Freitag, 21. Oktober 2011

Wie genau ist mein GPSr ?

Mit zwei Jahren Verzögerung werden heute um 12:30 MESZ an Bord einer Sojus Rakete vom europäischen Weltraumhafen Kourou in Französisch-Guayana die beiden ersten Galileo-Satelliten gestartet. Wenn 2014 dann 18 der geplanten 30 Satelliten in über 23.000 km Höhe die Erde umkreisen, hat die Euroäische Weltraumorganisation ESA eine Alternative zum amerikanischen Global Positioning System geschaffen. Bis es aber so weit ist wird es wohl noch einige Jahre und Milliarden Euro dauern.

Das europäische Navigationssystem soll dabei durch neue Technik genauer sein als das US-System. Bringt uns das was?
Bei kowoma.de, einer der IMHO besten Informationsquellen zu GPS-Systemen und Anwendungen, wird die Genauigkeit der Position seit 31.07.2004 gemessen. Die Streuweite der stationären Anlage liegt bei wenigen Metern.
Das sollte eigentlich auch für unser Hobby reichen – wenn da nicht zusätzliche Ungenauigkeiten durch den Stand der Satelliten, die Geländeform, Bodenbedeckung, Reflektionen und ein paar Störquellen mehr dazu kommen.
Was nutzt aber ein noch so genaues System, wenn bei der Positionsvermessung der Location geschlampt wird und die Dose zehn und mehr Meter im off liegt. Für die letzten Meter bis zum Fund wird man auch in Zukunft eine Spürnase und „Geosense“ benötigen – und das ist gut so!

Bei den beiden letzten GeoWoodstocks gab es ein Spiel mit der Genauigkeit des Geräts. Man holte sich bunte Fähnchen und die Koordinaten ab und sollte seine mit dem Nickname markierte Fahne exakt am Nullpunkt platzieren. Schon bald entwickelte sich die Wiese zu einem bunten Fähnchenfeld, wobei sich der Schwerpunkt der neu gesteckten Fähnchen auch im Laufe des Tages langsam verlagerte. Am Ende des Tages wurden die coords mit einem teuren Präzisionsgerät ausgemessen und die Sieger gekürt.

Man muss aber nicht nach USA um sein Gerät mit anderen zu vergleichen.
KoenigDickBauch hat mit seinem GPScheck 001 bei Neustadt an der Weinstraße schon Ende Dezember 2005 einen PM-only Multi geschaffen, mit dem man die Genauigkeit des eigenen GPSr im Vergleich zu anderen Geräten messen kann.
Wer den Anweisungen folgt und mit Datum, Uhrzeit, Hersteller, Gerät und den beiden Messungen incl. Wetterbedigungen loggt kann den Abstand zum bisherigen Mittelwert aller Messungen und den „Rang der Genauigkeit“ im Vergleich zu allen anderen Werten ermitteln. Bis heute haben dies 119 Cacher getan. Leider hört die anklickbare detaillierte Tabelle bei Fund # 47 auf und wurde nicht weiter aktualisiert.
Übrigens: Von meinem beim GeoWoodstock gesteckten Fähnchen habe ich nie etwas gehört. Meine Position war wohl unter ferner liefen.

2 Kommentare:

  1. Hi, die GPS-Genauigkeit des eigenen Gerätes kann man auch bei Trigonometrischen Punkten der Landesvermessungsämter checken. Wobei es nicht das Problem sein sollte, ob ich 4 oder 5 Meter Genauigkeit, 16 oder 20qm Fläche, habe. Wenn der Owner mit EPE 12 gelegt hat wird das lustiger :)

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  2. Die Hatz nach der Genauigkeit ist sowieso völlig vergeblich, wenn man ständig Caches suchen darf, die von IPhone-Ownern ohne jegliche Mittelwertmessung herausgehauen wurden.

    Da kann man dann nur mit mehreren Leuten "an der Richtigen Stelle" stehen und mit dem Fuß aufstampfen "Ich will aber, dass die Dose hier ist, denn ich bin an der richtigen Stelle".

    Hilft aber nix, zum Loggen muss man dann noch 15 Meter laufen.

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