichtlichem Gelände als weithin sichtbare Geopunkte helfen sollen den richtigen Weg zu finden.
Es gibt sie in den Bergen und Wüsten und seit August 2007 auch in deutschen Vorgärten. Da hatte motoleni sein Steinmännchen 1 als originellen Cache ausgelegt. Jeder Finder kann sich vor Ort auf einem der bereit gelegten Steine mit Nickname und Datum verewigen und so seinen Besuch dokumentieren. Wer will kann auch einen bereits daheim künstlerisch gestalteten vorbereiteten Stein dort ablegen. Beides haben am 1. Männchen bisher über 200 Geocacher getan und an einem etwas anderen Cache ihre Freude gehabt.
Andere haben auf Anregung von motoleni in seiner Cachebeschreibung die Idee aufgegriffen und eigene Steinmandl geschaffen, die von vielen Cachern liebevoll mit kleinen und grösseren Steinen aufgebaut werden. In Deutschland gibt es inzwischen rund ein Dutzend dieser Caches und einen soll es sogar auf den Seychellen geben.
Aber dann kam ein eigenwilliger Reviewer, dem diese unschuldigen Steinmännchen ein Dorn im Auge waren. Er schrieb mehreren Ownern eine Reviewer note:
"So wie es aussieht gibt es hier weder Behälter noch Logbuch.
Die Guidelines schreiben: "Cache containers include a logsheet. For all physical caches, there must be a logbook, scroll or other type of log for geocachers to record their visit." Quelle: (visit link)
Bitte lege daher vor Ort einen Behälter mit einem Logbuch/einer Logrolle aus. Passe Dein Listing so an, dass die Ablage eines Steins eine rein freiwillige Zusatzaufgabe ist.
Bitte denke weiterhin darüber nach, ob das Ablegen von bemalten Steinen mit dem Gedanken vereinbar ist, die Natur möglichst ungestört zu lassen: "Hinterlasse nichts außer deinen Fußspuren und nimm nichts mit außer deinen Eindrücken."
Sollte sich hier innerhalb der nächsten 30 Tage nichts tun, muss ich das Listing leider archivieren."
Vielleicht hätte man dem Kämpfer gegen die Steinmännchen ähnlich wie Don Quijote, der auf seiner Rosinante in den Kampf gegen Windmühlen ritt, einen Helfer wie Sancho Pansa mit auf den Weg geben müssen, um solche Notes zu vermeiden. Warum ereifert sich ein in Köln ansässiger Reviewer über einen Cache, der nicht in seinem geographischen Arbeitsbereich liegt und den ein anderer Reviewer vor über 3 ½ Jahren ohne Bedenken freigeschalten hat? Wäre es nicht sinnvoller sich auf die Warteschlange der über 500 neuen ungeprüften Caches zu stürzen und hier die Berge statt symbolisch Steinmännchen abzubauen?
Vielleicht sollte man, bevor man auf diese Weise aktiv wird, auch andere Reviewer, die der englischen Sprache besser mächtig sind, vorher zu den Richtlinien befragen.
Nach den Richtlinien sind auch andere Logmöglichkeiten zur Dokumentation des Besuchs erlaubt. In USA habe ich mich bei einem aufgelassenen Schnellimbiss ziemlich strecken müssen, um meinen Nick mit Filzstift auf dem Pfosten einer Bogenlampe (das war der Cache) anzubringen, so nach oben voll geschrieben war dieses „Logbuch“. Beim 10 Jahre GC-Event in Seattle, organisiert von Groundspeak, war das Logbuch eine Pinnwand und Jeremy Irish, Eigentümer und CEO von Groundspeak, hat sich bei seinem Besuch vom Mega-Event auf der Bundesfestung in Ulm sicher über das „Logbuch“ eines Tradis köstlich amüsiert. Das lag nämlich als Plastiktafel am Grunde eines 3 -4 m tiefen Pools (das war der Cachebehälter) im eiskaltem Wasser. Nach dem Abtauchen waren die Hände zittrig und die eingekritzelten übereinander geschriebenen Namen kaum noch lesbar. Bei den Steinmännchen sind doch die bereit gelegten Steine das „Logbuch“
Die Steine liegen meist auch nicht irgendwo in freier Natur wie der Reviewer meint. Sie liegen meist an Häusern oder in Vorgärten. Und wenn man dann in der Beschreibung liest, dass der Cache auf einem Privatgrundstück mit Wissen des Besitzers liegt, dann kann man sich ja fast schon denken, dass der Owner hinter dem Fenster auf Besucher lauert, um erwartungsfroh schnell noch einen Kaffee aufzusetzen oder ein Bier aus dem Kühlschrank zu holen, wenn da jemand mit einem kleinen Stein in der Hand ums Gelände streicht.
