Die Story zum FTF in Chile nach 852 Tagen wurde bisher am häufigsten aufgerufen. Ich schiebe daher eine weitere kuriose Geschichte von dieser Reise in Südamerika nach.
Zwei auf einen Streich
Als die argentinische Militärjunta ein paar zu Chile gehörende Inseln annektieren wollte, kam es zu einen gefährlichen Konflikt, der mit der Operation Soberania, dem Versuch Argentiniens, fremdes Territorium zu besetzen, beinahe zu einem Krieg zwischen den beiden südamerikanischen Ländern führte. Nach dem militärischen Aufmarsch an beiden Grenzen kam man in letzer Minute dann erfreulicher Weise doch zu einer Vereinbarung, den Konflikt auf Verhandlungsbasis zu lösen und das Urteil eines neutralen Schiedsrichters zu akzeptieren.
Das geschah nicht irgendwann in grauer Vorzeit, sondern erst in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Als Schiedsrichter wurde von den katholischen Ländern der vom Papst bestimmte Kardinal Antonio Samoré akzeptiert. Sein Schiedsspruch wurde in einer Volksabstimmung mit überwältigender Mehrheit akzeptiert und im November 1984 wurde dann im Vatikan von allen Beteiligten ein offizielles Protokoll unterzeichnet.
Zu Ehren von Kardinal Samore, dem Mittler zwischen den zerstrittenen Parteien, wurde der wichtige Grenzpass zwischen Chile und Argentinien, der Entre Lagos und Osorno in Chile mit San Carlos de Bariloche in Argeninien verbindet nach ihm benannt.
Soweit zur Geschichte.
Noch heute sind die Grenzstationen mit Pass- und Zollkontrollen beider Länder jeweils in den Tälern und man fährt ca. 25 Kilometer durch unbewohntes Niemandsland zuerst rauf und dann runter. Auf der Passhöhe dieses ca. 1.300 m hohen Andenpasses gibt es einen Parkplatz, eine kleine Mariengedenkstätte und genau an der Grenzlinie noch eine kuriose Besonderheit:
Ein einziger Cache, den man nach erfolgreicher Suche - was bei Schnee nicht immer leicht ist - gleich zweimal loggen kann. Der Regular vom Paso Cardinal Antonio Samore ist als GCMTCQ in Argentinien und als GCMR9R in Chile veröffentlicht. Der argentinische Cache an der Grenze wurde bisher gerade mal zwölf Mal gefunden. Die gleiche Dose als chilenischer Cache wurde neun Mal als found geloggt. Da haben sich manche wohl nicht richtig vorbereitet und ein Listing übersehen.
Während mein Bruder auf dem Bild schon in Argentinien steht bin ich noch auf chilenischem Territorium. Wie man den freudig erregten Mienen ansieht wurde das Foto nach dem erfolgreichen Fund der etwas abseits liegenden Dose aufgenommen.
Nicht nur Abstandsregeln wurden verletzt. Es ist schon kurios, mit einen Fund und einem Eintrag in ein einziges Logbuch gleich zwei Caches loggen zu können. Aber ...
... es ist ja ein Spiel und ein Schiedsrichter aus dem Vatikan zu Lösung dieses Problems wird sicher nicht benötigt werden.
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