Wer in unseren Landen durch Wald und Flur streift, der muss sich hauptsächlich vor Kontakten mit Zecken und Eichenprozessionsspinnern hüten.
Kaum hat der Frühling Einzug gehalten, schon steigt die Zahl der Zeckenbisse. Nach meiner Smiley-Tour in Hessen habe ich in diesem Jahr schon drei Stück von diesen kleinen Saugern entfernen müssen. Weil ich aber immer sofort nach Ende einer Tour nach ihnen suche, ist die Gefahr einer Infektion gering. Ein paar Stunden dauert es schon, bis sie mit ihrem Speichel die Borrelien in die Haut abgeben und so Borreliose auslösen können. Für Borreliose besteht Meldepflicht und so weiß man, dass in Deutschland jährlich rund 60.000 Menschen daran erkranken.
Während man sich gegen Borreliose nicht prophylaktisch schützen kann, ist das bei FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) anders. Auch diese Krankheit wird durch Zecken übertragen und gegen die FSME-Viren, die das zentrale Nervensystem befallen, kann man sich vorbeugend impfen – und das kann ich jeden nur empfehlen.
Ausführliche Informationen zu Borreliose gibt es hier oder hier nachzulesen.
Auch den Larven der Eichenprozessionsspinner sollte man tunlichst aus dem Weg gehen. Die giftigen Haare der Raupen können schwerwiegende gesundheitliche Schäden, wie Hautausschlag oder Raupendermitis hervorrufen. Die feinen Härchen als Schutz gegen Freßfeinde brechen schnell und behalten ihre Giftigkeit. Es nützt also nichts, wenn man befallene Gegenden ab Ende Mai/Anfang Juni meidet. Vorsicht ist das ganze Jahr über in der Nähe von Eichen geboten.
Andere Länder haben andere Plagen und bei einer Cachingtour in Florida wurde mir das äußerst schmerzvoll klar gemacht.
Auf der Suche nach einem kleinen Tradi an einer wenig befahrenen ländlichen Kreuzung wurden die üblichen verdächtigen Orte abgesucht und abgetastet. Weder am noch im Metallgeländer, noch an einem der Verkehrsschilder oder am Boden beim Kilometerstein war die Filmdose zu finden.
Dann der Geistesblitz: In der rund 2,30 m hohen Astgabel eines älteren Baumes am Strassenrand, da müsste sie liegen. Mit dem Gefühl des Erfolgs – wer kennt das nicht – auf die Zehenspitzen, gestreckt und hoch gegriffen und in der Mulde der Astgabel im lockeren Erdreich herumgewühlt, aber da war nichts.
Da waren jetzt nur jede Menge kleine rote Ameisen auf meiner Hand, die aufgeregt den Arm hoch krabbelten. Ich kannte diese Biester ja nicht und habe die meisten mit einem müden Lächeln langsam abgestreift. Das hätte ich wohl schneller tun sollen und das Lächeln hätte ich mir besser auch verkniffen, denn nach dem bekannten US-Motto „Shoot first – ask later“ fingen die sofort an, sich ziemlich fest in meiner Haut zu verbeissen.
Es waren fire ants oder Feuerameisen und noch dazu solche von der roten Art, die besonders aggressiv sind. Die sind erst um 1930 aus Südamerika in die USA eingewandert. Wahrscheinlich mit Erde, die als Ballast eines Schiffes in Alabama angelandet wurde. Die beiden einheimischen harmloseren Species wie auch die schon früher eingewanderte schwarze Art haben sie erfolgreich verdrängt.
Normaler Weise bauen sie kleine ca. 25 cm hohe Erdhügel aber diese hatten sich für ein kleines Nest in besagter Astgabel entschieden.
Sofort bildeten sich kleine rote Pusteln, die mit der Zeit größer wurden und höllisch brannten. Mein Arm schaute bald so ähnlich aus wie der auf dem Foto, Da hilft kein Kratzen mehr. Im Gegenteil, damit scheint das Gift durch die zerkratzte Haut noch stärker einzudringen. Erst nach ein paar schmerzvollen Tagen war die Haut wieder „normal“ glatt und der Griff in die Astgabel nur noch schmerzhafte Erinnerung.
Seit dieser Zeit bin ich vorsichtiger geworden. Mit blossen Händen fasse ich nicht mehr in so ein potenzielles Versteck und wenn es denn sein muss, dann vorsichtig und zögerlich und mit einem Lederhandschuh, der seitdem zu meiner Standardausrüstung gehört.
Die Lust an der Suche nach der Filmdose ist mir an jenem Tag dann doch vergangen und auch die nächsten Tage bis zum Abschwellen musste ich manch spöttischen Blick der Locals ertragen.
autsch!
AntwortenLöschenDa dachte ich schon, dass ich am Wochenende die erste Zecke erwischt habe. Da waren andere aber wohl doch schneller.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Astrid