Ich schätze und respektiere die GC-Reviewer. Bei einem Event hat mir einer von ihnen erzählt, dass er jede Woche zwischen 8 und 10 Stunden an der Freischaltung von Caches arbeitet. Das ist beachtlich! Ich habe letzte Woche einen neuen Cache um 14:00 h eingestellt und um 18:00 h war das Listing veröffentlicht. Was will man mehr!
Nur über das Ziel hinausschießen und nach Jahren tierisch ernst Richtlinien falsch zu interpretieren, das muss nicht sein. Da man gerne pauschaliert sind es wieder einmal DIE Reviewer auch wenn hier nur einer von ihnen etwas popeliger als der pope agiert. Damit die gute Seele ihre Ruhe hat wurden die Steinmännchen jetzt mit Dose und Logstreifen bestückt … und ich darf jetzt wieder Steine wälzen, um eine Filmdose zu finden, wenn ich wieder einmal ein Steinmandl loggen will.
Nun, diese Archivierungswut ist leider kein Einzelfall und ihr sind leider noch mehr Caches mit kreativem Logbuch zum Opfer gefallen.
AntwortenLöschenIch kenne inzwischen viele Reviewer persönlich und schätze ihre unentgeltliche Arbeit und deren teilweise außergewöhnliches Engagement sehr, aber in Fälken wie diesen stehe ich auch nur kopfschüttelnd da und verstehe dieses Vorgehen ganz und gar nicht.
Ich erinnere mich sehr gerne an wirklich tolle Caches mit derartigen "Logbüchern" die allesamt nach dieser Regelauslegung ins Archiv müssten.
Um keine schlafenden Hunde zu wecken, behalte ich Einzelheiten besser für mich.
Einen dieser Steinsammlungen habe ich letztes Jahr auf Fehmarn geloggt und ich erinnere mich an die Probleme des Owners bei der Freischaltung. Auch dort musste letztendlich eine dieser unsäglichen Filmdosen beigefügt werden, damit der tolle Cache publiziert werden konnte.
Manchmal wünscht man sich, die Reviewer würden mehr Fingerspitzengefühl beweisen und mehr als Cacher denken.
Das ist doch lachhaft...
AntwortenLöschenIch finde so einen Cache schöner als eine Filmdose an einer Leitplanke/Leidplanke/Lightplanke.
Aber wenn die Richtlinien es so wollen, so beugen wir Cacher uns doch sicher gerne ;)
ja, manchmal ist es traurig...
AntwortenLöschenMacht schützt vor Dummheit nicht....
Es gab schon etliche Reviewerentscheidungen die außer dem ausgestreckten Zeigefinger an der Schläfe keine andere Reaktion zulassen konnten.
Aber aus der Erfahrung raus:
Beschwerde bei GS in USA hilft ;-)
Na da schein ich ja mit meinem Steinmännchen bisher noch Glück gehabt zu haben, bisher noch nichts von den Reviewern gehört.
AntwortenLöschenBin ja selbst Besitzer eines Steinmännchens, es hängt viel Arbeit dahinter und es bekommt durchweg positive Kritik. Sollte mir ein Reviewer kommen, es liegt ne Munbox hinter dem Männchen falls TBs oder ähnliches getauscht werden wollen. Somit mache ich mir wenig Gedanken - Schade nur das man zu so etwas ja langsam gezwungen wird...
AntwortenLöschenWas schätzt ihr denn so an den Reviewern und deren "Arbeit"? Ich schätze da nichts! Für mich sind das nur Wichtigtuer und ohne ging es genauso, wenn nicht noch besser!
AntwortenLöschenWas ist die Aufgabe eines Reviewers? Einhaltung der Spielregeln (auch guidelines) genannt. Diese Regeln sind auf englisch abgefasst, einer Sprache die nicht die präzieseste ist und daher erlaubt die Auslegung einen gewissen Spielraum. Zudem hat man sich offensichtlich auch nicht viel Mühe gegeben, die Regeln präzise zu verfassen. Wenn nun ein Reviewer der Meinung ist, ein Stein sei keine Dose mit einem Logbuch, was soll er dann tun? Er kann die Regeln ignorieren. Die gc-Mullahs bemühen gerne den Fußballvergleich, wie wäre es wenn ein Schiedsrichter beschließt, kein Abseits mehr zu pfeifen? Okay man könnte damit leben, es wäre aber nur fair, wenn er das vor Spielbeginn allen Mitspielern deutlich sagen würde. Ich persönlich halte den Fußballvergleich für deplaziert, da es beim Geocachen keinen Verlierer gibt. Trotzdem braucht es Regeln, zumindest einige wenige zum Schutz Unbeteiligter und zum Schutz der Cacher. Wie soll ein Reviewer deren Einhaltung glaubhaft vertreten, wenn er an anderer Stelle verkündet hat, er ignoriere die Regeln bewusst? das dürfte ziemlich schwer sein....
