Stundenlang habe ich mir über Bandicoot den Kopf zerbrochen. Nicht über den Beuteldachs aus der „Crash Bandicoot“ Serie für Spielkonsolen, sondern über den Cacher mit diesem Nickname.
Seine Mysteries waren für mich so knifflig, dass ich auch nach Stunden des Suchens und Herumprobierens oft keine Lösung, ja nicht einmal einen Lösungsansatz hatte. Bei jedem Cache war eine neue Idee umgesetzt worden und in den Jahren 2007 bis Mitte Juni 2009 waren diese Ideen alle ziemlich neu. Heute sind sie oftmals kopiert und das macht die Lösung dann leichter.
Aber damals konnte man beim Versuch aus einem simplen Musikstück oder zwei nichtssagenden Bildern die Koordinaten herauszufiltern schon verzweifeln.
Und dann kam noch „Die Beuteldachs-Verteidigung“ (D 5,0) fast direkt vor meiner Haustür, mit der ich anfangs auch nichts anzufangen wusste.
Das war der Zeitpunkt, an dem ich an eine harte Revanche dachte, an dem sich der Beuteldachs selbst seine Zähne ausbeißen sollte. Und so wurde in nächtelanger Arbeit mein Mystery Ich mag keine Mysteries als Antwort auf die Beuteldachs-Verteidigung entwickelt. Beim mehrmaligen Probelösen fand ich immer wieder einen neuen Fehler, der dann mühsam beseitigt werden musste sollte der Cache lösbar sein. Aber dann war es endlich soweit und am 12. April 2009 wurde mein Mystery veröffentlicht und ich war sicher, dass es Wochen und Monate dauern würde, bis dieses „Meisterwerk“, auf das ich so stolz war, geknackt werden könnte. Und dann dauerte es gerade mal 10 Tage bis Berkedieb sich auf die längere Anreise machte, um den FTF zu loggen und als Erstfinder die unregistrierte Coin zu grabschen. Ich kam zufällig vorbei und so entstand das Foto im Listing.
Bandicoot hat dann nochmals 10 Tage gebraucht, bis er am 01. Mai 2009 als Zweiter den Cache fand. Nicht den kleinsten Hint habe ich zur Lösung des Mysteries versprochen und dabei ist es - obwohl ich fast weich geworden wäre - geblieben. Manche sind auf der Suche nach möglichen Versteckobjekten einfach durch den Wald gewandert und dabei ist einer sogar fündig geworden. Unter Freunden sprechen sich aber kleine Hinweise nach dem Motto „give and take“ doch herum und das mag für den einen oder anderen der bis heute 49 Cacher, die einen find loggten, hilfreich gewesen sein.
Eine etwas mysteriöse e-mail aus Bayern hat mich ein paar Wochen nach Veröffentlichung erst verwirrt und dann geschockt. Da frägt mich eine Cacherin freundlich, ob ich, wenn ich schon keine Mysteries mag, mich wenigstens an Gedichten begeistern könne.
Und dann bin ich auf so ein harmloses Cachergedicht von Biggi_H gestossen. Man kann es kaum glauben: Biggi_H und ich sind völlig unabhängig voneinander auf die gleiche ausgefallene Idee für einen Mystery gekommen. Ihrer wurde nur drei Monate früher veröffentlicht und ich muss zugeben, er liest sich auch schöner. Versteht sich, dass ich den Cache bei der ersten sich ergebenden Gelegenheit in der Nähe vom Flughafen Nürnberg auch besucht habe.
Ende April, vor wenigen Tagen, hat sich Bandicoot aus der Cacher-Community verabschiedet. Wegen Umzug und anderen beruflichen Herausforderungen hat er sein Hobby aufgegeben und alle seine Caches archiviert. Sie wären auch nicht mehr lösbar, denn die dazu notwendigen Bilder sind beim Serverumzug unter die Räder gekommen.
So ernst muss man den Titel „Ich mag keine Mysteries“ auch nicht nehmen. Ab und zu löse ich sie gerne, vor allem, wenn ein geochecker eine gewisse Sicherheit zu den Finalkoordinaten verspricht. Wie sonst sollte einer, der nicht gerne auf Bäume steigt und in Höhlen und Abwasserkanälen herumkriecht, sein 81er Tableau irgendwann einmal voll bekommen.
Einen 5,0/4,0 Mystery habe ich dabei - langfristig - schon im Radar:
2017 – Ölavs Apokalyptische Odyssee bei Bietigheim – ein PM Only Cache mit 424 finds und 174 Favoritenpunkten. Das wäre, wie schon die GC Nummer GC1PEAK sagt, auch für mich die Spitze … und bis 2017 wird es dann wohl auch nicht dauern.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen