„Alleine schon das Auffinden eines gut getarnten Geocaches ist sprichwörtlich eine Kunst. Die Ausgestaltung dieser Suchziele, ihre Tarnung und die Rätsel, die sie dem Finder stellen, spiegeln die gesamte Bandbreite an Kreativität wider, zu der Menschen fähig sind. Kunstvoll und mit hohem Aufwand selbst gebaute Gebilde zeugen vom Einfallsreichtum ihres Schöpfers – es ist nicht übertrieben, hier von einer neuen, ganz eigenständigen Kunstform des Schaffens zu sprechen!“
Wowww! So habe ich Geocaching noch nie gesehen.
Bisher war das für mich ein interessantes Hobby oder ein schweißtreibender Sport – besonders bei eine langen Wanderrunde mit vielen Höhenmetern. Dank Sub_Rosa ist mir jetzt erst bewusst geworden, dass meine Einstellung viel zu banal war. Ich wusste in meinem tiefsten Innern schon immer, dass ich zum Künstler geboren bin und jetzt habe ich es auf der homepage von sub-rosa-geocaching endlich auch schriftlich.
Als Geocacher ist das Team Sub_Rosa aus Pforzheim seit über 2 Jahren aktiv und hat nicht nur rund 1.100 Caches gefunden, sondern auch 51 Kunstwerke geschaffen. Die Flying Aces, eine Serie zu historischen Flugzeugen haben sämtlich eine Terrain-Wertung von 5,0. Da braucht man Kletterausrüstung oder Teleskopleiter. Schade, die übersteigen dann mein Kunstverständnis.
Aber mit 51 eigenen Caches handelt Sub_Rosa nicht nach Mathäus 5, 14-16 denn er stellt sein Licht unter den Scheffel vulgo er brüstet sich nicht mit den eigenen Fähigkeiten und Verdiensten.
Die attraktive und auf der homepage freundlich lächelnde Bürgermeisterin der Schwarzwald-Gemeinde Schömberg sowie einige Enztalgemeinden haben das Geocachen für ihre Gäste entdeckt und wollen sich so als lebendige Gemeinde mit hohem Freizeitwert in einer landschaftlich reizvoll gelegenen Gegend von anderen abheben, die eben nur Wandertouren und Minigolf anzubieten haben. Die Geocaching Seiten für Schömberg und für das nahe Enztal hat wahrscheinlich Sub_Rosa gestaltet, zumindest aber die vielen Caches der unterschiedlichen Runden ausgelegt und künstlerisch verantwortet und damit ein Vielfaches der „offiziellen“ 51 Caches ausgelegt.
Anders als bei den zur Zeit heftig diskutierten Timberland-Caches (Beispiel: Trail of Heroes – Berlin) gibt es bei seinen Caches nur Favoritenpunkte und positive Reaktionen. Auch wenn sie für die Gemeinde und die Gegend werben, dann sind es doch keine billig rausgeworfenen Werbecaches und als kommerziell würde ich sie auch nicht bezeichnen. Man merkt schon, dass hier jemand die Hand im Spiel hat, der vom Geocachen eine Ahnung hat.
Letztes Wochenende bin ich den Schömberger Glücks-Trail abgelaufen. Mit eigenem GPS und nicht mit den verfügbaren etrex Vista Leihgerät, bei dem man nach all den Jahren ja schon die Bedienungsweise vergessen hat. 30 Einzelcaches mit Bonus auf einer 12,7 km langen Runde mit 373 Höhenmetern. 5 ¼ Stunden war ich mit zwei enthusiastischen Gastcachern auf der organisch aufgebauten Runde unterwegs – es geht auch schneller – und - trotz Gewitters zwischendurch - hat es Spaß gemacht. Nicht zu schwierig versteckt aber trotzdem anspruchsvoll und die Dosen sehr individuell und liebevoll gestaltet. Das war nur eine der Schömberg-Runden. Eine Reihe anderer warten noch.
Für die Enztal-Tradirunde müsste man schon ziemlich gut zu Fuß sein. Diese Runde ist aber dann mehr als Fahrradtour gedacht, wobei man auch e-bikes ausleihen kann.
Jetzt kann ich nur hoffen, dass noch mehr Gemeinden im nördlichen Schwarzwald das Angebot von Sub_Rosa annehmen und dann noch ein paar zusätzliche gut ausgearbeitete Kunstwerke bzw. Wanderrunden entstehen, denn auch Kunstkritiker zu sein, ist eine aufbauende und kreative Tätigkeit."
Egal wie schön die Dosen und die Locations sein mögen, irgendwie ist diese Entwicklung, vom privaten Vergnügen hin zu kommerziellen Massen-Anlock-Caches mit der Unterstützung lokaler Geocacher, ein recht trauriger, aber wohl nicht mehr aufzuhaltender Trend. Angesichts der über 200 Logs bspw. beim Schömberger Glücks-Trail (http://coord.info/GC2PGHA) dürfte ein Log mehr oder weniger nicht auffallen. Trotzdem werde ich derartige Kommerzcaches nicht noch mit einem Fundlog unterstützen und der ganzen Sache noch mehr Aufwind verleihen.
AntwortenLöschenMit Geocaching kann man machen was man will, man darf sich nur nicht hinterher darüber beschweren, dass das Kind endgültig in den Brunnen gefallen ist.