Lange Rede kurzer Sinn, der Fisch stinkt vom Kopf und das größte Übel sitzt in Seattle!
Entweder man findet sich damit ab, bescheißt die reviewer, wann immer man befürchten muss, der cache wird anders nicht freigeschaltet und beschimpft jeden SBA-Logger als Denuzianten, Hilfsscheriff etc. bauchpinselt aber die Reviewer, die ja nicht anders können als nach dem SBA zu archivieren.... Oder man möchte tatsächlich ewas ändern, dann müssten zuerst die guidelines überarbeitet werden und wieder ein breiter Konsens hergestellt werden. Dazu braucht es zunächst eine Diskussion und dann eine Entscheidung. Danach sollte dann klar sein, ob Steinmännchen Geocaches sind, ob Dosen eingegraben werden dürfen oder auch vergraben werden können, ob ein event 14 Tage vorher angemeldet werden muss oder auch hinterher eingestellt werden kann, ob Caches unter Autobahnbrücken gut oder böse sind, ob Caches auf Spielplätzen erlaubt sind oder wie groß der Abstand dazu sein muss....
Natürlich könnte man sich das auch sparen, wenn die reviewer besonders umsichtige, erfahrene und weise Menschen wären und die Geocacher (Owner und Sucher) diese reviewer niemals anlügen und auf jeden Regelverstoß hinweisen würden. Leider hatten wir ziemlich schnell Pech bei der Ernunng der deutschen reviewer und da sie jeweils weitere reviewer ausgewählt haben, hat sich das Problem potenziert. Ebenso ist die Kontrolle durch die Gemeinschaft faktisch schon lange abgeschafft!
Auch ich habe ein Steinmännchen, auf Kreta. Der Erikreviewer, der da zuständig ist, verlangte leider von Anfang an eine Dose.
AntwortenLöschenWenn der RV die Logs der diversen Steinmännchen gelesen hätte, hätte er ins Grübeln kommen müssen. In solchen Fällen sollten RVier die Größe haben, "notfalls"für eine Anpassung der Regeln an die Bedürfnisse und Vorlieben der Community zu sorgen. Aber ziehe einem Deutschen (im übertragenen Sinne) eine Uniform an.....
Die Begründung beim Stinmännchen1 war aber auch echt lustig. Da wird gemutmaßt, Steine in der Natur abzulegen wäre nicht gut. Hier bei uns gibt es so viele Steine, da fällt einer mehr oder weniger gar nicht auf. Weniger jedenfalls als eine Tupperdose im baumstumpf.
Grüße Lackab
Ich finde die Steinmännchen auch sehr schön. Besonders, weil man so kein unnötiges Plastik in die Umwelt legen muss. Ich finde, bei Regeln sollte man auch immer hinterfragen, warum es diese gibt. Wenn es dann beim Regelbrechen mehr Nachteile als Vorteile gibt ist die Regel eigentlich hinfällig!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Astrid
@Hannes: schau mal in Dein Logbuch, letzte Seite :-))
AntwortenLöschen@Fritz, die Steine schau ich mir regelmässig an, das Logbuch nur hin und wieder ;) Muss mal sehen wann ich wieder zuhause bin.
AntwortenLöschenWas ich am Steinmännchen schön finde, sind Logs in denen Leute berichten das sie die Dose zufällig gefunden haben, sich schlau gemacht haben und nun weitere caches suchen wollen.
Ich möchte den Job der Reviewer nicht machen, ich habe auch verständnis für Textbausteine etc. Was ich jedoch nicht verstehe, ist das teilweise wirklich mit Tunnelblick Verfolgen der Regeln die man ja nun wirklich problemlos auch mal anders interpretieren kann ;)
Gerade erst gesehen... und irgendwie war mir sofort klar, wer dieser "Kölner Reviewer" sein musste. Der dreht schon seit längerem ziemlich am Rad und archiviert Caches mit teilweise absolut bizarren Begründungen. Besonders auffällig ist dabei, wie oft es dabei Caches trifft, die der liebe Gott Monate oder Jahre vorher noch selbst gesucht, gefunden und geloggt hat, offenbar ohne, dass sie ihn gestört hätten.
AntwortenLöschenMichael
Auch in Berlin ist dieser "göttliche" Reviewer schon sehr negativ mit genau dieser Handlungsweise (loggen + archivieren) aufgefallen :-(
AntwortenLöschenBernd